Daimler
Optimierter Look:
Facelift für die Mercedes B-Klasse
Leichte, aber wirkungsvolle Designretuschen, optimierte Assistenten, ausgebaute Konnektivität und mehr Allrad-Modelle: Das sind die Zutaten für
das Facelift der Mercedes B-Klasse, die schon drei Jahre nach dem Start überarbeitet wird – und bald endlich auch als Stromer vorfährt.
So allmählich verabschiedet sich Mercedes von den uneinheitlichen Tagfahrlicht-Verirrungen der letzten Jahre: Auch die B-Klasse leuchtet
tagsüber nun schwungvoll aus dem Hauptscheinwerfer statt aus der Frontschürze, und wer das nötige Kleingeld hat, kann nun auch Voll-LED-Technik
ordern, die bei dem sonst sicherheitsfokussierten Autobauer allerdings wie bei der E-Klasse ohne Waschsystem auskommen muss. In jedem Fall
zeigen die Scheinwerfer eine neue Form, die zwar nicht meilenweit entfernt ist von der bisherigen, aber doch viel stimmiger wirkt.
Zusammen mit der modifizierten Frontschürze und dem vergrößerten Grill, der nun zwei filigrane statt (meist) drei breite Lamellen aufweist,
ist aus der B-Klasse damit noch kein echter Schönling geworden, wohl aber trägt der Wagen nun ein merklich aufgewertetes Erscheinungsbild.
Während die Seitenlinie Facelift-typisch unverändert bleibt, hat sich Mercedes am Heck schon aus Kostengründen auf Retuschen am Stoßfänger
und dem Innenleben der Leuchten beschränkt, die immer noch nur teilweise mit LEDs bestückt sind.
Im Interieur erblicken auch Mercedes-Kenner nur leichte Änderungen, etwa an der Instrumentengrafik und am Zentralmonitor, der nun
maximal acht statt sieben Zoll groß ist und neue, animierte Menüs darstellt. Das serienmäßige Kommunikationsmodul „Mercedes connect me“
ermöglicht die Nutzung von Basisdiensten wie Unfall-, Wartungs- und Pannenmanagement, auch ein Notrufsystem ist integriert. Die
Sonderausstattung "Remote Online" erlaubt es, sich überall und jederzeit via Internet mit dem Fahrzeug zu verbinden und beispielsweise
per Smartphone abzufragen, wie voll der Tank ist. Außerdem: Die Ambientebeleuchtung stellt (optional) nun zwölf verschiedene Farbtöne zur Wahl,
und das Keyless-Go-System ist endlich verfügbar.
Darüber hinaus hat Mercedes das Modellprogramm überarbeitet und an die Logik der anderen Kompaktmodelle angepasst. Neu sind die drei
Ausstattungslinien "Style", "Urban" und "AMG Line", jeweils mit zahlreichen eigenständigen Details außen und innen, etwa bei Rädergrößen, Auspuffrohren,
Applikationen und Sitzbezügen, die Mercedes nach wie vor gerne in Kunstleder ausführt. Darauf bauen nicht weniger als drei Pakete ("Night", "Exklusiv"
und "AMG Exklusiv") auf, die eine weitere Individualisierung erlauben oder - je nach Sichtweise - Mercedes-Fans alter Schule den Kopf schütteln lassen.
War die B-Klasse 2011 das erste Auto ihrer Art, das serienmäßig eine radargestützte Kollisionswarnung ("COLLISION PREVENTION ASSIST")
bot, erweitert die Plus-Variante die Funktionen nun um eine autonome Teilbremsung zur Verringerung der Gefahr von Auffahrunfällen.
Weiterentwickelt wurde außerdem der serienmäßige Müdigkeitswarner "ATTENTION ASSIST": Er visualisiert jetzt mit fünfstufiger Balkenanzeige
den aktuellen Aufmerksamkeitszustand des Fahrers und arbeitet in einem erweiterten Geschwindigkeitsbereich (60 - 200 km/h).
Ein Blick auf die Motorisierungen: Kleinster Diesel bleibt der von Renault stammende 1,5-Liter-Motor mit 90 und 109 PS, wobei die
besonders sparsame Variante namens B 180 CDI BlueEFFICIENCY Edition nun mit 3,6 statt 3,8 Liter Normverbrauch gelistet ist. Im B 200
CDI arbeitet fortan das Aggregat mit 2,1 anstelle des mit 1,8 Litern Hubraum bei unveränderter Leistung von 136 PS. Neu ist eine
Allradvariante mit 7-Gang-Doppelukupplungsgetriebe. Auch den B 220 CDI mit nun 177 statt 170 PS gibt es fortan als 4MATIC.
Bei den Benzinern beträgt das Leistungsspektrum nach wie vor 122 bis 211 PS, neu ist der B 250 4MATIC. B 180 und B 200 verbessern
sich im Verbrauch um jeweils 0,3 auf 5,6 Liter. Der neue B 180 BED schafft sogar 5,2 Liter, ist aber erst ab März 2015 verfügbar.
Die Erdgas-Variante B 200 Natural Gas Drive (NGD) bleibt im Angebot.
Ganz neu ist die elektrische B-Klasse: Sie ist ab November 2014 bestellbar, leistet 180 PS und entwickelt 340 Newtonmeter Drehmoment,
beschleunigt in 7,9 Sekunden auf Tempo 100, erreicht maximal 160 km/h und verbraucht 16,6 kWh/100 km nach der Norm.
Ähnlich wie Volkswagen setzt Mercedes bei der E-Variante auf ein zurückhaltendes Äußeres, das hier wie dort nur durch einige
blaue Akzente (Kühlergrill-Lamellen und Außenspiegel) auf die neue Antriebstechnik hinweist. Schade: Das LED-Licht ist nicht verfügbar,
die modernste Variante muss wie der NGD als einzige noch mit Jalogen- oder Xenon-Licht auskommen.
Die B-Klasse ist in ihrem
Segment der kleinen Vans eines der meistverkauften Modelle.
Insgesamt rund 350.000 Exemplare haben die Stuttgarter eigenen Angaben zufolge seit Ende 2011 weltweit von der aktuellen zweiten Generation,
die seinerzeit die komplett neue Kompaktklasse-Architektur einläutete, an die Kundschaft gebracht. Einen anhaltenden Erfolg vorauszusagen,
ist nicht schwierig, zumal der Autobauer nur moderat an der Preisschraube gedreht hat: Die Preise beginnen jetzt bei 27.102 Euro für den B 180,
entsprechend einem Aufschlag von 268 Euro, der auch für alle andere Benziner und trotz Leistungsplus für den 220er-CDI gilt. Die anderen Diesel
werden unabhängig von der Hubraumänderung um jeweils 446 Euro teurer, der NGD um 535. Den spannendsten Preis, nämlich den für den "Electric Drive",
hält Mercedes noch unter Verschluss.