KW 48/2014 |
Video: Käfer-Restaurierung
"A piece of junk", so bezeichnete Ed Willsons Frau nicht etwa ihren Posteingang, sondern den neuesten Kauf ihres Mannes. Gemeint war
ein VW Käfer, der ziemlich abgewrackt im Hof der Willsons stand, voller Dreck, mit platten Reifen und kaputten Scheiben. Ed hat den
Wagen restauriert, sein Sohn alles gefilmt. Das entstandene Video ist eines der ganz wenigen langen Stücke, die wir bis zum Schluss
angeguckt haben: Nicht nur für Schreibtischarbeiter faszinierend ist, wie der Mann den über 45 Jahre alten Oldie optisch und technisch
zum Leben erweckt, schraubt, wuchtet, schleift, sandstrahlt, lackiert, klebt, schweißt, schmiert – und dabei meist guter Dinge, einem Bierchen
nicht abgeneigt ... und am Ende, so viel sei verraten, erfolgreich ist. Trotz aller Mühen, dem weitgehenden Verzicht auf Neuteile und eines
deutlichen Aufschlags in Sachen geplanten Zeitaufwands wird er die Aktion später nur als "a little bit challenging" beschreiben. Auf der
ersten Ausfahrt guckt Willson nicht mal besonders glücklich, aber wir sind sicher: das täuscht. Seine Frau findet den bug inzwischen
übrigens "pretty cool" und will selbst ans Steuer. Sehenswert:
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KW 47/2014 |
Nissan Pulsar gegen die etablierte Kompaktklasse
Alle stehen auf SUV und Crossover – fast alle. Für den Rest gibt es "normale" Autos, und weil dieser Rest letztlich dann
doch nicht so klein ist, hat selbst Nissan dem erfolgreichen Qashqai wieder einen konventionellen Kompakten zur Seite gestellt.
Der heißt Pulsar und ist auf den ersten Blick eher enttäuschend. Vielleicht auch deswegen lenkt der Autobauer derzeit den Fokus
auf dessen inneren Werte. Mittel zum Zweck ist das, was anderswo üblich, in Deutschland aber die Ausnahme ist: Vergleichende Werbung.
So schaltet der Autobauer (auch bei uns) ganz offen Anzeigen, in denen etwa dazu aufgerufen wird, den Pulsar mit dem Hyundai i30 zu
vergleichen. Wer klickt, landet auf einer Gegenüberstellung von Technik und Ausstattung. Klar, dass hier der Japaner dem Koreaner
davonfährt, denn natürlich ist alles von Nissan ersonnen. Dennoch sind die Listen interessant, auch weil sich statt des i30 u.a.
auch Astra, Focus, 308 und selbst der Golf als Vergleichsbasis wählen lassen. Die Idee gefällt uns prinzipiell gut, allerdings fehlt
der Kampagne das, was vergleichende Werbung erst ausmacht: Zuspitzung und vor allem Humor.
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KW 45/2014 |
Abschleppstopp
Knöllchen wegen Falschparkens fehlt es gelegentlich an der Nachvollziehbarkeit. Anders sieht es in der Regel aus, wenn die Behörden
ein Auto abschleppen lassen. Den Tipp, die Handy-Nummer ins Auto zu legen, damit die Polizei erst einmal anruft und man, so in der Nähe,
noch schnell wegfahren kann, haben die Gerichte teilweise gebilligt, teilweise nicht, u.a. wegen der entstehenden Telefonkosten.
Abhilfe verspricht ein Gerät, das man innen an der Windschutzscheibe befestigt: Von außen berührt, wird die Telefonverbindung
aufgebaut und ein Foto gesendet. Der Erfinder, der aktuell per Crowdfunding Geld für die Produktion einzusammeln versucht, argumentiert,
die Polizei müsse diese Funktion nutzen, um nicht gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu verstoßen. Wir glauben aber, dass die
Rechtsprechung dem nicht folgen wird, weil der "Abschleppstopp" anders als die Website suggeriert zum absichtlichen Falschparken animiert,
auch zum bewussten schweren Falschparken. Das Video dort ist an naiver Schönfärberei kaum zu überbieten, Handauflegen scheint uns auch hier
kein verlässliches Mittel der Wahl.
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