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Mittwoch, 24. April 2024
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Eigenständig gezeichneter Dreitürer kommt Anfang 2007

Volvo C30: Erste Details, erste Bilder

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Volvo C30
Volvo
Aus der Studie von Anfang des Jahres ist das Serienauto gereift: Volvo zeigt erste Bilder des komplett neuen C30. Der zweitürige Viersitzer mag nicht jedermanns Sache sein – aber er ist zweifellos der seit langem eigenständigste Entwurf in der Golf-Klasse.
"Den C30 darf man mit Recht als ein cooles Auto bezeichnen", sagt Volvo-Chef Fredrik Arp und erläutert, das Auto sei auf junge Singles und Paare mit einem "urbanen Lebensstil" zugeschnitten. Die Attribute designorientiert, kinderlos und gut verdienend dürfen - weil das Wort Yuppie "out" ist - fraglos hinzugefügt werden.

Während Preise wie auch die meisten weiteren Details noch nicht vorliegen - Volvo will auch im Herbst, wenn die offizielle Premiere auf dem Pariser Autosalon ansteht, noch Wissenswertes mitzuteilen haben - ergibt sich dies schon aus der in vielerlei Hinsicht unpraktischen, aber doch konsequenten Auslegung als Zweitürer mit vier Einzelsitzen, die in aller Regel mehr für Kleider und als Ablagefläche für die sonstigen Kleinigkeiten des Alltags denn als Sitzgelegenheit für Menschen dienen werden, und den vergleichsweise kleinen Kofferraum mitsamt der hohen Ladekante, der so gar nicht für Kinderwagen und Großeinkäufe taugt.

Mit 4,25 Metern Länge ist der kleinste Volvo seit langem 22 Zentimeter kürzer als ein S40 und auch nur fünf Zentimeter länger als etwa ein VW Golf. Die Breite liegt dafür etwas über der S40-Vorgabe; so um die 1,78 Meter dürfen erwartet werden (Golf: 1,76). Das Design folgt im Wesentlichen der Anfang des Jahres auf der Messe im US-amerikanischen Detroit gezeigten Studie, was zunächst eine weitgehend konservative Front mit niedrigem Kühlergrill, eine akzentuierte Schulterlinie, große Räder und ein stark abfallendes Dach bedeutet.

Diese soweit noch nicht allzu bemerkenswerte Mixtur haben die Schweden mit einer höchst unkonventionell gezeichneten Heckpartie verbunden, die mit ihren großen, hufeisenförmig konturierten Rückleuchten, dem mehr als nur angedeuteten Dachspoiler und der kleinen, rahmenlosen Heckklappe dem Auto viel Aufmerksamkeit bescheren wird. Auch hier riskiert Volvo viel mehr Eigenständigkeit als die Konkurrenz. Assoziationen an das im Volksmund "Schneewittchensarg" getaufte Modell P 1800 ES und/oder an die 2001 vorgestellte Studie "Volvo Safety Concept Car" (SCC) sind dabei weder unzutreffend noch unerwünscht.

Das Interieur verzichtet auf größere Design- oder Konzept-Experimente, was kein Nachteil sein muss. Auffällig sind lediglich die fast schon als Volvo-typisch zu bezeichnende, sehr dünne und damit nach dem Willen ihrer Erfinder schwebend wirkende Mittelkonsole, die den aktuellen Trend zu flachen Gegenständen zumindest aufgreift, wenn nicht gar vorweggenommen hatte. Auf einen vielen Herstellern als sportlich geltenden Startknopf verzichten die Schweden zugunsten des praktischeren Schlüssels, wobei das Zündschloss nicht wie in dieser Klasse meist üblich in der Lenksäule, sondern weit oben im Armaturenbrett integriert ist.

Eigenständigkeit und Markentypisches serviert Volvo auch in punkto Motorisierung, jedenfalls bei den entsprechenden Topmodellen: Beide fünfzylindrig, entwickeln sie 220 PS auf 2,5 Litern Hubraum (Benziner) respektive 180 PS aus 2,4 Litern. Darunter besteht die Auswahl aus vier weiteren Ottomotoren (ab 1,6 Liter, 100 PS) und zwei weiteren Selbstzündern (ab 1,6 Liter, 109 PS), wobei letztere alle ab Werk rußgefiltert sind.

Versprochen sind außerdem ein hohes Sicherheitsniveau, eine gute Ausstattung und unabhängig von der Motorisierung eine sportlich betonte Fahrwerksabstimmung. Details stehen auch hier noch aus, dürften aber letztlich für Wohl und Wehe der Portfolio-Erweiterung auch nicht ausschlaggebend sein. Wenn die jungen, urbanen Gutverdiener das Auto so "cool" finden wie Fredrik Arp, was durchaus nicht unwahrscheinlich erscheint, dürften die weltweit jährlich geplanten 65.000 Verkäufe, die meisten davon bei Neukunden in Italien, Deutschland, Spanien und Großbritannien, eher zurückhaltend geplant sein.

Ob es klappt, zeigt sich frühestens 2007, wenn das Auto zu den Händlern rollen wird - und BMW voraussichtlich einen dreitürigen 1er und Mercedes ein überarbeitetes C-Klasse-"Sportcoupé" dagegen setzen wird.
text  Hanno S. Ritter
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