Active Info Display (AID)
Der neue Passat wird der erste Volkswagen sein, der ein als Display aufgebautes Kombiinstrument mit interaktiver
Darstellung bekommt, das sogenannte
Active Info Display. Es wird je nach Modellvariante optional oder
serienmäßig sein. Alle Instrumente werden rein virtuell über Software dargestellt, nur sicherheitsrelevante
Kontrollleuchten sind als Hardware ausgeführt. Das Display misst 12,3 Zoll entsprechend 31 Zentimeter und
verfügt über eine Auflösung von 1.440 x 540 Pixel.
Die Darstellung ist interaktiv. So rücken etwa im Navigationsmodus Tacho und Drehzahlmesser an den seitlichen
Rand, um der Landkarte mehr Raum zu geben. Je nach Bedarf können Informationen wie Fahr-, Navigations- und
Assistenzfunktionen in die Grafikflächen des Tachos und Drehzahlmessers integriert werden. In der Mittelkonsole
via Infotainmentsystem darstellbare Daten wie Telefon-Kontaktbilder oder CD-Cover können auch in das Active
Info Display übernommen werden.
Head-up-Display
Ebenfalls erstmals bei Volkswagen wird der Passat B8 mit einem Head-up-Display erhältlich sein.
Es projiziert wichtige Infos wie die Geschwindigkeit oder Navigations-Piktogramme direkt in das
primäre Sichtfeld des Fahrers. Als
Combiner-Lösung nutzt das System ein ausfahrbares transparentes
Display; für das Auge des Fahrers scheinen sich die projizierten Daten rund zwei Meter vor dem Passat zu befinden.
Bei Nichtgebrauch ist das Display geschützt in der Instrumententafel versenkt und die Öffnung bündig verschlossen.
Die automatische Helligkeitsregelung mit bis einer Lichtstärke bis zu 12.000 cd/m2 soll eine Verwendung auch bei
direktem Sonneneinstrahl ermöglichen.
Aktiviert wird das Head-up-Display über eine separates Bedienelement neben dem Lichtdrehschalter. Der Fahrer kann
via Menü des Infotainmentsystems selbst entscheiden, welche Infos angezeigt werden sollen: aktuelle Geschwindigkeit,
erlaubte Geschwindigkeit, Navigationshinweise, Infos der Assistenzsysteme und Warnungen.
Multimediasysteme (MIB II)
Der neue Passat nutzt wie auch Golf VII und Facelift-Polo die Multimedia-Systeme des sogenannten Modularen Infotainmentbaukastens
(MIB), allerdings in einer verbesserten zweiten Generation. Wesentliches Merkmal sind 6,5 statt 5,8 Zoll große Displays in den
mittleren Gerätevarianten und schnellere – zum Teil mehr als doppelt so schnelle – Prozessoren für optimiertes Booten,
raschere Routenberechnung, flüssigere Touchscreen-Performance und perfektionierte Sprachdialoge.
Basis sind die 5-Zoll-Radios
Composition Touch und
Composition Colour, gefolgt von
den 6,5-Zoll-Systemen
Composition Media und
Discover Media (mit Navigation), Topmodell
das 8,0-Zoll-Gerät
Discover Pro.
Ab dem Basisgerät kann Musik wahlweise via AUX-IN-Stecker, SD-Karte sowie optional über USB-Stick und Bluetooth
eingespeist werden. Zudem ist ein iPod/iPhone-Interface verfügbar. Ab dem
Composition Colour ist zusätzlich
ein CD-Laufwerk integriert, ab dem
Composition Media gehören Bluetooth- und USB-Schnittstelle zum Serienumfang.
Das "kleine" Navi ist optional zudem mit WLAN ausgerüstet. Im Top-Navigationssystem sind darüber hinaus die
Mobiltelefon-Schnittstelle Premium (rSAP-Profil), DVD-Laufwerk und optional ein TV-Tuner an Bord.
Im Passat wird wie im Polo
MirrorLink verfügbar sein – ab dem
Composition Media optional, im Fall des
Discover Pro serienmäßig. Das Protoll macht es möglich, zahlreiche Apps respektive Funktionen von
Android-Smartphones in das Infotainmentsystem einzubinden. iPhone-Uder gehen leer aus, Apples CarPlay gibt es vorerst
nicht.
Ab dem
Composition Media sind zeitgleich zwei Telefone erreichbar – beispielsweise ein geschäftliches und ein
privates Handy. Außerdem verspricht VW eine bessere Sprachqualität (Wide Band Speech HFP 1.6). Ebenfalls neu:
SMS Messaging. Via Text-to-Speech können empfangene SMS vorgelesen werden. Ab dem
Composition Colour
ist optional über die Mobiltelefonvorbereitung "Comfort" ein Staufach zur induktiven Kopplung des Smartphones an die
Außenantenne verfügbar.
Erstmals im Passat kommt mit dem
Discover Pro die Funktion
Rubberband zum Einsatz. Wie bei einem Tablet kann
die angezeigte Route einfach durch die Berührung eines Wegpunktes von Hand verschoben und damit variiert werden.
Beide Navis kommen mit Sprachbefehlen zur Eingabe des Navigationsziels („One-Shot-Destination-Entry") klar.
Rear Seat Entertainment (RSE)
VW bietet eine neue App für Tablets an, um via WLAN auf Funktionen der Navi-Geräte zuzugreifen. Über die
Volkswagen Media
Control werden Ausschnitte der Infotainmentsystem-Bedienoberfläche auf dem Tablet dargestellt; die Steuerung einzelner
Funktionen kann dadurch bequem über die App erfolgen. Zu den steuerbaren Funktionsumfängen gehören das Radio,
sämtliche Media-Quellen (z.B. USB, CD oder DVD, Festplatte, Online-Songsuche) sowie die Navigation und die Sound-Einstellungen.
Eine entsprechende Tablet-Halterung wird Volkswagen als Zubehör anbieten.
Aera View
Der Passat B8 erhält die 2010 erstmals im Touareg eingeführte Umgebungsansicht Area View in einer verbesserten Ausführung
mit erweitertem Funktionsumfang, höherer Kameraauflösung, Hinderniserkennung und neuen 3D-Birdview-Perspektiven.
Area View nutzt vier Kameras; sie befinden sich in der Heckklappe, den Außenspiegeln und dem Kühlergrill. Mit einem
Öffnungswinkel von mehr als 180 Grad je Kamera erfasst Area View das komplette Umfeld und projiziert es auf den Screen
des Infotainmentsystems. Der Fahrer kann via Display die Kameraansichten (Front, Heck, Seite oder Birdview) jeweils als
Full- oder Splitscreen auswählen, eine 3D-Vogelperspektive beherrscht nur das Discover Pro.
Das System erlaubt insgesamt 17 verschiedene virtuelle Kamerapositionen. Sie sind so angeordnet, dass alle denkbaren Perspektiven
rund ums Fahrzeug dargestellt werden können. Neu im Area View ist die Hinderniserkennung anhand von Bildverarbeitungsalgorithmen.
Als Ergänzung der normalen Parksensoren und des Ausparkassistenten erkennt das System über die Kameras Hindernisse, die sich
außerhalb der von den Sensoren erfassten Bereiche befinden. Parallel zur Anzeige der Hindernisse und der vorhandenen Räume
visualisiert Area View beim Einparken in eine gewählte Parklücke den Fahrweg auf Basis des Lenkeinschlags.
Eine Unterstützung bei langsamen Fahrten auf unbefestigten Wegen oder im Gelände wird über die Darstellung "Offroad" der
Frontkamera möglich, wodurch Hindernisse – große Steine, Baumstümpfe oder auch Schlaglöcher – im Fahrweg deutlich erkennbar werden.
Nach wie vor nicht möglich ist das Aktivieren der Rückfahrkamera ohne Einlegen des Rückwärtsganges, um etwa das
Nummernschild des nachfolgenden Fahrzeugs ablesen zu können.
Park Assist G3
Der 2007 eingeführte Parkassistent ist noch heute eine Highlight, das viele Menschen nicht kennen und kaum glauben können,
dass es so etwas gibt – und dass es funktioniert. Wo die erste Generation das halbautomatische Einparken "nur" in
Längsparklücken beherrschte, konnte die zweite bereits rückwärts quer einparken, längs ausparken und benötigte weniger
Raumreserve. Die nunmehr im Passat eingeführte dritte Generation versteht sich auch auf das Vorwärtseinparken in Querlücken.
Über die Aktivierungstaste für den Park Assist kann der Fahrer unter den automatisch erkannten Parklücken manuell den
gewünschten Parkplatz auswählen. Zudem soll das System noch präziser als bisher agieren.
Trailer Assist
Das Rückwärtsfahren mit einem Anhänger ist selbst für Routiniers eine Herausforderung. Hilfe verspricht der im neuen Passat
weltweit erstmals realisierte
Trailer Assist. Das System übernimmt die automatische Querführung des Gespanns.
Um ein Gespann von einer Straße rückwärts in eine Einfahrt zu rangieren, hält der Fahrer an einer geeigneten Stelle an
und legt den Rückwärtsgang ein. Via Tastendruck wird das System aktiviert. Im Kombiinstrument werden der aktuelle und der
mögliche Fahrwinkel visualisiert. Dies geschieht auf Basis von Bildverarbeitungsalgorithmen aus den Daten der Rückfahrkamera,
die den Knickwinkel des Anhängers beobachtet und auswertet. Durch die optische Erfassung des Knickwinkels erfolgt die
Lenkwinkelberechnung unabhängig von speziellen Anhängertypen und Deichseln.
Mit Hilfe des Spiegeleinstellschalters, der dabei als eine Art Joystick fungiert, kann der Fahrer die gewünschte Fahrtrichtung
seines Gespanns stufenlos einstellen. Der Passat schiebt dann den Anhänger in Sachen Lenkung vollautomatisch in die Hofeinfahrt.
Progressivlenkung
Die Progressivlenkung wird im neuen Passat als Paket in Kombination mit einem Sportfahrwerk oder der adaptiven Fahrwerksregelung DCC
angeboten. Bis zum Volleinschlag sind es bei der Progressivlenkung 2,1 Lenkradumdrehungen, ohne das optionale System indes 2,75.
Technisch differenziert sich die Progressivlenkung im Wesentlichen durch eine variable Verzahnung der Zahnstange sowie einen
leistungsstärkeren E-Motor von der Basislenkung.
Anders als bei einer konstanten Lenkübersetzung, die immer einen Kompromiss zwischen Fahrdynamik und Komfort realisieren muss,
wird hier die Verzahnung der Zahnstange über den Lenkhub deutlich verändert. Das System ermöglicht im Mittenbereich der
Lenkung bis in hohe Geschwindigkeiten hinein ein präziseres und entspanntes Fahren.
LED-Scheinwerfer
Bi-Xenon-Scheinwerfer sind respektive waren eine Übergangstechnologie. Im neuen Passat wird die Brennertechnik gar nicht mehr angeboten,
was bedeutet, dass die Basismodelle tatsächlich noch mit Halogen-Funzeln und auch mit Halogen-Tagfahrlicht vorfahren werden. Ab "Highline"
serienmäßig und sonst optional gibt es Voll-LED-Scheinwerfer. Weil die Wolfsburger seit den Tagen des seligen Golf I mit seinem
"Doppelscheinwerfergrill" wissen, dass hier verschiedene Versionen die Portemonnaies der Käufer öffnet,
gibt es – drei verschiedene Versionen.
Basis sind Leuchten mit LEDs in Reflektortechnologie. Der Autobauer nimmt hier außerdem – endlich – wieder die
Funktion der zweifarbig betriebenen LEDs ins Visier, wie sie einst im Passat B6, Golf Plus, Eos und Phaeton
bei den Schluss-/Blinkleuchten zum Einsatz kamen. Das Hauptfeld des LED-Tagfahrlichtes übernimmt auch die Blinkfunktion.
Dabei kommen zwölf LEDs zum Einsatz, die in Weiß oder Gelb betrieben werden können. Die Signatur des Tagfahrlichtes
soll zusammen mit den beiden "Augen" in den Reflektoren unverwechselbar sein.
In der nächsten Ausbaustufe bietet VW für den Passat Voll-LED-Scheinwerfer in Projektionstechnik an. Nebeneinander angeordnet
projizieren zwei ausgesprochen flache Linsenmodule das Licht auf die Fahrbahn und sorgen für eine tageslichtähnliche
Ausleuchtung. Das Herzstück dieser Scheinwerfer bildet das äußere Multibeam-Linsenmodul. Es erzeugt neben Abblend- und
Fernlicht (mit angepasstem Landstraßen- und Autobahnlicht) auch das Kurvenlicht. Das innenliegende Flatbeam-Linsenmodul
ist für die sogenannte Vorfeldausleuchtung zuständig. Im Gegensatz zu anderen Herstellern hat VW die Nebelscheinwerfer
nicht abgeschafft - aber ofenbar auch nicht auf LED umgestellt.
In Stufe 3 kommt der dynamische Fernlichtassistent hinzu, der kamerabasiert vorausfahrende und entgegenkommende Fahrzeuge
erkennt, die Daten mit der Scheinwerferelektronik abgleicht über das Steuergerät des Kurvenfahrlichts und das
schwenkbare Multibeam-Linsenmodul die Lichtverteilung steuert. Die Zweifarb-LEDs gibt es hier nicht.
Stattdessen kommt ein Tagfahrlicht mit 32 LEDs zum Einsatz; seine Signatur besteht aus zwei separaten Modulen –
einem großen "U" (das beide Linsenmodule umfasst) und einem kleinen "U", das die Kontur des Multibeam-Linsenmoduls
einrahmt. Unterhalb des Tagfahrlichts findet sich der Blinker (12 LEDs), zusätzlich sind auf der Innenseite des
Scheinwerfers die LEDs für das statische Abbiegelicht positioniert.
LED-Rückleuchten
Auch am Heck weiß VW schon seit den Zeiten des Golf II ("Bichromatische Rückleuchten"), dass sich mit zwei verschiedenen Leuchtdesigns
Geld machen lässt. Wo VW im Passat B7 Teil-LED-Rückleuchten nur optional zusammen mit Xenon-Technik anbot, damit einen Rückschritt
zum B6 vollzog und Passat-Käufer schlechter stellte als solches des Eos, bekommt der B8 nun LED-Rückleuchten variantenübergreifend
serienmäßig – und zwar Voll-LED-Rückleuchten, also inklusive Blinker und Rückfahrlicht.
Beide Versionen erstrecken sich zweigeteilt von der Kofferraum- respektive Heckklappe bis in das Seitenteil. In der Serienrückleuchte
sind im äußeren Teil oben die Schluss- und Bremslichtfunktion sowie unten die Blinker angeordnet. Im inneren Segment (Heckklappe)
sind neben dem Schlusslicht auch das Nebelschlusslicht und die Rückfahrlichter integriert.
Markanter ist das Lichtdesign der Topversion. Sichtbar wird die Funktionalität dieser LED-Rückleuchte beim Bremsen: In diesem
Fall schaltet die horizontale Lichtsignatur in die senkrecht angeordnete Bremslichtsignatur um – sie wird dabei im äußeren Teil
durch zwei und im inneren Teil durch eine vertikale Linie erzeugt. Optisch wirkt es wie ein Umklappen der horizontalen
Schluss- in die vertikale Bremslichtsignatur. Dies ist nicht nur ein Hingucker für Auto-Fans, sondern soll die Erkennbarkeit
und damit die Verkehrssicherheit erhöhen. Optional sind diese LED-Rückleuchten auch in einer abgedunkelten Version erhältlich ("R-Line").
Side Assist mit Ausparkassitent
Der Totwinkel-Assistent
Side Assist ist um eine Auspark-Funktion erweitert:
Beim rückwärts Ausparken aus Parklücken, die im rechten Winkel zur Fahrbahn liegen erkennt das System mit seinen Radarsensoren
im hinteren Stoßfänger Fahrzeuge, die sich von der Seite her nähern. Droht eine Kollision, gibt der Ausparkassistent zunächst
eine optische, dann eine akustische Warnung aus. Falls die Situation durch den Fahrer nicht entschärft wird und die Gefahr
einer direkten Kollision besteht, aktiviert der Ausparkassistent einen automatischen Bremseingriff.
Die Funktion debütiert nicht im Passat, sondern ist bereits beim Golf Sportsvan bestellbar. Die Reichweite in diesem Modus beträgt
50 Meter, aktiviert wird das System beim Einlegen des Rückwärtsganges.
Erweiterte City-Notbremse
Front Assist und die City-Notbremsfunktion gab es schon bisher im VW Passat. In der neuen Generation arbeitet
CNF bis 65 km/h, vor allem aber erkennt das System zusätzlich zu stehenden und fahrenden Hindernissen via Radarsensor im
Kühlergrill nun auch Fußgänger über eine Kamera.
Bei erkannter Gefahrenlage warnt die Technik den Fahrer zunächst optisch und akustisch, anschließend mit einem Bremsruck.
Reagiert der Fahrer nicht auf diese Warnungen, leitet das System automatisch eine Notbremsung ein. Eine aktive Motorhaube
hat VW nicht vorgesehen.
Stauassistent und Emergency Assist
Auf Basis des Spurhalteassistenten
Lane Assist und der automatischen Distanzregelung ACC hat VW den Stauassistenten
entwickelt. Das System macht Stau- respektive Stop-and-go-Fahrten komfortabler, in dem es die Quer- und Längsführung
des Fahrzeugs automatisch übernimmt, sprich: Das Auto beschleunigt und bremst von alleine, auch bis zum Stillstand, und es
hält dabei die Spur. Allerdings muss der Fahrer die Hände am Lenkrad belassen, um jederzeit eingreifen zu können.
Erfolgt dies nicht, signalisiert das System akustisch sowie mit einem Hinweis in der Multifunktionsanzeige eine
Übernahmeaufforderung. Wird auch diese ignoriert, "weckt" der Passat den Fahrer mit einem kurzen, aber deutlichen Bremsruck.
Sollte noch immer keine Reaktion erfolgen, also der Fahrer etwa ernsthaft schlafen oder einen medizinischen Notfall erlitten
haben, tritt der Emergency Assist in Aktion. In diesem Fall wird der Wagen in der Spur gehalten, parallel wird automatisch
die Warnblinkanlage eingeschaltet und eine leichte, konstante Verzögerung eingeleitet, bis der Passat steht.
Weitere Systeme
Die aus anderen Baureihen bekannten Systeme wie Verkehrszeichenerkennung oder
Multikollisionsbremse
wird der neue Passat natürlich ebenfalls aufbieten.
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