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Neue Optik: Mercedes Axor |
DaimlerChrysler AG |
Auf der IAA vor zwei Jahren präsentierte DaimlerChrysler den deutlich überarbeiteten Actros, in diesem Jahr nun sind
Atego und Axor an der Reihe.
Neu sind in beiden Fällen insbesondere das Frontdesign, das sich künftig stärker an den anderen Lkw-Baureihen neuerer Art,
letztlich also insbesondere am Actros, orientieren wird. Nach den ersten Bildern zu urteilen, ist die Operation dem
Actros gut bekommen, wenn er jetzt auch nur noch von Kennern vom größeren Bruder zu unterscheiden sein dürfte.
Der Atego wirkt noch immer ein bisschen ausdruckslos und wegen der weiterhin langen Scheinwerfer ein bisschen pummelig;
die jetzt weit hochgesetzten Blinker im Kühlergrill erscheinen ebenfalls nicht Mercedes-like.
Wichtiger für die Fahrer dürften jeweils neu gestaltete Kabinen sein, von denen uns aber noch keine Bilder und auch
keine Details vorliegen. Gewählt werden kann unter drei unterschiedlichen Cockpits je nach dem individuellen Einsatz
des Lkw: Das "Verteiler-Cockpit" mit einem leichten Durchstieg auf die Beifahrerseite, das "Fernverkehrs-Cockpit"
mit noch mehr Ablagen und einem Durchgang nach hinten in den Ruheraum und das "Komfort-Cockpit". Dies kann jeweils
kombiniert werden mit dem Standard-Fahrerhaus in kurzer oder langer (plus 18 Zentimeter) Version, dem langen Fahrerhaus
sowie dem langen Fahrerhaus mit Hochdach.
Außerdem werden die neuen Modelle mit einem zusätzlichen Spiegel rechts zur Verkleinerung des toten Winkels
ausgestattet. Mercedes verspricht ferner einen "innovativen Arbeitsscheinwerfer als Rangierhilfe", längere
Wartungsintervalle und weitere technische Neuheiten. Details sind bisher nicht bekannt.
Das Atego-Angebot umfasst künftig zweiachsige Lkw und Sattelzugmaschinen von 6,5 bis 15 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht.
Für den Antrieb werden Vier- und Sechszylinder-Reihenmotoren der Baureihe 900 mit 4,25, 4,8 und 6,4 Liter Hubraum verwendet,
die zwischen 122 und 279 PS leisten. Die Kraftübertragung übernehmen manuelle Schaltgetriebe mit sechs und neun Gängen oder
optional die "Telligent"-Schaltautomatik. Neu ist die Variante 1222: 11,99 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht bedeutet
mautfreie Fahrt auf den Autobahnen. Der bisherige, optisch abgesetzte "schwere" Atego, in Deutschland kaum auf den Straßen
zu sehen, wird nicht mehr angeboten.
Als Ersatz dient das deutlich erweiterten Modellangebot in der Axor-Baureihe: Neben den zweiachsigen Sattelzugmaschinen
gehören nun auch schwere Solowagen als Zweiachser (4x2 und 4x4) mit 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht sowie Dreiachser mit
25 Tonnen (26 t bei 6x4) zulässigem Gesamtgewicht (6x2 und 6x4) zur Fahrzeugfamilie. Als Antrieb dienen
Sechszylinder-Reihenmotoren der Baureihen OM 900 mit 6,4 l und 7,2 l Hubraum sowie der OM 457 LA mit 12,0 l Hubraum. Das
Leistungsspektrum reicht damit in sieben Stufen von 230 bis 428 PS. Abgestimmt auf die jeweilige Motorisierung übernehmen
Schaltgetriebe mit sechs, neun und 16 Gängen die Kraftübertragung; auch hier ist in Verbindung mit dem 16-stufigen
Direktganggetriebe die Telligent-Schaltung zu haben.
Premiere für die überarbeiteten Modelle ist die IAA in Hannover (23.-30.09.2004); die Markteinführung soll sukzessive ab
dem Spätherbst erfolgen. Schlaue Speditionen sollten mit dem Kauf aber noch etwas warten, denn die ersten Modelle
werden nur die EU3-Abgasnorm erfüllen. Für Mitte 2005 verspricht Mercedes, die Axor-Modelle gegen Aufpreis
auch mit der BlueTec 4- und sogar bereits mit der BlueTec 5-Technologie anzubieten, die die Vorschriften der ab Herbst
2006 verbindlichen Euro 4-Norm bzw. der ab Herbst 2009 verbindlichen Euro 5-Norm erfüllen. Aus dem neuen Atego-Programm
sollen die ersten BlueTec-Fahrzeuge, zunächst in Euro 4-Version, ab Herbst 2005 verfügbar sein. Die Abgasreduktion
bei EU5 beträgt laut DaimlerChrysler 80 Prozent gegenüber EU3-Fahrzeugen, verbunden mit einem geringeren Verbrauch.
Auch werden diese Fahrzeuge mit einem geringeren Mautsatz belegt - so sind Atego und Axor dann auch wirtschaftlich
das A und O.