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Dienstag, 23. April 2024
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Software-Lösung mit Bluetooth-GPS-Modul ab 250 Euro verfügbar

T-Mobile: Erstes Navigationssystem für Handys

Siehe Bildunterschrift
Navigations- © T-Mobile Dtl. GmbH
lösung fürs Handy: NaviGate BlueKit
Navigationssysteme halten Einzug auf moderne Handys: Heute hat T-Mobile Deutschland als erster Mobilfunkanbieter eine entsprechende Routenplanungs-Lösung vorgestellt. Das sogenannte T-Mobile NaviGate BlueKit steht nach Unternehmensangaben ab sofort zunächst für die Nokia-Handys 3650 und 7650 (ab Software-Stand 3.16) zur Verfügung. Geräte mit älterer Software lassen sich in der Regel in den Hersteller-Servicezentren schnell und unproblematisch aktualisieren.

Der Clou dieser Lösung ist eine Bluetooth-Funkverbindung zwischen Handy und Satellitenempfänger. Das verhindert lästigen Kabelsalat und sorgt für eine einfache Handhabung. Der Nutzer muss nur noch Handy und den GPS-Empfänger einschalten, NaviGate starten, das Ziel eingeben - fertig.

Zuvor ist die NaviGate-Software einmalig über PC oder Laptop auf dem Handy zu installieren. Das kann per Bluetooth, Infrarot oder eMail erfolgen. Anschließend lässt sich die mobile Navigationszentrale mit wenigen Handgriffen in jedem Automodell einsetzen. Dazu wird das Handy mit einer Halterung im Fahrzeug befestigt und die GPS-Maus angebracht. Weitere Anschlüsse, Einbauten oder Zusatzgeräte sind nicht erforderlich.

Das gewünschte Ziel wird am Handy über die Menüführung eingegeben oder aus den gespeicherten Kontakten ausgesucht. Ein Ziel kann überall und zu jeder Zeit ausgewählt werden. Anschließend ermittelt T-Mobile NaviGate per Satellitenortung die derzeitige Startposition. Die Route wird offboard, also nicht im Fahrzeug selbst, anhand aktueller Karten und unter Berücksichtigung der momentanen Verkehrslage von T-Mobile Traffic errechnet und über das GPRS-Netz von T-Mobile an das Handy übertragen. Die erforderlichen Fahrmanöver werden per Sprachausgabe mitgeteilt, Pfeil-Anzeigen und Entfernungsangaben informieren zusätzlich auf dem Handydisplay. Eine Aktualisierung der Strecke aufgrund einer veränderten Verkehrslage kann entweder zu Beginn der Fahrt eingestellt oder jederzeit während der Fahrt abgerufen werden. Das System erkennt, wie entsprechende Festeinbau-Lösungen im Auto auch, Staus und lotst den Fahrer dynamisch um diese herum - was freilich, Navi-Benutzer wissen es, nicht immer zuverlässig funktioniert.

Die per Mobilfunk übermittelten Verkehrsdaten sind stets auf dem aktuellsten Stand. Investitionen in CDs oder DVDs mit neuesten Straßenkarten sind nicht mehr erforderlich. Dafür zahlt der Nutzer die jeweiligen Kosten über die Mobilfunkrechnung von T-Mobile. Die Ermittlung einer Route kostet 1,99 Euro; darin sind alle Updates zur Strecke enthalten, unabhängig davon, wie lang diese ist. Zusätzlich werden die im jeweiligen Tarif geltenden GPRS-Preise berechnet - insgesamt kommt das System so nur für Gelegenheitsnutzer in Frage, oder solche, die in oft wechselnden Pkw ohne festeingebautes Navigationsgerät unterwegs sind: Wer nur eine einzige Route am Werktag plant, ist schon mindestens 500 Euro los.

Das NaviGate BlueKit enthält die NaviGate Software, die kabellose GPS-Maus, die Satellitendaten zur Ortung des Fahrzeugs empfängt und aufbereitet, mit Akku und integrierter Ladeelektronik und ein Kfz-Ladekabel für die GPS-Maus. Die handliche, kabellose Maus arbeitet bei voller Akkuladung bis zu zehn Stunden. Im Hinblick auf die Akkuleistung und die kabelfreie Verbindung zwischen Handy und GPS-Empfänger kann die Lösung auch für Motorradfahrer in betracht kommen.

In einer Einführungsphase bis zum 30. September 2003 bietet T-Mobile das NaviGate BlueKit mit dem Nokia 3650 für 349,95 Euro an. Das Angebot gilt nur in Verbindung mit dem Abschluss eines T-Mobile Vertrages mit einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren. T-Mobile-Kunden, die bereits ein entsprechendes Handy besitzen, erhalten das System für 249,95 Euro. Geplant ist für den Herbst 2003 eine Erweiterung der Navigationssoftware für das europäische Ausland. Auch sollen schon in Kürze weitere Handy-Modelle unterstützt werden.
text  Hanno S. Ritter
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