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Van Hool AGG300 |
Van Hool |
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Den längsten Bus der Welt kann man ab kommenden Montag in Dresden bestaunen. Die dortigen Verkehrsbetriebe werden am kommenden Montag (5. April), passend zu ihrem Jubiläum "90 Jahre Busbetrieb", die Probephase mit einem belgischen Modell
vom Typ Van Hool AGG 300 aufnehmen. Der Bus ist nahezu 25 Meter lang und fasst insgesamt 183 Personen, alleine 70 davon auf
Sitzplätzen. Eine besondere Lenkgeometrie, eine vierte Achse und ein zweites Gelenk sollen ihm ein herkömmlichen Bussen
ähnliches Fahrverhalten verschaffen.
Während der rund sechswöchigen Testphase will der örtliche ÖPNV-Betreiber den Maxibus genau unter die Lupe nehmen,
sowohl in punkto Wirtschaftlichkeit, Alltagstauglichkeit und Fahreigenschaften als auch im Hinblick auf die Akzeptanz
bei den Fahrgästen. Als Fahrstrecke ist die Linie E61 Löbtau-Zwinglistraße vorgesehen, die in manchen Abschnitten die
nachfragestärkste in Dresden ist: Hier nutzen innerhalb von 10 Minuten pro Richtung bis zu 400 Fahrgäste die Busse.
Hier einfach mehr konventionelle Busse einzusetzen, würde wegen der geringen Taktabstände und der dadurch hervorgerufenen
gegenseitigen Behinderung durch Pulkbildung wenig Sinn machen.
Angetrieben wird der Mega-Bus von einem DAF-Turbodiesel mit sechs Zylindern und 9,2 Litern Hubraum, der 360 PS leistet und
seine Kraft über eine Fünfstufen-Automatik von ZF überträgt. Nicht nur die Länge, sondern auch die Breite sprengt übliche
Dimensionen: 2,55 Meter misst der Bus in der Breite, die Innenhöhe beträgt 2,31 Meter. Weil in Deutschland normalerweise bei
18 Metern Länge und 2,50 Meter Breite Schluss ist, bedarf es einer Ausnahmegenehmigung zum Betrieb.
Und noch ein paar Daten: Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 85 km/h, das Leergewicht wird mit gut 22 Tonnen angegeben.
Voll beladen darf der Bus bis zu knapp 36 Tonnen wiegen. Der Wendekreis beträgt erstaunlich moderate 24 Meter, der
Tank fasst 420 Liter.
Der "AGG 300" ist komplett niederflurig gestaltet und bietet eine Einstiegshöhe von 33 Zentimetern. Innen sind alle
Plätze stufenlos zu erreichen. Hinter den vier Türen, eine davon behindertengerecht mit manueller Rampe, gibt es viel
Platz für Kinderwagen und Rollstühle; der gesamte Fahrgastbereich ist klimatisiert. Der Bus ist auch in einer fünftürigen
Version zu haben.
Vor dem Probebetrieb in Dresden war der Doppelgelenkbus bei der Hamburger Hochbahn AG im Testeinsatz. Ein baugleiches
Fahrzeug wurde im vergangenen Jahr auch bei der Aachener ASEAG erprobt. Im niederländischen Utrecht sind nach
Herstellerangaben 27 Fahrzeuge im Serieneinsatz.