Umstellung von Fünfzylinder- auf Vierzylinder-TDI sorgt für geringere Betriebskosten
Volkswagen
Neues Gesicht, neue
Motoren: VW Crafter
Facelift für den VW Crafter: Auch der große Transporter erhält nun ansatzweise das aktuelle Familiengesicht der Marke. Die größte
Neuerung aber findet unter der Haube statt, wo künftig vier statt fünf Zylinder werkeln, um Betriebskosten zu senken.
Die Zweiliter-Maschine steht in drei Leistungsstufen zur Wahl: Die Versionen mit 109 und 136 PS werden von der einstufig aufgeladenen
Version angetrieben, das Topmodell mit 163 PS vom neuen BiTurbo-Aggregat, das VW (dann wohl mit 204 PS) den Pkw noch immer vorenthält.
Nebenbei bemerkt: Interessant, dass Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) bei Caddy, Amarok, T5 und Crafter auf verschiedene PS-Werte setzt;
die grundsätzlich gleiche Maschine wird modellabhängig mit 84, 102, 109, 110, 122, 136, 140 und 180 PS verkauft, bei den Pkw nur (noch)
mit 140 und 170 PS. Die bisherige Basisversion mit 88 PS entfällt im neuen Crafter, der bisherige 2,5-Liter-Fünfzylinder auf Basis
des alten Audi-Motors hat endgültig ausgedient.
Mit der Schrumpfkur sinkt natürlich auch der Verbrauch: 7,9 Liter sollen es im Basismodell sein, der Top-Diesel kommt auf 7,2 Liter,
jedenfalls in Kombination mit dem optionalen BlueMotion-Technology-Paket mit Start-Stopp-System und Rekuperation, das VWN ab der
zweiten Jahreshälfte für alle Varianten anbieten will. Angekündigt sind Verbrauchsrückgänge um bis zu 33 Prozent. Das Downsizing
bietet indes nicht nur Vorteile in punkto Effizienz, sondern soll sich auch in etwa um ein Viertel niedrigeren Servicekosten
niederschlagen. Außerdem werden die Abgasnormen EU5 und EEV ohne die erst 2010 eingeführte AdBlue-Technik ereicht, und dank der
leichteren Triebwerke und weiterer Detailmaßnahmen verspricht VWN bis zu zehn Prozent mehr Nutzlast.
Weitere Optimierungen betreffen die Rostvorsorge durch zusätzliche Verzinkungen und eine leichte Auffrischung des Innenraums.
Erwähnenswert sind insoweit neue Stoffbezüge, die Anpassung von Emblemen und Schalthebelknauf, schöner gezeichnete Instrumente mit
serienmäßiger Schaltempfehlungsanzeige und zusätzliche Armpolster in den Türen als zweite Armauflage. Insgesamt aber ist das Interieur
schon wegen der Lenkradtasten, der Lenkstockhebel, des Radios oder der Klimabedieneinheit nach wie vor unschwer als Abkömmling des
Mercedes Sprinter zu erkennen - beide Modelle werden von Mercedes produziert.
Äußerlich geben sich die Facelift-Crafter an einer überarbeiteten Frontpartie zu erkennen, die mit ihrem betont horizontalen,
von Schweinwerfer zu Scheinwerfer reichenden Kühlergrill dem aktuellen Markenlook folgt. Das Fahrzeug wirkt dadurch und die
zusätzliche Leiste unterhalb des Grills wesentlich breiter und stimmiger als bisher, wenn auch die vertikalen Scheinwerfer
noch immer nicht als der Weisheit letzter Schluss gelten dürfen. Heck und Seitenlinie bleiben unverändert.
Die Variantenvielfalt bleibt bestehen: Der Crafter ist als Kastenwagen mit drei unterschiedlichen Radständen, vier Längenvarianten und
zwei verschiedenen Dachformen, als Kombi für den Personentransport wie auch als Pritsche, Doppelkabine oder Fahrgestell als Basis
für zahlreiche Aufbauvarianten erhältlich. Das Facelift-Modell ist ab sofort bestellbar. Die Netto-Preise in Deutschland beginnen
bei 27.410 Euro (bisher: 27.185 Euro) für den Crafter 30 Kastenwagen bzw. 24.680 Euro (23.880 Euro) für den Crafter 30 als Fahrgestell.
Die ersten Auslieferungen erfolgen ab Ende Juni.
Korrektur, 12.04.: In einer früheren Version dieses Artikels wurde am Ende des zweiten Absatzes der bisherige Fünfzylinder im Crafter
mit dem bisherigen Fünfzylinder im T5 und Touareg in Zusammenhagng gebracht. Dies ist jedoch unzutreffend, weil ersterer (Riemen-Antrieb,
Grauguss, Common-Rail-Einspritzung) mit zweiterem (Kettenantrieb, Alu, Pumpe-Düse-Einspritzung) nicht identisch ist. Wir bitten, die
Ungenauigkeit zu entschuldigen; Dankeschön an VW für den freundlichen Hinweis.