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Neu ab 2007: Dritte Unimog-Baureihe |
DaimlerChrysler |
Mercedes erweitert die Unimog-Palette nach unten. Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover zeigt der Autobauer eine
neue Variante des legendären Arbeitsfahrzeugs. Sie basiert auf der bisherigen Geräteträger-Baureihe, ist aber
kompakter, leichter, mit einem eigenständigen Stahl-Fahrerhaus versehen – und deutlich günstiger.
So nutzt der neue kompakte Unimog, dessen endgültiger Name im Vorfeld der IAA-Premiere noch nicht veröffentlicht wurde,
über Fahrgestell und Antriebstechnik der bekannten U 300/400/500-Baureihe, jedoch mit einem auf 2,70 Meter verkürzten
Radstand und in der Folge einem Wendekreis-Durchmesser von weniger als 12,8 Meter. Auch die Höhe ist auf rund 2,70 Meter
reduziert worden.
Das Leergewicht beläuft sich auf 5,1 Tonnen einschließlich einer 2,25 m langen Kipp-Pritsche (Winterdienst-Ausrüstung).
Bei einem maximal zulässigen Gesamtgewicht von 8,5 t verbleiben an Nutzlast für Anbaugeräte und/oder Ladung 3,4 Tonnen.
Auf Wunsch ist auch eine auf 7,5 Tonnen abgelastete Variante zu haben.
Die zulässigen Achslasten von noch 4,5 (vorn) und 4,6 Tonnen (hinten) ermöglichen den frontseitigen Anbau von
Arbeitsgeräten. Daraus resultiert eine hohe Flexibilität und die Möglichkeit des wirtschaftlichen Ganzjahres-Einsatzes:
So können Frontausleger-Mähgeräte oder 3,4 m breite Schneepflüge in Verbindung mit 1,5 Kubikmeter fassenden
Feuchtsalz-Streuautomaten betrieben werden. Die Anbaupunkte sind identisch mit denen der größeren "Moggi"-Brüder. Das
Fahrzeug verfügt zudem über eine Kipper-Hydraulik, optional auch über eine genormte Zweikreis-Winterdienst-Hydraulik, ein
Zapfwellen-Getriebe vorn sowie einen Nebenabtrieb vom Getriebe und eine Frontanbauplatte. Damit lassen sich zahlreiche
unterschiedliche Geräte betreiben.
Den Antrieb übernimmt der bekannte Vierzylinder-Diesel vom Typ OM 904 LA), der aus 4,25 l Hubraum jetzt 156 PS leistet.
Die Maschine verfügt neuerdings über die "BlueTec"-Dieseltechnologie und erfüllt damit die EU4-Abgasnorm. Die
Kraftübertragung übernimmt ein mechanisches Achtgang-Schaltgetriebe (Typ UG 100/8), welches um acht Arbeitsgänge
erweitert werden kann. Mit einer Geschwindigkeit von ca. 1,5 km/h bei Nenndrehzahl im kleinen Gang verfügt der kompakte
Unimog auch über Langsamfahr-Eigenschaften; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 90 km/h. In punkto Allradantrieb,
Portalachsen und Differentialsperren kommt das bewährte Konzept zum Zug; die Reifengröße beträgt 315/60 R 22,5 oder
335/80 R 20 MPT.
Im Unterschied zum im Jahr 2000 vorgestellten U 300 verfügt der neue kompakte Unimog über ein Frontlenker-Fahrerhaus aus
Stahl, nicht aus Faserverbund-Werkstoffen. Es bietet Platz für drei Personen, verfügt über ein neu gestaltetes
Armaturenbrett, aber nicht über das sogenannte "VarioDrive" der 300er-Baureihe, mit dem Lenkrad & Co. in Sekundenschnelle
von links nach rechts verschoben werden können.
Für den Service an den Antriebsaggregaten ist die Kabine bereits in der Serienausführung werkzeuglos kippbar, ein Novum
in der langen Unimog-Geschichte. Zwischen Kabine und Pritsche ist ausreichend Platz für Anbauten und Geräte, etwa für
einen Ladekran oder für Staukästen mit Werkzeug und Arbeitsmaterial, das gut zugänglich außerhalb der Kipp-Pritsche
untergebracht wird.
Die ersten Exemplare sollen erst in der zweiten Jahreshälfte 2007 ausgeliefert werden. Der Preis werde "deutlich"
unter dem des U 300 liegen, verspricht der Autobauer.