Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Donnerstag, 28. März 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 2 Minuten
Zweitcrash wird effektiv abgeschwächt

VW-Multikollisionsbremse überzeugt im ADAC-Test

VW-Multikollisionsbremse
ADAC-Crashtest in ADAC
Sachen Multikollisionsbremse
Die Idee hinter der neuerdings im Golf VII und anderen VW-Konzernmodellen auf Basis des Modularen Querbaukastens serienmäßigen Multikollisionsbremse klingt ebenso simpel wie pfiffig. Und tatsächlich lindert das System auch in der Praxis Unfallfolgen, wie ein ADAC-Test anschaulich zeigt. Laut Unfallforschung des ADAC sind 25 Prozent der Unfälle aus der Analysedatenbank des Clubs als Mehrfachkollisionen einzustufen. Darunter versteht man, dass ein Auto nach dem ersten Crash weiterfährt und dann in einen weiteren Zusammenprall verwickelt wird. Hierbei können andere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer oder andere Pkw sowie Schilder, Pfeiler, Bäume oder Leitplanken getroffen werden.

Die sogenannte Multikollisionsbremse entschärft diese Gefahr, in dem sie das Fahrzeug nach dem ersten Aufprall automatisch bremst. In einem Crashtest des ADAC konnte das System nun überzeugen: Das Testfahrzeug mit Multikollisionsbremse kommt 20 Meter nach dem ersten Zusammenstoß mit einem anderen Auto zum Stehen. Im zweiten Versuch, ohne Multikollisionsbremse unter gleichen Rahmenbedingungen (60 km/h Kollisionsgeschwindigkeit), fährt das Auto nach dem ersten Crash noch 30 Meter weiter und knallt dann mit einer Restgeschwindigkeit von 25 km/h gegen eine Betonbarriere. Das Video zeigt den Unterschied anschaulich:

Gerade Unfälle mit einem Zweitcrash sind besonders gefährlich. Das hat zwei Gründe: Einerseits werden Rückhaltesysteme wie Gurtstraffer und Airbags meist schon beim ersten Aufprall aktiviert und können beim Zweitcrash nicht noch einmal schützen. Andererseits verliert der Fahrer im Zuge des ersten Unfalls oft die Kontrolle über das Auto und kann so nicht mehr selbst bremsen und/oder ausweichen.

Technisch ist die Multikollisionsbremse relativ simpel, weil es sich im Wesentlichen "nur" um Software handelt. Erkennt das Airbagsteuergerät einen Unfall, dessen Schwere das Auslösen der Rückhaltesysteme erfordert, sendet es nicht nur einen Impuls zur Aktivierung des Airbags und zum Straffen der Gurte, sondern auch ein Signal an das ESP-Steuergerät, das den Aufbau des Bremsdrucks und das Abbremsen des Fahrzeugs steuert.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.