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Dienstag, 19. März 2024
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Mechanisches Schutzsystem debütiert demnächst im Focus Titanium

Ford bringt pfiffigen Türkanten-Schutz

Ford
Pfiffige Idee:
Türkantenschutz von Ford
Dellen in der Autotür durch unachtsames Öffnen durch einen selbst oder andere sind ein ebenso großes wie häufiges Ärgernis. Ford verspricht jetzt Abhilfe mit einem neuen Türkantenschutz, der jedenfalls auf dem Papier pfiffig erscheint: Mechanisch, wirkungsvoll, meist unsichtbar – und schon demnächst serienmäßig im ersten Modell. Autos werden immer breiter, Parklücken ärgerlicherweise nicht. Schäden an Fahrzeugtüren werden dadurch befördert: Wer nur einen Moment nicht aufpasst, beschädigt die eigene Türe. Noch ärgerlicher ist es, wenn man selbst dem danebenstehenden Auto Kratzer oder gar eine Delle zufügt (und hoffentlich so gut erzogen ist, nicht einfach abzuhauen), und an ganz schlechten Tagen werden beide Autos durch solche Missgeschicke beschädigt.

Abhilfe versprach bisher nur sorgfältiges Aufpassen, ist doch die bessere Alternative, sozusagen ein Kopfkissen zwischen Tür und Wand/Auto einzuklemmen, "nicht wirklich" praktikabel. Doch man mag sich fragen, warum unsere so hochtechnisierten Autos das eigentlich nicht von alleine können?

Sie können es, jedenfalls demnächst bei Ford. Der Kölner Autobauer hat heute ein System angekündigt, das engen Parklücken in punkto Türöffnen den größten Schrecken nehmen dürfte.

Beim neuen Türkantenschutz - die englische Bezeichnung "Door Edge Protector" hat sich Ford für den deutschen Markt sympathischerweise verkniffen - handelt es sich um eine schützende Leiste aus Kunststoff und Gummi. Diese rotiert automatisch um die Türkante, sobald die Tür geöffnet wird. Bereits bei einer Öffnung von 15 Zentimetern steht der Schutz zur Verfügung, ab etwa 18 Grad Öffnungwinkel entsprechend rund 30 Zentimetern Öffnung ist er voll wirksam. Auf diese Weise entsteht ein Puffer, der Beschädigungen an Karosserieteilen oder am Fahrzeuglack vermeiden hilft - laut Ford 90 Prozent der Schäden an den vorderen Türen und 85 Prozent an den hinteren Türen.

Das inzwischen patentierte System wurde von Ford-Ingenieuren in Köln entwickelt. Auch sympathisch: Es benötigt weder Sensoren noch Steuergerät oder Stellmotoren, sondern funktioniert rein mechanisch durch Federdruck über einen Bowdenzug. Das Aus- bzw. Einklappen des Türkantenschutzes erfolgt den Angaben zufolge dennoch geräuscharm und blitzschnell, nämlich innerhalb von 60 Millisekunden - also selbst bei eilig zugeschlagenen oder ungeduldig geöffneten Fahrzeugtüren. Sollte der Türkantenschutz einmal ausgetauscht werden müssen, sei dies mit wenigen Handgriffen - sprich: kostengünstig - möglich, heißt es.

"Der Türkantenschutz ist eines jener Ausstattungsdetails, von dem Kunden sagen werden: 'Warum hat es das nicht schon viel früher gegeben?'", sagt Matthias Tensing, verantwortlicher System-Ingenieur in der Ford-Produktentwicklung. "Der Türkantenschutz lässt Eltern mit ungeduldigen Kindern auf den Rücksitzen aufatmen und stellt eine Erleichterung dar für jeden, der in engen Parklücken ein- und aussteigen muss".

Der Türkantenschutz wird laut Ford ab dem ersten Quartal 2012 zunächst für den Focus Titanium erhältlich sein, und zwar serienmäßig. Wenn das System tatsächlich so pfiffig funktioniert, wie es klingt, dürften die Kunden schnell in allen Modellen danach fragen. In der Tat: Warum hat es das nicht schon viel früher gegeben?
text  Hanno S. Ritter
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