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Mercedes SLR McLaren Roadster |
DaimlerChrysler |
Fast auf den Tag ein Jahr nach der Produktionseinstellung des Porsche Carrera GT naht Ersatz in der Gilde der (mehr
oder weniger) deutschen, offenen Supersportwagen: Künftig wird es den 626 PS starken Mercedes SLR McLaren auch als
Roadster geben. Sündhaft schnell – sündhaft teuer.
Abgesehen von den mit Stahl verstärkten A-Säulen, die sonst wie die gesamte SLR-Karosserie aus Kohlefaser-Werkstoff
bestehen, und den beiden Überrollbügeln sind die Unterschiede zum Coupé minimal. Hier wie dort sorgt der V8-Kompressormotor
aus dem Hause AMG mit 626 PS Leistung und 780 Newtonmetern Drehmoment für gewaltigen Vortrieb.
Auch in den Fahrleistungen ergeben sich praktisch keine Unterschiede. So beziffert Mercedes die Höchstgeschwindigkeit
auf 332 km/h; die zwei km/h Differenz zum Coupé sind nicht einmal mehr als Peanuts zu bezeichnen. Die Beschleunigungsorgie
auf Tempo 100 ist in beiden Karosserievarianten in 3,8 Sekunden erledigt.
Das in drei Farben erhältliche Stoffdach öffnet und schließt in weniger als zehn Sekunden halbautomatisch und vereint
damit nach Mercedes-Doktrin Komfortwünsche mit dem puristischen Charakter des Roadsters. Zum Öffnen muss es im
Frontscheibenrahmen entriegelt und kurz angehoben werden, danach faltet es sich elektrisch. Da im vorderen Teil des
Dachs eine Aluminiumkappe integriert ist, schließt es das abgelegte Verdeck elegant nach oben ab.
Zur Serienausstattung zählen u.a. mit Semi-Anilinleder bezogene Carbon-Schalensitze, die für Fahrer und Beifahrer durch
in der Größe unterschiedliche Sitzpads individuell angepasst werden, ein BOSE-Soundsystem, ein
Multifunktions-Sportlenkrad mit Schaltpaddles sowie ein Navigationssystem.
Im Windkanal wurde der Flügeltüren-Roadster für hohe Geschwindigkeiten optimiert. Er nutzt ebenfalls das bereits
vom Coupé bekannte Aerodynamikkonzept mit einer im Kofferraumdeckel integrierten "Airbrake" und einem Diffusor im
Heckstoßfänger für größeren Abtrieb an der Hinterachse. Nicht zuletzt ging es dabei auch um die Aeroakustik.
Im Ergebnis, so verspricht Mercedes, seien Unterhaltungen selbst bei Geschwindigkeiten "weit über 200 km/h" noch
möglich - bei offenem Dach, versteht sich.
Wenn die ersten Kunden im September ihren SLR Roadster übernehmen, werden sie zuvor mindestens 493.850 Euro
(415.000 netto) nach Stuttgart überwiesen haben. Dafür gibt es auch zwei "normale", vollausgestattete SL 65 AMG mit
Zwölfzylinder, gerade mal zehn PS schwächer, nebst einem SLK 280.