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Facelift für den Opel Corsa |
Opel |
In technischer Hinsicht hatte Opel den Corsa bereits zu Jahresbeginn aktualisiert, nun folgt auch das Facelift in
optischer Hinsicht. Zum neuen Gesicht gesellt sich ein besonders sparsames Modell, ein wesentlich verbessertes
Navigationssystem und das erwartete, aber etwas blasse Lena-Modell.
Wichtigstes, genauer: so gut wie einziges, Erkennungsmerkmal des neuen Corsa-Jahrgangs ist die deutlich modifizierte Frontpartie.
So wird der obere Kühlergrill etwas flacher, der untere deutlich breiter. Beide tragen jetzt nicht mehr horizontale
Lamellen, sondern eine schwarze Gitterstruktur.
Der untere Grilleinsatz verfügt auf Höhe des Kennzeichens über einen großen, nicht lackierten Bereich, was etwa
an den Mazda2 erinnert. Dies gilt auch für die nun vertikalen Einsätze der Nebelleuchten, die laut Opel eine
Chromeinfassung tragen - auf den Bildern sieht es mehr nach Chrom-Look aus. Der obere Kühlergrill trägt fortan
die zweigeteilte Chromspange mit dem neuen Opel-Logo - was Gleichheit zum Facelift-Antara, interessanterweise aber
eine Differenzierung zu Astra und Meriva bedeutet.
Die Scheinwerfer nehmen mit ihren neuen Tränensäcken einerseits Anleihen am Agila, andererseits verfügen sie nun über
das winkelförmige Tagfahrlicht im Stile der neueren Modelle. Außerdem hat Opel den Scheinwerfern ein technischer
wirkendes Innenleben verpasst; wo künftig der Blinker sitzt, verraten die Fotos noch nicht eindeutig. Die Seitenansicht
bleibt von veränderten Räderdesigns abgesehen unverändert, und auch am Heck hat Opel bis auf das neue Logo keine Hand angelegt.
Weitere neue Akzente setzt die veränderte Farbpalette. Die neuen Lackierungen bieten ein helles "Guacamole"-Weiß, ein
knalliges "Apfelgrün" und ein ungewöhnliches "Henna"-Braunrot. Zusätzlich in der erfolgreichen "Color Line"-Familie
- jeder fünfte Kunde wählt laut Werksangaben ein solch farbenfrohes Modell - ist der Corsa Color Stripes. Hier ziehen sich zwei breite
Streifen entweder in weiß oder schwarz über die gesamte Länge der Karosserie, farblich abgestimmt auf die fünf verfügbaren
Außenfarben. Weiß oder schwarz sind auch die 17-Zoll-Räder und die Außenspiegelgehäuse gehalten.
Für das Interieur verspricht Opel neue Dekore, Bezugsstoffe und eine höhere Qualitätsanmutung. Neu im Angebot ist die
Variante "Satellite", womit Opel die Partnerschaft mit Lena Meyer-Landrut nun auch produktseitig umsetzt. Es handelt
sich um eine eigene Ausstattungslinie, die in den Planungen das neue Volumenmodell ist und mehr oder weniger als
Ersatz für die "Edition 111 Jahre", mithin als Nummer 2 in der Hierarchie, fungiert. Im Unterschied zum eher klassischen
Interieur in Anthrazit gibt es hier lediglich eine weiße Mittelkonsole und weitere Farbakzente - ein bisschen blass im Vergleich
zur jungen, unkonventionellen Lena.
Die Niveaus "Sport" und "GSi" entfallen, neu ist dafür "NAVI". Es beinhaltet ein neues Navigationssystem, das
entsprechend seinem Namen "Touch & Connect" über einen 5"-Touchscreen verfügt, das per Download um POIs ergänzbare
Europa-Kartenmaterial auf SD-Karte bereithält, zwei- oder dreidimensionale Kartenansichten zeigt und eine Bluetooth-Freisprechanlage
integriert. Auch bei inaktiver Routenführung ermittelt auf Wunsch eine sog. Pendler-Funktion bei stockendem Verkehr oder
Umleitungen mittels TMC alternative Routen - interessant etwa für Pendler, die ihre Strecke kennen, aber über Staus auf
ihrem Weg informiert werden wollen.
"Touch & Connect" steht auch für die anderen Modellvarianten zur Verfügung und kostet dort zwischen 695 und 1.510
Euro Aufpreis - weniger als das wesentlich schlechtere, bisherige Navi namens "CD 60 Navi". Die Ausstattungslinie
"INNOVATION" verfügt zusätzlich zum bisherigen Umfang nun über Sitz- und Lenkradheizung (einstufig) und Parksensoren
hinten; sie ist wie die Color-Line-Modelle fortan anstelle des GSi auch mit dem 150-PS-Motor kombinierbar.
Apropos Motoren: Nachdem Opel hier bereits im Frühjahr Neuerungen eingeführt hatte, gibt es
nun nur eine Kleinigkeit
zu vermelden: Der 95-PS-Diesel kann jetzt wie schon bisher die 20 PS schwächere Variante für 300 Euro Aufpreis auch mit
Start-Stopp-System (SSS) geliefert werden. Damit sinkt der Normverbrauch von 3,7 auf respektable 3,5 Liter. Zum
Vergleich:
Der 75-PS-Diesel ist mit 4,0 Litern gelistet, der 95-PS-Motor ohne SSS (und Sechs- statt Fünfganggetriebe) mit 4,4.
Die Preise des Opel Corsa steigen im Zuge der Modellpflege nur leicht. Sie liegen nun zwischen 11.640 Euro
für das spartanisch ausgestattete dreitürige Basismodell mit 70 PS und 23.650 Euro für den Corsa OPC mit 192 PS.
Ein "typischer" Corsa "Satellite" (inkl. Klimaanlage und Alurädern) mit 87 PS und fünf Türen kostet ab 15.630 Euro.