Autoschlangen wälzen sich in Richtung Berge und Meer
ADAC-Stauprognose für das Wochenende 16.-18.07.2021
Am dritten Juli-Wochenende brauchen Autofahrer auf Deutschlands Autobahnen ganz besonders viel Geduld. Die Fernstraßen in Richtung
Sommerurlaub sind jetzt häufig überlastet. Doch man muss nicht im Stau landen, jedenfalls nicht in jedem.
Volle Straßen durch Urlaubsverkehr erwartet der ADAC für das kommende Wochenende. Unter den Reisenden sind viele Urlauber aus Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und der
Mitte der Niederlande, wo jetzt die Ferien beginnen. Aus dem Norden der Niederlande und aus Frankreich rollt die zweite, aus Nordrhein-Westfalen die dritte Reisewelle.
In neun deutschen Bundesländern und den meisten Nachbarländern sind die Schulen schon geschlossen.
Hauptziel der Sommerurlauber sind nach Einschätzung des ADAC die deutschen Küsten, die Alpen und der Süden. Heimat- und Campingurlaub stehen in Corona-Zeiten hoch im Kurs,
was sich auf Deutschlands Fernstraßen deutlich bemerkbar macht. Die Autoschlangen wälzen sich auch über die Landstraßen und Ortsdurchfahrten in Richtung Berge und Seen.
In diesen Blechlawinen befinden sich viele Tages- und Kurzurlauber, die angesichts der Corona-Situation in diesem Jahr auf einen Auslandsaufenthalt oder eine Flugreise
verzichten. Das erweiterte Lkw-Fahrverbot an Samstagen im Juli und August von 7 bis 20 Uhr wird die Stausituation nur leicht lindern.
Wer dem Stau ein Schnippchen schlagen will, fährt nachts und/oder umfährt die kritischen Abschnitte großräumig auf Bundesstraßen, wenn auch mit höherem Unfallrisiko.
Unser Standardbeispiel: Vom Allgäu nach Nürnberg geht es über Kempten - Landsberg - Augsburg - Donauwörth - Weißenburg fast immer schneller als über die hoch belasteten
Autobahnen - und ohne das Risiko einer nicht umfahrbaren Vollsperrung.
Die wichtigsten Staustrecken (beide Richtungen):
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Fernstraßen zur Nord- und Ostsee
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A 1 Köln – Dortmund – Bremen – Lübeck
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A 2 Dortmund – Hannover
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A 3 Frankfurt – Nürnberg – Passau
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A 5 Frankfurt – Karlsruhe – Basel
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A 7 Hamburg – Flensburg
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A 7 Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
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A 8 Karlsruhe – München – Salzburg
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A 9 München – Nürnberg
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A 19 Dreieck Wittstock/Dosse – Rostock
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A 24 Berlin – Hamburg
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A 45 Gießen – Hagen
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A 49 Kassel – Gießen
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A 60 Mainz – Rüsselsheim
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A 61 Koblenz – Ludwigshafen
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A 66 Frankfurt – Wiesbaden
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A 93 Inntaldreieck – Kufstein
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A 95 / B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
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A 99 Umfahrung München
Auch in den Nachbarländern nehmen die Staus spürbar zu. Zu den Brennpunkten zählen Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die
Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten. Nicht viel besser sieht es auf den Zufahrtsstraßen der Ausflugsregionen im
untergeordneten Straßennetz der Alpenländer aus und auf den Fernstraßen in Richtung nordeuropäische Urlaubsziele – darunter dänische, belgische und
holländische Küstenregionen.
Bei der Ein- und Ausreise sollten Reisende ein dickes Zeitpolster einplanen. Die Aufenthalte an den Grenzen könnten aufgrund hohen Verkehrsaufkommens
und intensiver Personenkontrollen mehrere Stunden dauern. Das gilt unter anderem für die Grenzen im Balkantransit.