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Donnerstag, 25. April 2024
Über 130 elektrifizierte Pkw-Modellvarianten bis 2022

Mercedes kauft Akkuzellen für 20 Milliarden Euro

Bisher ist Mercedes-Benz nicht führend in Sachen Elektromobilität. Doch die Zukunftsplanungen für diesen Bereich sind in Stuttgart ähnlich groß wie in Wolfsburg. Jetzt hat sich der Konzern mal eben Batteriezellen gesichert – für schlappe 20 Milliarden Euro.
Mercedes kauft Akkuzellen für 20 Milliarden Euro
Daimler
Hoffentlich investiert Mercedes auch noch
ins Design der künftigen Elektrofahrzeuge
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Batterien für Elektroautos will Mercedes selbst montieren und hält dies für eine künftige Kernkompetenz, die dafür notwendigen Zellen werden zugekauft. Man habe sich jetzt solche Zellen für mehr als 20.000.000.000 Euro gekauft, teilte Daimler am Montag in Stuttgart mit. Die namentlich nicht genannten Lieferanten produzieren Batteriezellen aktuell bereits in Asien und Europa und expandieren weiter in Europa und zusätzlich in den USA. Das Geschäft reicht bis ins Jahr 2030.

"Unsere Elektro-Offensive nimmt weiter Fahrt auf. Nach Milliarden-Investitionen in die Entwicklung der Elektro-Flotte und den Ausbau unseres globalen Batterienetzwerks gehen wir jetzt den nächsten Schritt", sagte der scheidende Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche. Mit dem Kauf treibe man den Wandel hin zur elektrischen Zukunft des Unternehmens konsequent voran.

Der weltweite Batterie-Produktionsverbund von Mercedes-Benz Cars besteht künftig aus acht Fabriken auf drei Kontinenten. Die erste Fabrik in Kamenz ist im Serienbetrieb, die zweite in Kamenz startet Anfang 2019 mit der Produktion. Zwei weitere Fabriken entstehen in Stuttgart-Untertürkheim, eine am Standort Sindelfingen, jeweils eine weitere an den Standorten Peking (China), Bangkok (Thailand) und Tuscaloosa (USA). Daimler hält die lokale Fertigung von Batterien für einen wichtigen Erfolgsfaktor in der Elektrooffensive.

Bis 2022 soll das gesamte Mercedes-Portfolio elektrifiziert werden. Damit gemeint sind stark unterschiedliche Ausbaustufen vom 48-Volt-System über Plug-in-Hybride bis zu Elektrofahrzeugen mit Batterie- oder Brenstoffzellentechnik. Insgesamt sollen es mehr als 130 Varianten werden, die Transporter, Busse und Lkw noch nicht eingerechnet. Bis 2025 soll der Absatz der reinen E-Autos auf 15-25 Prozent des Gesamtabsatzes steigen.
text  Hanno S. Ritter
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