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Facelift: Porsche 911 |
Porsche |
Ein Klassiker der Autogeschichte wird abermals aufgefrischt. Die gefühlt neunhundertelfte Auflage
des Porsche 911 startet schon in Kürze mit leichten Design-Retuschen, vor allem aber erstmals mit
einem Doppelkupplungsgetriebe, das den Sportwagen zusammen mit der Direkteinspritzung schneller
macht – und sparsamer.
Die Änderungen im Design der intern 997 genannten Generation fallen angenehm zurückhaltend aus und
dürften nur Porsche-Kennern ins Auge stechen. So sorgt nun auch bei Carrera und Carrera S ein
Tagfahrlicht im Stile der Turbo-Variante, also in LED-Technik, für mehr Auffälligkeit, Sicherheit
und das, was man gemeinhin Überholprestige nennt.
Zudem ist nun Bi-Xeon-Licht, bisher gut 1.000 Euro Aufpreis kostend, serienmäßig. Porsche wäre
freilich nicht Porsche, hätte man nicht auch hier nach wie vor das Geldverdienen im Blick:
Dynamisches Kurvenlicht kostet weiterhin extra, Abbiegelicht gibt es erst gar nicht - beides
Techniken, die in jedem Passat mit Xenon selbstverständlich sind.
Auch die Rückleuchten verfügen nun über LEDs - endlich, möchte man hinzufügen, profitiert davon
doch neben Haltbarkeit und Ansprechzeit auch der optische Auftritt. Im Interieur gibt es zuvorderst
eine neue Generation von Telematiksystemen zu vermelden, die weitgehend dem RNS 510 von Volkswagen
ähnelt.
Porsche wäre nicht Porsche, die Zweite: Natürlich gibt es auch einen Zuschlag in punkto Leistung.
So leistet der 3,6-Liter-Boxer im Carrera nun 345 statt 325 PS, das 3,8-Liter-Pendant im Carrera
S legt sogar um 30 auf 385 PS zu. Beide Sechszylinder verfügen jetzt über Direkteinspritzung.
Vor allem aber sind beide Varianten optional nun auch mit einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe
zu haben, das Porsche-typisch PDK genannt wird. Die bisherige Tiptronic wird nicht mehr angeboten.
In Zahlen ausgedrückt, verheißen die Neuerungen jede Menge Spaß: So sprintet der gestärkte Carrera
mit PDK nun in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 - eine ganze Sekunde schneller als die bisherige
Automatik-Version. Der Handschalter kommt auf 4,7 (bisher: 5,0) Sekunden. Wer es noch hurtiger
braucht, erhält in Verbindung mit dem optionalen Paket "Sport Chrono Plus" auch die
Beschleunigungsautomatik "Launch Control" - Ergebnis: 4,3 Sekunden.
Direkteinspritzung und PDK sorgen außerdem für geringere Verbrauchswerte, wobei sich Porsche
mit konkreten Zahlen merkwürdig zurückhält. Der beste Wert immerhin liegt vor: 9,8 Liter stehen
im Datenblatt des Carrera mit PDK. Erstamls kommt der 911 damit mit einem einstelligen Verbrauchswert
auf die Straßen. Eine Sensation ist das nicht - wohl aber ein respektabler Wert für einen
hubraumstarken Saugmotor dieser Leistungsklasse. Zum Vergleich: Das bisherige Modell benötigt
mit Tiptronic 11,2 Liter, als Handschalter 11,0. 12 Prozent Fortschritt stehen mithin zu Buche. Die
weiteren Daten liegen noch nicht vor, außer der Versicherung, dass alle Carrera nun unter 11 Litern
bleiben.
Die neuen Modelle - Carrera und Carrera S als Coupé und Cabrio - stehen bereits ab dem 5. Juli
bei den Händlern. Die Allradversionen und der Targa müssen zunächst noch ohne die Änderungen
auskommen.
Die Preise hat Porsche ebenfalls "ge-facelift-ed". Elfer fahren kostet künftig mindestens 83.000
Euro, das sind rund 1.900 Euro mehr als bisher. Carrera Cabriolet und Carrera S stehen mit jeweils
93.980 Euro (plus 2.150 Euro) in der Liste, und das Carrera S Cabriolet schließlich wird um ca.
2.400 Euro teurer (104.928 Euro). Viel Geld für ein Auto zweifellos - aber ein maßvoller Aufschlag in
Anbetracht der Verbesserungen.