Pilotprojekt in München gestartet
ADAC bietet Schlüsselnotdienst zum Festpreis
Eigentlich wollte sich der ADAC nach seiner großen Krise aus diversen Nebenbei-Geschäftsfeldern zurückziehen. Doch so ganz
hat das offensichtlich nicht geklappt: Neuestes Angebot ist ein Schlüsselnotdienst, den
der Club als Mobilitätshilfe verstanden wissen will.
ADAC
Der ADAC testet neuerdings den
Einstieg ins Schlüsselnotdienst-Geschäft
Die Branche mit ihren auf Frontplätze im gealterten System gelber Seiten optimierten Namen à la "A.A.A.A.A. GmbH"
hat nicht den besten Ruf: Schlüsselnotdienste braucht man selten, und wenn, ist es immer nervig, und der Preis
bewegt sich meist irgendwo zwischen unglaublich und unverschämt.
Vor diesem Hintergrund hat der ADAC nun einen entsprechenden Service gestartet. Es richtet sich an Clubmitglieder und
wird zunächst als Pilotprojekt in München angeboten. Wer sich ausgesperrt hat, ruft die "Gelben Engel" um Hilfe.
Diese bedienen sich jedenfalls teilweise der von der Pannenhilfe bekannten Praxis der
beauftragten Partnerunternehmen, die dann die Haus- oder Wohnungstüre
öffnen.
Die Hilfe erfolgt dabei zum Pauschalpreis, erklärt der Club, los gehe es bei 99 Euro. Dieser Preis gilt aber nur bei
normalem Aufwand, tagsüber und einer nicht abgeschlossenen Wohnungstüre. Ab 18 Uhr, am Wochenende, bei versperrten Türen,
defektem Schloss oder erhöhtem Zeitaufwand steigen die Tarife bis auf 249 Euro. Die Bezahlung erfolgt nicht vor Ort,
sondern nach Rechnungsstellung durch den ADAC.
Der ADAC versteht den Schlüsselnotdienst als Baustein seines Leistungsangebots als Mobilitätshelfer. Was beim Öffnen
einer Autotüre nachvollziehbar erscheint, bedarf freilich bei Wohnungstüren schon eines weiten Verständnisses
von "Mobilität". Man darf gespannt sein, was in dieser Richtung noch folgt, von Treppenliften über Rollstühle bis
hin zum eigenen Carsharing dürfte sich vieles unter den Begriff subsumieren lassen.