Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Donnerstag, 10. Oktober 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 3 Minuten
Aufgehübschte Front und optmierte Dieselmotoren für das SUV

Facelift Renault Koleos: Das zweite Gesicht

Renault
Das zweite Gesicht:
Facelift für den Renault Koleos
In Deutschland rangiert der Renault Koleos in der Riege der SUVs nur unter ferner liefen. Die zuletzt alerdings steigenden Zulassungszahlen will Renault ab Herbst nicht nur mit Rabatten, sondern auch mit einem Facelift stützen: Der Koleos fährt dann mit aufgehübschter Front und optimierten Dieselmotoren in die zweite Lebenshälfte. Auffälligstes Merkmal der Modellpflege des Renault Koleos ist die Frontpartie. Anstelle der beiden Lufteinlässe neben dem Markenlogo zeigt der Koleos künftig einen richtigen Kühlergrill. Markentypisch ist dieser nicht markentypisch gehalten, zeigt also nicht das bei anderen Herstellern propagierte bis überstrapazierte "Familiengesicht", sondern ist eine eigenständige Umsetzung.

Fast noch wichtiger sind die neuen Scheinwerfer. So trägt der Renault Koleos in der Facelift-Variante nicht mehr die schmalen und hohen, sondern flachere und breitere Leuchteinheiten. Sie ragen nun seitlich in die Kotflügel herein, so dass Renault hier auch gleich die Bohrung für die Seitenblinker eliminieren konnte. Sie sitzen fortan in den ebenfalls überarbeiteten Außenspiegelgehäusen. Die Frontschürze zeigt sich markanter und bulliger als bisher, trägt nun bündig eingelassene Waschdüsen und schöner integrierte Nebelscheinwerfer.

Die Seitenansicht und auch das Heck des Koleos hat Renault unverändert belassen, sieht man vom etwas vergrößerten Dachkantenspoiler ab. Im Innenraum gibt es lediglich kleinere Neuerungen an Polsterungen und Dekorleisten. Angekündigt ist außerdem ein "neugestaltetes Gehäuse" für den Tachometer, was sich im Fotovergleich aber nicht nachvollziehen lässt - lediglich modifizierte, kleinteiligere Skalen sind erkennbar.

Motorseitig bleibt es bei den beiden Zweiliter-Dieseln mit 150 und 173 PS und dem von Nissan stammenden 2,5-Liter-Benziner mit 171 PS, wobei der Basis-Diesel weiterhin auch mit Front-, die beiden anderen Antriebe nur mit Allradantrieb kombinierbar sind. Bei den Dieseln sinkt der Normverbrauch von 6,4 auf 5,6 Liter (150 PS 4x2) bzw. von 6,6 auf 6,3 Liter (173 PS), Werte für das schwächere 4x4-Modell liegen noch nicht vor. Die Verbesserungen gehen zurück auf Detailoptimierungen von Motor und Getriebe; ein Start-Stopp-System bleibt dem Koleos dagegen verwehrt. Der Benziner bleibt unverändert, obwohl er mit einem Normverbrauch von satten 9,5 Litern sicher etliches Potenzial geboten hätte.

Die Ausstattung des Basismodells hat Renault um das schlüssellose Zugangs- und Startsystem "Keycard Handsfree", die automatische Parkbremse, die 2-Zonen-Klimaautomatik sowie den Licht- und Regensensor aufgewertet. Neue Optionen wie Assistenzsysteme gibt es dagegen nicht. Details zu den einzelnen Ausstattungslinien und Preise hat Renault noch nicht veröffentlicht, letztere dürften aber nur geringfügig steigen. Mit rund 30.500 Euro für den 150-PS-Diesel mit Allradantrieb liegt der Koleos - nicht ausstattungsbereinigt - rund 1.000 Euro über dem Niveau eines vergleichbaren VW Tiguan.

Ob der Koleos mit dem zweiten Gesicht bei der Kundschaft künftig besser ankommt, bleibt abzuwarten. In den ersten fünf Monaten konnte Renault die Zulassungszahlen in Europa und Deutschland kräftig steigern, letzterenfalls um rund 78 Prozent, wenn auch auf geringem Niveau: Rund 900 Exemplare gingen in die Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes ein. Damit liegt der Koleos einerseits unter der entsprechenden Zahl eines VW Tiguan pro Woche und muss sich von Modellen wie Suzuki Vitara und Jimny, Mitsubishi Outlander, Kia Sorento oder Lada Niva geschlagen geben, verweist andererseits aber Peugeot 4007, Opel Antara oder Nissan X-TRAIL auf die Plätze.

Der 2008 gestartete Koleos ist die erste komplette Gemeinschaftsentwicklung der Renault-Nissan-Allianz. Dabei erarbeitete Renault die Konzeption für das Fahrzeug, gestaltete das Design und liefert die Dieselmotoren, Nissan steuerte die Allradtechnik bei, leitete die technische Entwicklung und liefert den Benzinmotor. Die Fertigung erfolgt bei der südkoreanischen Konzerntochter Renault Samsung Motors. Den größten Erfolg hat Renault mit dem Koleos in China und Lateinamerika.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.