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2008 gab es |
Gib acht im Verkehr |
erstmals weniger als 4.500 Verkehrstote |
4.467 Menschen haben im vergangenen Jahr 2008 ihr Leben auf Deutschlands Straßen verloren, weitere 431.500
wurden verletzt. Damit hat sich die gute Entwicklung gegenüber dem Vorjahr nicht nur fortgesetzt, sondern
sogar beschleunigt. Im Dezember lief es in der Tendenz besonders gut.
4.467 Verkehrstote - alle 117 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch bei einem Verkehrsunfall. 4.467 Personen
bedeutet nach der heute vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Jahresbilanz aber auch die
geringste Zahl von Unfalltoten seit Einführung dieser Statistik im Jahre 1953. Zum Vergleich: 2003 waren noch
über 6.600 Tote zu beklagen, 2000 rund 7.500, 1990 über 11.000 und 1980 sogar über 15.000.
Der Rückgang bei den Getöteten gegenüber 2007 beträgt 482 Personen oder 9,7 Prozent. Damit hat sich die positive
Tendenz aus den Vorjahren erneut fortgesetzt und sogar verstärkt. 2007 standen 2,4 Prozent unter dem Strich, 2006
waren es 5,0 Prozent, und in den Jahren 2005 bzw. 2004 wurden 8,4 respektive sogar 11,6 Prozent ermittelt. Anders
als ein Jahr zuvor wurden im Jahr 2008 auch weniger Menschen im Straßenverkehr verletzt. 407.900 Leicht- und
Schwerverletzte bedeuten einen Rückgang um 5,5 Prozent.
Insgesamt musste die Polizei im Jahr 2008 rund 2,28 Millionen Unfälle aufnehmen, 2,3 Prozent weniger als im Jahr
zuvor. Darunter waren 319.800 Unfälle mit Personenschaden (- 4,8%) und 1,96 Millionen reine Sachschaden-Crashs
(- 1,9%).
Ebenso interessant wie unterschiedlich ist die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern. Immerhin vier
der 16 Länder mussten einen Anstieg hinnehmen, allen voran Hamburg. An der Elbe starben 30 Prozent mehr
Menschen als im Vorjahr - das entspricht angesichts der insgesamt geringen Zahlen neun Personen. Rote
Tendenzen melden auch Sachsen-Anhalt (+ 4,7% oder zehn Personen), Rheinland-Pfalz (+ 3,2% oder sieben
Personen) und Sachsen (+ 3,0% oder sieben Menschen).
Sehr gute Tendenzen kommen dagegen nach wie vor aus dem Süden. Bayern und Baden-Württemberg stellen
mit zusammen 284 weniger Verkehrstoten mehr als die Hälfte des gesamtdeutschen Rückgangs. Prozentual
an der Spitze steht Bremen mit 37 Prozent Rückgang, das dem benachbarten Hamburg zeigt, dass Stadtstaaten
nicht unsicher sein müssen. Ebenfalls eindrucksvoll war der Rückgang im Saarland (- 30%), in Bayern mit
21 Prozent und in Brandenburg und Hessen mit 15,9 bzw. 15,0 Prozent.
Insgesamt starben in Deutschland im vergangenen Jahr 54 Personen je 1 Million Einwohner (Vorjahr: 60). Im
Vergleich zu diesem Bundesdurchschnitt wurden neben den Stadtstaaten Berlin (16), Bremen (18), Hamburg (22)
auch in Nordrhein-Westfalen (38) und im Saarland (41) wesentlich kleinere Zahlen ermittelt. Nach wie vor weit
über dem Schnitt lagen die Werte in Sachsen-Anhalt mit 92, Brandenburg mit 88 und Thüringen mit 81 Todesopfern
je 1 Million Einwohner. Allerdings hat sich der Abstand für diese Länder seit 1991 stark verringert.
Noch ein Blick auf den Dezember: Im letzten Monat des Jahres erfasste die Polizei in Deutschland nach
vorläufigen Ergebnissen 202.200 Straßenverkehrsunfälle, 2,2% mehr als im Dezember 2007. Bei insgesamt
rund 23.000 Unfällen mit Personenschaden (- 3,7%) kamen 336 Menschen ums Leben - ein Rückgang um deutliche
19 Prozent. Weitere 29.800 Personen (- 5,0%) wurden verletzt.
Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich
gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert,
so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten
vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige
Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass
der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen
Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.
Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind,
unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst.
Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht
jedoch Suizid-Fälle.