Keine Ergebnissteigerung wegen hoher Rücklagen für Diesel-Verfahren
Daimler: Gewinnwarnung nach Zwangsrückruf
Daimler wird immer stärker vom Dieselskandal eingeholt. Nun muss der Konzern bereits zum zweiten
Mal eine Gewinnwarnung ausgeben.
Daimler
Laut KBA verfügt der Mercedes GLK 220 Diesel über eine illegale
Abschalteinrichtung. Daimler bestreitet, muss aber viel Geld zur Seite legen
Die letzte Woche endete für Daimler mit einem Zwangsrückruf durch das KBA für 60.000 Exemplare des Mercedes GLK 220, weil die
Behörde in dessen Motorsteuerung eine illegale Abschalteinrichtung entdeckt haben will - Daimler bestreitet eine solche und
will sich juristisch zur Wehr setzen.
Die neue Woche beginnt für Daimler mit einer Gewinnwarnung. Beide Ereignisse sind nicht nur zeitlich eng miteinander verwoben,
sondern auch inhaltlich. Zur Begründung für die "Anpassung der Ergebniserwartung" verwies der Konzern auf "verschiedene laufende
behördliche Verfahren und Maßnahmen bei Mercedes-Benz Dieselfahrzeugen". Man habe hierfür die Rückstellungen um einen hohen
dreistelligen Millionenbetrag erhöht, hieß es.
Man rechne nun für 2019 nicht mehr mit einem Anstieg des Konzernergebnisses (vor Zinsen und Steuern) um 5 bis 15 Prozent, vielmehr
solle sich der Gewinn auf Vorjahresniveau bewegen. Im Geschäftsbereich Vans erwartet Mercedes nun sogar eine negative Umsatzrendite
bis zu minus 4 Prozent.
Daimler hatte bereits Mitte Oktober 2018 seine damalige Prognose kassieren und eine Gewinnwarnung veröffentlichen müssen. Zur
Begründung wurde auch damals auf die Diesel-Problematik verwiesen - mit fast identischem Wortlaut. Der neue Vorstandschef Ola
Källenius hat jede Menge zu tun.