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Samstag, 20. April 2024
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Unkonventionelles Coupé ohne Serienchancen

Dacia Duster: Lifestyle-Studie aus Rumänien

Dacia Duster: Lifestyle-Studie aus Rumänien
Bild anklicken für Großansicht Coupé-Studie:
Dacia Duster
Dacia
Dacia – man kennt den rumänischen Hersteller als Billigmarke, die pragmatische Klein- und Kompaktwagen herstellt. Nun aber will es die Renault-Tochter den etablierten Wettbewerbern gleichtun und Emotionen ins Spiel bringen: Auf dem Genfer Salon zeigt sie mit dem Duster eine abseitige Coupé-Studie mit asymmetrischem Türkonzept. Mit 4,25 Meter Länge und 1,49 Meter Höhe liegt der Duster ungefähr auf dem Niveau des Renault Mégane, während die Breite mit nur 1,64 Metern etwas darunter liegt. Dank eines großzügigen Radstands von 2,80 Meter (Mégane: 2,64) ergeben sich kurze Überhänge, knackige Proportionen und ein vergleichsweise großzügiges Raumgefühl für die Passagiere, das durch das komplett verglaste Dach unterstützt wird.

Vor diesem Hintergrund sind auch die beiden vorderen Sitze versetzt platziert und aus auffallend dünnem Material gefertigt. Pfiffig: Der Beifahrersitz gleitet per Knopfdruck passgenau unter den Fahrersitz. Dadurch ergibt sich ein Ladevolumen von zwei Kubikmetern; die frei gewordene Fläche nimmt im Concept Car beispielhaft ein Mountainbike auf.

Dieses lässt sich mittels einer Vertiefung unter der hinteren Sitzbank und eines schwenkbaren Haltearms, der in der Armaturentafel verstaut wird, fixieren. Eingeladen wird über gegenläufig öffnende Türen auf der Beifahrerseite - einen Schuss Mini Clubman mag man insoweit erkennen.

Auch sonst haben sich die Designer und Techniker den ein oder anderen Gag einfallen lassen. So nimmt das Lenkrad in seinem unteren Teil den Fahrerairbag auf. Dadurch bleibt im Mittelteil des Volants Platz für den zentralen Bildschirm mit der Instrumentenanzeige. Vor dem Lenkrad steht ein geräumiges Staufach zur Verfügung. Auf der Beifahrerseite verjüngt sich die Armaturentafel, wodurch sich eine großzügige Beinfreiheit ergibt. In der Lehne des rechten hinteren Sitzes verbirgt sich eine herausfahrbare Ablagebox.

Für Hingucker sorgt auch das Äußere des Duster, wenn auch keine echte Handschrift der Marke erkennbar wird. Auffällig sind die weit in die Flanken gezogenen Scheinwerfereinsätze, die durchgehend wirkenden Fensterflächen, die hoch angesetzten Mini-Außenspiegel und die riesigen Heckleuchten. Die Blinker in Flossenform sind auf dem Dach angebracht und tragen nach Herstellerangaben zu einer guten Aerodynamik bei. Zusammen mit den 21-Zoll-Rädern und dem steilen Heckabschluss mit überdimensioniertem Dacia-Schriftzug und schmalen, voll integrierten Endrohren gibt der Duster den bulligen Krawallmacher, der nicht so recht zur Markenphilosophie passen mag.

Egal, es handelt sich sowieso nur um eine Studie, die lediglich in punkto Motorisierung (1,5-Liter-Diesel mit 105 PS und erstmals bei Dacia mit Rußfilter) bodenständig bleibt. Nach der Messe wird sie in den Katakomben des Herstellers verschwinden. Serienchancen? Darüber schweigt man bei Dacia, aber man muss kein Prophet sein, um zu sagen: So sicher keine.
text  Hanno S. Ritter
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