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Donnerstag, 25. April 2024
275.000 Unfälle mit Tieren / 744 Millionen Euro Sachschaden

Zahl der Wildunfälle so hoch wie nie

Für die Versicherer sind es Kosten, für die Autofahrer bedeutet es Ärger und Schreck, und die Tiere bezahlen meist mit ihrem Leben: Wenn es zwischen Auto und Reh & Co. kracht, verlieren alle. Und das passiert immer häufiger.
Zahl der Wildunfälle so hoch wie nie
Fotolia/hykoe
Durchschnittlich rund 750 Wildunfälle
ereigneten sich 2017 jeden Tag in Deutschland
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Noch nie gab es so viele Wildunfälle wie im vergangenen Jahr. Wie aus der jetzt veröffentlichten Statistik der Versicherer hervorgeht, wurden 2017 rund 275.000 Wildunfälle gemeldet – 11.000 mehr als im Vorjahr. Im Schnitt kollidieren damit jeden Tag rund 750 Wildtiere mit Autos.

Seit drei Jahren zeigt sich nach Angaben des Branchenverbandes ein Trend zu mehr Kollisionen und höheren Schäden. Die Versicherer leisteten für jeden Unfall nach eigenen Angaben durchschnittlich rund 2.700 Euro. Insgesamt stiegen die wirtschaftlichen Schäden durch Wildunfälle um rund neun Prozent auf 744 Millionen Euro.

Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch sogenanntes Haarwild – wie Rehe und Wildschweine – verursacht werden, begleicht die Teilkaskoversicherung. Einige Versicherer haben ihren Schutz zusätzlich auf Unfälle mit bestimmten weiteren oder auch Tieren aller Art ausgeweitet. Auch wer eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat, wird entschädigt. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Wildschaden keinen Einfluss.

Autofahrer sollten vor allem im Frühling und Herbst und in der Dämmerung aufmerksam fahren und entsprechende Warnschilder ernst nehmen. Taucht ein Tier auf, ist eine Vollbremsung angesagt - Ausweichen endet oft mit schlimmsten Folgen im Gegenverkehr oder am Baum. Beim Thema Wildunfall darf der Hinweis nicht fehlen, das man das angefahrene Tier keinesfalls mitnehmen darf - "Jagdwilderei" ist sogar ein Straftatbestand; wer ihn beispielsweise nachts verwirklicht, muss sogar mit Gefängnis rechnen.
text  Hanno S. Ritter
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