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Samstag, 20. April 2024
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Nach drei Unfällen werden nur Doppelstock-fähige Reisemobile befördert

Sylt-Autoreisezug: Große Wohnmobile sind tabu

Sylt-Urlauber mit einem großen Wohnmobil werden nach mehreren unklaren Unfällen von der Deutschen Bahn aktuell nicht mehr über den Autozug auf die oder von der Insel befördert. Zum Jahresende geht der Sylt Shuttle ganz oder teilweise an einen neuen Betreiber.
Sylt-Autoreisezug: Große Wohnmobile sind tabu
Fotolia/Konrad Weiss
Aktuell keine Beförderung großer Wohnmobile:
Sylt-Shuttle der Deutschen Bahn auf dem Hindenburgdamm
Aus Gründen der Sicherheit aller Reisenden hat sich die Deutsche Bahn dazu entschlossen, größere Wohnmobile mit Dachluken oder Panoramadächern bis auf Weiteres von der Beförderung mit dem "Sylt Shuttle" auszuschließen. Diese Regelung betrifft Wohnmobile, die aufgrund ihrer Abmessungen auf einstöckige Waggons verladen werden, weil sie für zweistöckige Wagen zu groß sind.

Grund sind nach Angaben der Bahn Unregelmäßigkeiten mit Wohnmobilen, die mit sogenannten Panoramadächern ausgestattet sind. In drei Fällen habe sich jüngst ein solches Dach während der Fahrt gelöst und sei abgefallen. Ein Sachverständiger soll die Vorfälle untersuchen.

Mit dem Sylt Shuttle befördert werden nach wie vor kleine Wohnmobile (auch mit Dachluken), die auf Doppelstockeinheiten befördert werden können. Dies sind Fahrzeuge bis maximal sechs Meter Länge, 2,70 Meter Höhe und maximal drei Tonnen Gesamtgewicht.

Betroffene Reisemobilisten kommen natürlich trotzdem auf die Insel oder von dort zurück aufs Festland. Mittel zum Zweck ist die Sylt-Fähre; die Bahn stellt Ersatzfahrkarten aus.
Neuer Betreiber ab Dezember 2015
Die Bahn ist nur noch auf absehbare Zeit Betreiber des Sylt Shuttle. Ab Dezember 2015 übernimmt die Railroad Development Corporation Deutschland (RDC D) zunächst mit einstöckigen, angemieteten Waggons mindestens elf Verbindungen täglich. Das US-amerikanische Mutterunternehmen hat sich für weitere 59 Verbindungen beworben, über deren Vergabe Bundesnetzagentur und DB Netz erst im Spätsommer entschieden werden.

Der neue Betreiber will den Service bei konstanten Preisen ausbauen; auf dem Plan stehen die Einrichtung von W-LAN-Hotspots an den Verladestationen in Westerland und Niebüll ebenso wie ein engmaschigerer Takt mit leichter merkbaren Abfahrtszeiten, eine angehobene Gewichtsgrenze für Pkw und ein optimiertes Reservierungssystem. Ab 2017 sollen neue, wesentlich lärmreduzierte Waggons eingesetzt werden. RDC D will sich auch für eine Elektrifizierung des Hindenburgdamms einsetzen.
text  Hanno S. Ritter
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