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Das hätte Volkswagen wohl noch gerne erlebt: Peter Schreyer, von VW zu Kia gewechselter Chefdesigner, ist die
Ehrendoktorwürde des angesehenen Royal College of Art (RCA) in London zuerkannt worden, wo er einst studierte.
Es ist erst der dritte Auto-Mann, dem diese Ehre zuerkannt wurde.
Schreyer (53) absolvierte zunächst ein Industriedesign-Studium an der Fachhochschule München. 1979/80 studierte er
mit Hilfe eines Stipendiums von Audi am Royal College of Art, ehe er 1980 seine Karriere bei Audi startete. Als
Design-Chef von Audi und später von Volkswagen schuf er Fahrzeuge wie den Audi TT und den VW New Beetle. 2006
verließ er den Volkswagen-Konzern, um den neu geschaffenen Posten des Chefdesigners bei Kia Motors anzunehmen.
Er freue sich sehr und sei stolz auf diese Ehrung durch das RCA, sagte Schreyer. "Es hat eine große Tradition und ist
weltberühmt für seine kreative Atmosphäre, die zu Höchstleistungen anspornt. Unter den Ehrendoktoren des RCA finden
sich einige der größten Namen aus der Welt der Kunst und des Designs. Mich dort einreihen zu dürfen, ist wohl die
höchste Ehrung, die ich mir wünschen kann." Der Designer, der auf dem Genfer Salon mit der Studie "ex_cee'd" andeutete,
wohin die Reise bei Kia geht, erklärte, man werde auf der IAA vermutlich die "ganze Autowelt" überraschen mit dem, was
man für die Zukunft plane.
Schreyer ist erst der dritte Autodesigner, den das Royal College of Art zum "Doctor honoris causa" ernennt. Bisher wurde
diese Ehre nur den legendären italienischen Designern Sergio Pininfarina und Giorgetto Giugiaro sowie dem Gründer der
Rennsportmarke Lotus, dem Engländer Colin Chapman, zuteil.
Zu den Ehrendoktoren des RCA zählen so stilprägende Persönlichkeiten wie die Architekten Lord Norman Foster und Lord
Richard Rogers, der Maler David Hockney, der Modedesigner Giorgio Armani und der Regisseur David Lynch. Die 170 Jahre
alte Hochschule verleiht die Ehrendoktorwürde erst seit 1967. Zusammen mit Peter Schreyer werden in diesem Jahr die
britische Künstlerin Tracey Emin und der Musiker Brian Eno ausgezeichnet. Die Zeremonie findet am 29. Juni in der
Londoner Royal Albert Hall statt.