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Bodewig: "Eindeutiges" Interesse der Privatwirtschaft
Interessenbekundungsverfahren zur festen Fehmarnbeltquerung abgeschlossen
"Das Interessenbekundungsverfahren zur festen Fehmarnbeltquerung ist auf großes Interesse in Europa gestoßen", sagten
Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig und sein dänischer Amtskollege Flemming Hansen. Die beiden Minister trafen sich
vergangene Woche in Berlin, wo sie den Abschluss des von der EU bezuschussten Interessenbekundungsverfahrens als weiteren
Planungsschritt für das Projekt einer festen Fehmarnbeltquerung bekanntgaben. Im Rahmen der Markterkundung sollte die
Bereitschaft der Privatwirtschaft untersucht werden, eine feste rund 19 Kilometer lange Querung vom dänischen Rödby auf der
Insel Seeland nach Puttgarden in Schleswig-Holstein zu planen, zu bauen, zu finanzieren und zu betreiben.
Der private Sektor habe die frühe Einbindung bereits im Entscheidungsprozess begrüßt, betonten Bodewig und Hansen. Dadurch
werde ermöglicht, realistische Bedingungen für die Realisierung des Projektes zu erarbeiten. Als wesentliches Ergebnis des
Verfahrens hoben sie das eindeutige Interesse des privaten Sektors hervor, sich an der Planung, der Finanzierung, dem Bau
und dem Betrieb einer festen Querung zu beteiligen.
Noch geklärt werden müssten Fragen in Bezug auf die Verkehrsprognose und die Rolle der Eisenbahnunternehmen. Nach Aussage
von Bodewig und Hansen habe das Interessenbekundungsverfahren wertvolle Informationen über die Voraussetzungen für eine
Beteiligung des Privatsektors am Fehmarnbelt-Projekt geliefert, einem Projekt, das als Bestandteil zum Ausbau des
transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN) große Bedeutung habe.
"Wir werden die Fragen, die entscheidungsrelevant sind, bis zu Beginn des nächsten Jahres klären. Dazu haben wir vereinbart,
die Annahmen aus den vorherigen Machbarkeitsstudien einschließlich der Verkehrsnachfragestudie zu überprüfen. Ferner werden
wir unter Einbindung der nationalen Eisenbahnunternehmen die ungelösten Schienenfragen untersuchen", erklärten die beiden
Minister.
Das mit der Durchführung des Verfahrens beauftragte deutsch-dänische Fehmarnbelt Development Joint Venture (FDJV) hat
mittels Fragenkatalog und Interviews den Dialog mit Banken, Bau- und Betreibergesellschaften, Ingenieurbüros sowie sonstigen
Teilnehmern geführt. Von 55 ausgewählten Teilnehmern haben 31 auf den Fragebogen geantwortet, mit weiteren 20 Teilnehmern
sind nach Auswertung der Antworten Interviews geführt worden. FDJV habe auf der Basis der Antworten der Teilnehmer
Lösungsmodelle mit unterschiedlichen Finanzierungs- und Organisationsstrukturen für eine kombinierte Straßen- und
Schienenquerung über den Fehmarnbelt entwickelt und analysiert, erläuterten Bodewig und Hansen. Diese deckten das gesamte
Spektrum möglicher Modelle ab. Diese reichten vom reinen BOT-Modell (Build-Operate-Transfer), bei dem der Privatsektor
das Verkehrs- und Erlösrisiko trägt, über ein Modell, bei dem der Privatsektor für die Straße und die Regierungen für die
Schiene verantwortlich sind, und einem Modell mit staatlichen Garantien ähnlich der Öresundverbindung bis zur Umsetzung in
voller staatlicher Verantwortung.
text Hanno S. Ritter
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