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Samstag, 20. April 2024
9,2-Zoll-Screen und Digitalinstrumente optional / Rückschritt bei Funktionalität

Interieur Škoda Scala: Fortschritt ist relativ

Rund eine Woche vor der Premiere des ganzen Autos zeigt Škoda das Interieur des neuen Scala. Das sieht im Prinzip gut und besser als im Vorgänger aus, kann aber trotz großer Worte des Autobauers ein paar Ärgerlichkeiten nicht verbergen.
Škoda
Schöner, aber nicht perfekt:
Blick ins Interieur des neuen Škoda Scala
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Škoda gibt im Rahmen der unvermeidlichen Salamitaktik nun einen Blick ins Innere des Scala frei. Der Nachfolger zeigt sich gegenüber dem auslaufenden Rapid deutlich wertiger und moderner. Blickfang ist vor allem das nun freistehende Zentraldisplay, das in der höchsten Ausbaustufe 9,2 Zoll groß ist.

Škoda erklärt, der Monitor werde "eingerahmt von einer Charakterlinie, die die emotionale Linienführung der Motorhaube zitiert". Außerdem bilde diese Linie unterhalb des Displays eine ergonomische Ablage für die Hand, die den Touchscreen bedient. Ob das mehr ist als schöne Worte, bleibt indes abzuwarten. Überhaupt nimmt der Autobauer den Mund sehr voll, wenn er gleich von einem "neuen Innenraumkonzept" für die Marke spricht und dieses nach den Worten von Interieur-Chefdesigner Norbert Weber den "Auftakt für eine neue Markenidentität" bilden soll.

Das erste Foto zeigt eine Ausführung mit digitalen Instrumenten, diese werden aber optional angeboten. Auch misst natürlich das serienmäßige Display weit weniger Zoll und dürfte damit etwas verloren wirken. Das Topgerät stammt aus dem MIB3-Baukasten des Konzerns und ist also ohne Drehregler für Lautstärke und Blätterfunktionen umgesetzt - eher nicht simply clever, wie die Marke für sich gerne proklamiert.

Neu gestaltet hat Škoda auch die Luftduschen, die nun nicht mehr über ein separates Rändelrad geöffnet und geschlossen werden, sondern über eine Schiebefunktion im Richtungswähler - auch das funktional ein Rückschritt. Gleiches gilt für die Klimabedieneinheit, die sogar schlechter gemacht ist als im VW Polo, mit dem der Scala sich die Plattform teilt: Tasten für die Luftverteilung gibt es nicht, ebenso keine ACmax-Taste, keine Gebläsewahl und keine SYNC-Taste. Einige der Funktionen lassen sich immerhin menügesteuert über den Bildschirm aufrufen.

Suboptimal erscheint uns zudem die Position des Startknopfs an der Lenksäule und die flacher gestellten Türgriffe. Im Übrigen zeigt der Scala durch die manuelle Handbremse, das er "nicht wirklich" ein Gegner für Golf oder Leon ist. Immerhin trägt der Scala laut Ankündigung auf der Instrumententafel und den (vorderen) Türverkleidungen eine geschäumte Oberfläche, was wiederum nicht mehr jeder VW von sich behaupten kann. Das Material ist mit einer neuen Narbung versehen, die kristallinen Strukturen nachempfunden sein und künftig Standard bei Škoda werden soll.
text  Hanno S. Ritter
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