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Samstag, 20. April 2024
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Antrieb durch neuen PSA-/BMW-Benziner mit 170 PS

Peugeot: Dreirädrige IAA-Studie gibt 207-Ausblick

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht 207-Designausblick:
Peugeot "20Cup"
Peugeot
Um interessante Studien für Messen muss man sich im Hinblick auf Peugeot nie sorgen – auch zur IAA 2005 haben die Franzosen wieder drei interessante Concept Cars im Gepäck. Eines davon ist der »20Cup« – ein leichtes Dreirad, das das künftige Kleinwagen-Design andeutet.
Konkret gemeint ist damit der 206-Nachfolger 207, der Ende des kommenden Jahres vorgestellt werden dürfte und von vorne der jetzigen Studie ähneln wird - konkret bedeutet dies eine Frontschürze im Stil der kürzlich gelifteten 307-Modelle mit weit innen angeordneten Nebelscheinwerfern mit Chromeinfassung und nochmals größere, auffällige Scheinwerfer im Marken-typischen Mandellook.

Schlecht ist das nicht, und doch hätte man sich vielleicht etwas mehr Mut und Visionen für die Neuauflage des wichtigsten Peugeot-Modells gewünscht, das bis ins nächste Jahrzehnt aktuell bleiben wird.

Die Studie selbst dient als Vorläufer auch in technischer und konzeptioneller Hinsicht, freilich nicht für den 207, sondern im Hinblick auf ein künftiges Rennauto für die Le Mans Endurance Series (LMES), wo Peugeot künftig mit von der Partie sein wird.

Das kompromisslose, 3,63 Meter lange und 1,77 Meter breite Concept-Car mit dem tief liegenden Fahrwerk baut auf einem Monocoque aus Carbon auf. In dem zweisitzigen, getrennten Cockpit sitzt man direkt über der Straße. Durch die geringe Bauhöhe von nur 1,16 Metern und den quer eingebauten Frontmotor wird der Schwerpunkt maximal abgesenkt und viel Gewicht auf die Vorderachse gebracht. Die fast gänzlich entlastete Einarm-Hinterachsschwinge (Radstand 2,31 Meter) dient lediglich der Führung des originellen Zwitters, das mit seinen nicht einmal 500 kg ganz auf effizientes Fahrverhalten ausgerichtet ist.

Die Luftführung durch eine große Öffnung im Bug und die seitliche Ableitung vor den Vorderrädern stellte sich als aerodynamisch beste Lösung heraus. Im unteren Bereich sind die Seitenpartien der Karosserie als Diffusor ausgestaltet, um den Abtrieb an der Vorderachse zu optimieren. Das Fahrwerk umfasst an der Vorderachse doppelte Dreiecksquerlenker mit entkoppeltem Achsschenkel und regelbarem Kurvenstabilisator. Das Hinterrad ist in einer Einarmschwinge mit einer Feder-/Dämpfereinheit aufgehängt, deren Kennung sich über eine Schaltwippe variieren lässt.

Der 20Cup läuft auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern. Das Hinterrad ist ein so genanntes "Käfig"-Rad mit zwei abnehmbaren Speichenkränzen. Vorne sind Reifen der Größe 210/65 R18 aufgezogen, hinten ein Pneu der Dimension 377/71 R18.

Neues auch beim Motor: Peugeot hat hier erstmals einen Prototypen jener Vierzylinder montiert, die die Löwenmarke zusammen mit BMW entwickelt hat und auch produzieren wird. Sie sollen im Mini einerseits und etwa auch im 207 andererseits zum Einsatz kommen. Das im "20Cup" montierte Exemplar gehört zu den leistungsstärksten der geplanten Versionen: 170 PS leistet der Turbo-aufgeladene Direkteinspritzer, das maximale Drehmoment liegt bei 240 Newtonmetern - was das bei nur 500 Kilogramm bedeutet, können sich wohl am ehesten Motorradfahrer vorstellen. Die Kraftübertragung obliegt einem sequenziellen, klauengeschalteten Sechsganggetriebe, das über Paddles am Lenkrad betätigt wird.

Wichtigste Auffälligkeit im lederbezogenen Interieur ist ein berührungsempfindlicher Monitor in der Mitte des Lenkrads. Er zeigt ein unabhängig von der Lenkradstellung horizontales, und damit stets gut ablesbares virtuelles Bild an, das je nach Einschlagwinkel neu berechnet wird. Über dieses Display kann beispielsweise das Fernlicht zugeschaltet werden, und bei sportlichem Einsatz können zur Unterstützung des Piloten Quer- und Längsbeschleunigungswerte eingeblendet werden. Daneben sind sämtliche Kontrollleuchten des Fahrzeugs in das Display integriert.
text  Hanno S. Ritter
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