BMW
"Schließe Dreizylinder im
5er momentan aus": BMW-Chef Reithofer
Van, Frontantrieb, Dreizylinder, Nischenmodelle ohne Ende – BMW hat den Fans zuletzt viel zugemutet. Nun hat BMW-Chef
Norbert Reithofer wenigstens den Dreizylinder für den nächsten Fünfer ausgeschlossen. Das R6-Sterben betrachtet er aber
nicht objektiv.
Befürchtungen, dass es die nächste Generation der 5er-Reihe mit einem Dreizylindermotor geben wird, hat BMW-Chef Norbert Reithofer
in einem Gespräch mit der Zeitschrift "auto motor und sport" zurückgewiesen. "Den BMW Fünfer wird es nicht mit Dreizylinder geben,
das schließe ich momentan aus", sagte der Vorstandschef. Unter BMW-Fans hatten entsprechende Gerüchte für Aufregung gesorgt.
Dennoch werde das Downsizing bei BMW weitergehen und von den Kunden auch "angenommen", erklärte Reithofer. Obwohl viele BMW-Fahrer
die Einstellung des Reihensechszylinders kritisiert haben, werde auch in der Oberen Mittelklasse immer stärker der Vierzylinder
nachgefragt. Das zeigten die Verkaufsstatistiken. "Die weit überwiegende Mehrheit der Fahrzeuge der Oberen Mittelklasse werden
in Europa mit Vierzylinder verkauft", so Reithofer, der insoweit aber offenbar bewusst das sprichwörtliche Pferd von hinten aufzäumt.
Wenn nämlich der Reihen-Sechszylinder angebotsseitig immer weiter zurückgedrängt wird, liegt es auf der Hand, dass der Vierzylinder-Anteil
steigt. Eine Alternative wäre nur ein extremer Rückgang der Verkaufszahlen insgesamt. Zwar stimmt es, dass BMW den zurecht viel gelobten
R6 noch immer anbietet, aber eben nicht mehr ab einem 520i wie einst, sondern nur noch in leistungsstarken Modellvarianten, die entsprechend
teuer sind, für viele Dienstwagenfahrer nicht in Frage kommen und auch aus Imagegründen nicht jedermanns Sache sind. So gibt es im 5er
den Sechszylinder nur noch zwischen 258 und 449 PS, alle "normalen" Modelle einschließlich eines 528i haben nur vier Zylinder.
Einen Turbo-freien Sechszylinder bietet BMW gar nicht mehr an. Die Vierzylinder-Modelle sind im für den Flottenverbrauch wichtigen
Normverbrauch sparsamer und in der Herstellung günstiger, in der Realität aber ist der Verbrauchsvorteil oftmals kaum vorhanden oder
verkehrt sich gar ins Gegenteil - von der fehlenden R6-Charakteristik und seinem Sound ganz zu schweigen. BMW ist es auch nicht
peinlich, letzteren in manchen Vierzylinder-Modellen synthetisch nachzuahmen.