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Samstag, 20. April 2024
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150 PS-Kleinwagen kommt Anfang 2005 / Außerdem neuer Fiesta "Sport"

Ford: Der Fiesta ST steht in den Startlöchern

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Ford Fiesta ST
Ford
1981 erschien der Fiesta XR2 - ein Auto, das klein, 84 PS stark, für damalige Verhältnisse schnell und außerdem bezahlbar war und das man heute der Kategorie der "jungen Wilden" zurechnet. Es folgten weitere XR2- und XR2i-Versionen, die zwar allesamt besser und schneller wurden, denen es andererseits aber auch ein bisschen so ging wie später dem Golf GTI: Die Faszination der ersten Generation, mit ihren Zusatzscheinwerfern und Dekorstreifen noch in Erinnerung, verblasste zunehmend - aus dem Sport-Fiesta wurde mehr eine Motorisierungs- und Ausstattungsversion.

Seit 2002 bereits wird der aktuelle Fiesta gebaut, und schon im März kündigte Ford wieder eine schnelle Version an, die jetzt endlich zu den Händlern rollt und die alte Faszination - ganz so wie beim neuen Golf GTI - wieder aufleben lassen soll. Inzwischen heißt die Variante nicht mehr "XR2i", sondern schlicht "ST" für "Sport Technologies", wobei der Fiesta auf den numerischen Zusatz der PS-Zahl wie bei Focus und Mondeo verzichtet.

150 müsste also eigentlich auf dem Heck stehen, denn so viel PS hat der neue Kleinwagen. Verantwortlich für den Antrieb zeichnet ein immerhin zwei Liter großer Vierzylinder, der prinzipiell aus den anderen Baureihen bekannt ist und den Fiesta in 8,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 bringt und für eine Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h gut ist. Die Leistung liegt bei 6.000 Touren an, das maximale Drehmoment von 190 Newtonmetern bei 4.500 Umdrehungen. Die Mehrleistung gegenüber der bekannten Motorversion resultiert aus umfangreichen Detailmaßnahmen an Ansaug- und Abgassystem.

Einigen Aufwand mussten die Ford-Mannen auch treiben, um die Maschine überhaupt in den kleinen Fiesta unterzubringen. Dazu gehören eine um sechs Grad nach hinten geneigte Einbauposition, an anderen Stellen installierte Nebenaggregate und eine neu konstruierte Auspuffanlage.

Die Kraftübertragung übernimmt ein manuelles Fünfganggetriebe mit verkürzten Schaltwegen; auch Servolenkung und Kupplung sind dem Vernehmen nach sportlicher ausgelegt. Natürlich gilt dies auch für das Fahrwerk, das härter abgestimmt, tiefer und insgesamt verwindungssteifer als bei den schwächeren Versionen ist. Größer dimensionierte Bremsen mit Scheibenbremsen auch hinten und eine veränderte Bremskraftunterstützung komplettieren die Veränderungen. ESP, Klimaanlage und CD-Radio gehören zur Serienausstattung, außerdem 16 Zoll-Räder mit einer allerdings eher schmalen Bereifung (195); auf Wunsch sind auch 205er-Pneus im 17 Zoll-Format zu haben.

Noch ein Blick aufs Design: Der ST kommt weitgehend zivil daher - der auf den Bildern zu sehende etwas groß geratene Dachkantenspoiler wird nur gegen Aufpreis geliefert. Dazu kommen an der Front eine neu gestaltete Schürze sowie eine tiefer reichende Variante des Kühlergrills für höheren Luftdurchlass nebst einer kleinen Spoilerlippe unterhalb der unteren Kühleröffnung, runde Nebelscheinwerfer mit eloxierten Fassungen im matten Metallic-Look, stärker betonte Schweller und eine größere Heckschürze mit einer Öffnung im Mittelbereich, die an einen Diffusor erinnern soll. Der Auspuff begnügt sich mit einem singulären, aber aus poliertem Metall gefertigten Endrohr auf der rechten Seite.

Im Interieur herrscht weitgehend das Design der Großserie, aufgepeppt durch die üblichen Zutaten wie Sportlenkrad, silberfarbene Einstiegsleisten, Pedalerie mit Edelstahlaufsätzen, speziellem Schaltknauf, Zierrat an Handbremse und Türöffnern sowie Zierringen um die Rundinstrumente, derer es allerdings nur zwei gibt, die zudem etwas lieblos gezeichnet wirken. Die Modifikationen werden komplettiert durch Sportsitze mit Teillederbezug und farblich auf die Außenlackierung abgestimmten Stoffbahnen mit blauem oder rotem Muster.

Der Begriff ST solle als "Synonym für ebenso bezahlbare wie zuverlässige Hochleistungs-Automobile" stehen, sagt Jost Capito, der Direktor des TeamRS, das 2003 gegründet wurde und neben den Wettbewerbsfahrzeugen auch für die ST-Varianten verantwortlich zeichnet. "Bezahlbar" bedeutet konkret 17.850 Euro, und wer das dann doch etwas zu viel findet, mag Gefallen finden am ebenfalls neuen Fiesta "Sport" (in der Schweiz "Fiesta S"), der im ST-Look daherkommt, aber dank kleinerer Motoren günstiger ist: 13.725 Euro berechnet Ford für die 80 PS-Variante, 14.750 Euro für den 1,6 Liter mit 100 PS und 15.825 Euro für den 90 PS-Diesel. Schade: Beide Varianten sind nur als Dreitürer zu haben.
text  Hanno S. Ritter
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