|
Verkaufsstart im Herbst: Neuer BMW 3er Touring |
BMW |
Der neue 3er-BMW steht erst seit wenigen Wochen bei den deutschen Händlern, und natürlich war es kein Geheimnis,
dass der Kombi alias Touring auf der IAA im September Premiere feiern würde. Überraschender ist, dass die Münchner
das Auto bereits jetzt, fast fünf Monate vorher, offiziell präsentieren.
Die vierte Generation des kleinen Kombis - laut BMW erstmals gänzlich parallel zur Limousine entwickelt - bietet
optisch naturgemäß keine Überraschungen. Der Vorderwagen bis zur A-Säule entspricht beim Touring im Wesentlichen dem
Stufenheck-Modell. Dahinter folgt eine der Bauart entsprechende Linie, die im Dachbereich zum Heck hin sanft abfällt
und von BMW als "coupéhaft" bezeichnet wird. Der Heckabschluss selbst ist schräg ausgeführt, was zu Lasten des
Laderaumvolumens geht, der Optik aber wie meist gut tut. Das dritte Seitenfenster zitiert den BMW-typischen
"Hofmeisterknick", die D-Säule soll den Blick zur Hinterachse führen und damit den Heckantrieb signalisieren.
Das Heck selbst ist ebenfalls konventionell ausgeführt - mit dem Nummernschild in der Klappe, Leuchten im Designstil
der Limousine, einem großen, aber unaufdringlichen Dachkantenspoiler und einem nach links liegenden kleinen
Scheibenwischer. Die Heckscheibe selbst lässt sich, wie bei BMW üblich, separat öffnen. In der Seitenansicht
auffällig ist lediglich die Dachreling, die direkt am Ende der A-Säulen beginnt.
Der 3er-Kombi ist, wie schon die Limousine, äußerlich deutlich gewachsen: Die Länge beträgt jetzt 4,52 Meter (plus
4,2 Zentimeter), die Breite knapp 1,82 Meter (plus 7,8 cm), und die Höhe wuchs um knapp einen Zentimeter auf fast
1,42 Meter. Parallel zum Längenzuwachs stieg auch der Radstand, und zwar um 3,5 Zentimeter auf 2,76 Meter.
Der zusätzliche Raum kommt dabei voll den Passagieren und dem Gepäckraum zu gute - letzterer wächst um 25 Liter auf
jetzt 460 Liter Volumen. Die Rücksitzbanklehne ist im Verhältnis 60:40 umklappbar; das Volumen beträgt in dieser
Konfiguration bis zu 1.385 Liter. Damit liegt der BMW ungefähr gleichauf mit den Werten der wichtigsten Mitbewerber
Audi A4 (442-1.184 Liter) und Mercedes C-Klasse T-Modell (470-1.384 Liter), aber natürlich unter den Möglichkeiten,
die die Verkehrsfläche eigentlich bietet - ein "Lastesel" will das Auto eben nicht sein. Schade und nicht zeitgemäß:
Der Ladeboden im BMW ist nach dem Umklappen nicht gänzlich eben.
Besser gelungen sind die Details: So schwingt etwa das Sichtschutzrollo automatisch mit der Heckscheibe nach oben,
um das Einladen zu erleichtern. Der Wegfall des Ersatzrades - der 3er ist wie inzwischen viele BMW-Modelle mit den
pannensicheren Runflat-Pneus ausgestattet - sorgt nicht nur für weniger Gewicht, sondern erhöht auch das Ladevolumen
in Form eines zusätzlichen Staufachs unter dem Gepäckraumboden.
Optional ist dieser als Wendeboden ausgestaltet: Auf einer Seite bietet er Verzurrösen zum sicheren Befestigen schwerer
Ladegüter; auf der anderen Seite ist eine Kunststoffplane befestigt, die auf die Gepäckraumverkleidung sowie über den
Stoßfänger gelegt wird, um Verschmutzungen und Kratzer beim Transport und Beladen zu vermeiden. Darüber hinaus befindet
sich unter dem Ladeboden eine wasserdichte Klappbox, in der etwa nasse Gegenstände schmutzsicher transportiert werden
können.
Neu im Kombi der intern E90 genannten Baureihe sind ferner Sonnenschutzrollos an den hinteren Seitenscheiben und eine
separate Klimatisierung für den Fond, wobei insoweit noch unklar ist, ob dies zur Serienausstattung gehört. Das
mutmaßliche Highlight des neuen Touring jedoch ist ganz sicher nur gegen Aufpreis zu haben: Ein Panoramadach mit
Öffnungsoption in den Ausmaßen 80 x 74,5 Zentimeter (Länge x Breite) verwandelt das Interieur in eine helle Umgebung
mit deutlich erhöhter Frischluftzufuhr gegenüber einem konventionellen Schiebedach.
Details zur Ausstattung liegen noch nicht vor. Sie dürfte sich aber im Wesentlichen an jener der Limousine orientieren.
So steht etwa für die Sechszylinder-Modelle die Aktivlenkung als Option zur Verfügung, außerdem erhalten alle Varianten
ein ESP der neuesten Generation, das BMW nach wie vor als DSC bezeichnet und im Falle der Sechszylinder-Modelle um
neue Funktionen wie wie Trockenbremsen der Bremsscheiben bei nassen Fahrbahnen, eine Bremsbereitschaft durch
Voranlegen der Bremsscheiben sowie um Hillholder und Anti-Nick-Funktion beim Abbremsen zum Stand erweitert ist.
Schließlich noch ein Blick auf die Motoren, die ebenfalls aus der Limousine bekannt sind: Die Basis bildet der 320i
Touring, der aus nur noch vier Zylindern 150 PS leistet. Darüber rangieren die Sechszylinder-Modelle 325i und 330i
mit 218 bzw. 258 PS. Die Diesel-Fraktion wird vertreten durch die Modelle 320d und 330d, die 163 und 231 PS leisten
und mutmaßlich wenigstens optional auch mit Rußfilter zu haben sein werden.
Alle Motoren sollen noch im Herbst zur Verfügung stehen. Die Kraftübertragung obliegt jeweils einem manuellen
Sechsganggetriebe und optional einer ebenfalls sechsstufigen Automatik. Preise mag BMW jetzt natürlich noch
nicht verraten, aber der Aufschlag zur Limousine dürfte sich in bekanntem Rahmen bewegen. Klar ist jedoch bereits
die Markteinführung: Am 17. September ist Verkaufsstart.