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Dienstag, 16. Juli 2024
Traditionsreiche Automesse findet nur noch in Katar statt

Genfer Salon ist Geschichte

Die Entscheidung überrascht nicht: Der Genfer Autosalon macht dicht. Die traditionsreiche Messe am Lac Léman wird nicht mehr durchgeführt. Jedenfalls in Genf.
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Nach vierjähriger, auch Corona-bedingter Pause versuchte es der einst so bekannte und beliebte Genfer Salon (Geneva International Motor Show, GIMS) im Frühjahr noch einmal, an alte Zeiten anzuknüpfen. Doch es funktionierte nicht, weil kaum Bedeutende Hersteller ihren teuren Platz buchten, und weil entsprechend nicht einmal mehr 170.000 Besucher in die Hallen strömten, weniger als ein Viertel als zu Hochzeiten.

Nun gaben die Veranstalter in Form der Stiftung «Comité permanent du Salon international de l’automobile» bekannt, aufzugeben. Es bestünden "zu viele Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Automobilindustrie und dem Attraktivitätsverlust der großen europäischen Automobilmessen", um das Risiko einer Zukunftsplanung einzugehen, heißt es zur Begründung.

Das mangelnde Interesse der Hersteller am Genfer Salon in einem schwierigen Umfeld, die Konkurrenz durch die Messen in Paris und München sowie die notwendigen Investitionen, um den Salon am Leben zu erhalten, hätten eine Fortsetzung unmöglich gemacht, so Alexandre de Senarclens, Präsident der Stiftung. Er erklärte auch, die beiden genannten Messen würden von den lokalen Konzernen bevorzugt.

Der Genfer Salon wurde 1905 erstmals durchgeführt. Hunderte von Premieren fanden hier statt. Die Stiftung soll nun aufgelöst werden. Dies hat keinen Einfluss auf die geplante Durchführung des GIMS Qatar, der im November 2025 in Doha seine Tore öffnen soll.

In Europa verbleiben damit nur noch die IAA Mobility in München, die wenig mit einer klassischen Automesse zu tun hat, und der Pariser Salon. Ob sie beide werden überleben können, bleibt abzuwarten. Alle weiteren Messen finden Sie im nachfolgend verlinkten Messekalender.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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