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Mängelquote weiter |
TÜV Nord |
steigend: Nfz-Hauptuntersuchungen 2004 |
Knapp die Hälfte aller Nutzfahrzeuge hatten 2004 bei der Hauptuntersuchung des TÜV Nord Mängel, jedes sechste sogar
gravierende. Doch was auf den ersten Blick ein Vorurteil zu bestätigen scheint, ist immer noch besser als die
Statistik für Pkw.
Die Zahl der sicherheitsrelevanten Mängel stieg bei den Nutzfahrzeugen von 15,5 Prozent im Jahr 2003 auf 15,8
Prozent im vergangenen Jahr, berichtete der TÜV Nord am Montag in Hannover.
Wie schon 2003 hatte mehr als jedes dritte Nutzfahrzeug Mängel an der Beleuchtung oder Elektrik, 22,3 Prozent
solche an den Bremsen (Vorjahr: 20,4). In der Gruppe der Achsen, Räder und Reifen notierten die TÜV-Statistiker
bei 16,3 Prozent (16,0) der untersuchten Fahrzeuge Probleme. In punkto Fahrgestell fielen 13,4 Prozent (13,1) der
Nutzfahrzeuge auf.
Bezogen auf die einzelnen Fahrzeugarten schnitten besonders Lkw schlecht ab: Nur 39,5 Prozent (40,9) waren mängelfrei,
27,4 Prozent (26,4) hatten gar erhebliche Mängel. Bei den Zugmaschinen lag letzterer Wert bei 14,9 Prozent (14,6).
In der Mitte liegen die selbstfahrenden Arbeitsmaschinen (18,1 / 18,3 Prozent). Die beste Gruppe waren Anhänger und
Auflieger, die in 11,2 (10,7) Prozent der Untersuchungen negativ auffielen. Noch recht gut schlugen sich die
Busse mit 13,9 (13,5) Prozent. Nur 57,5 (59,0) Prozent waren insoweit völlig mängelfrei - anders formuliert: Mehr
als jeder vierte Bus auf den Straßen ist technisch zumindest im Detail nicht in Ordnung.
In allen Fahrzeuggruppen fällt ein hoher Anteil von Mängeln an der Beleuchtungsanlage auf. Während es schon
unverständlich ist, dass Bus- oder Lkw-Fahrer mit kaputtem oder unzulässigem Licht unterwegs sind, ist es erst
recht nicht nachvollziehbar, dass solche Probleme nicht wenigstens vor der Hauptuntersuchung beseitigt werden.
Dennoch sollte man nicht zu sehr mit dem Finger auf die Lkw-Gemeinde zeigen. Hier fanden die Prüfer in insgesamt
15,8 Prozent der Untersuchungen erhebliche Mängel, während Pkw insoweit gar auf 17,7 Prozent kamen. Besser, wenn
auch weit entfernt von gut, sieht es nur bei Motorrädern (7,8 Prozent) aus.