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Donnerstag, 10. Oktober 2024
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Elektrisch angetriebene IAA-Studie als Mischung aus Stadtlieferwagen und Kombivan

Renault Frendzy: Der Doppelgänger

Renault
Stadtlieferwagen und Familien-
Van: Studie Renault Frendzy
Nach der Familiengründung kommt das Arbeitsleben, folgt man der neuesten Renault-Studie aus jener Serie, die den Lebenszyklus eines Menschen mit sechs Konzeptautos abbilden will. Der Frendzy als viertes Modell ist ein Doppelgänger: Tagsüber dient er als Stadtlieferwagen à la Kangoo, im übrigen als Kombivan à la Modus. Mit einer Länge von nur 4,10 Metern sortiert sich der Renault Frendzy zwischen den größten Kleinwagen wie Renault Clio und den kleinsten Kompakten wie VW Golf ein. Mit einer Breite von 1,87 Meter und einer Höhe von 1,74 ereicht er dagegen ungefähr die Dimensionen eines Renault Espace, über dessen Zukunft notabene leider noch immer nichts bekannt ist.

Das Karosserielayout des Renault Frendzy ist entsprechend seiner zwei verschiedenen Bestimmungen als Stadtlieferwagen einerseits und als "vollwertiger Kompaktvan" (Renault) andererseits asymmetrisch konzipiert: Auf der rechten Fahrzeugseite verfügt die Studie neben einer konventionellen Beifahrertür über eine hintere Schiebetüre, die sich vor allem bei Nutzung des Fahrzeugs als Stadtlieferwagen bewähren dürfte. Der Verzicht auf die B-Säule vergrößert darüber hinaus den Zugang zum Innenraum. Statt eines Fensters ist dort ein Bildschirm integriert, der mit seinen satten 37 Zoll Diagonale als Werbefläche dienen könnte. Auf der Fahrerseite setzt Renault auf zwei gegenläufig öffnende Türen, wiederum ohne störende B-Säule.

Seine beiden unterschiedlichen Charaktere verdeutlicht der Frendzy zudem mit der ein oder anderen Spielerei. So sind etwa im "Berufsmodus" die Außenspiegel transportertypisch senkrecht ausgerichtet, im "Familienmodus" schwenken sie Pkw-like in die Waagerechte. Gleichzeitig signalisiert die Innenbeleuchtung mit einer grünen Farbstimmung, wenn das Fahrzeug im gewerblichen Einsatz ist. Ist der Fahrer privat unterwegs, wird der Innenraum in orangefarbiges Licht getaucht.

Die hintere Sitzbank lässt sich vollständig im Fahrzeugboden versenken. Dadurch stehen im Transportereinsatz 2.250 Liter Ladevolumen zur Verfügung. Mittels starker Magnete sollen sich Gegenstände am Fahrzeugboden befestigen lassen.

Im übrigen ist das Interieur noch stärker überzeichnet als die Karosserie. Zutaten sind u.a. ein Tablet-Computer - überraschend von Blackberry-Produzent RIM, nicht von Apple -, "schwebend" aufgehängte Sitze mit einem geflochtenen Lederbezug und ein dunkler Holzboden. Das natürliche Material "betont die nachhaltige Ausrichtung des umweltfreundlichen Concept Cars", heißt es bei Renault.

Wieder einmal nämlich setzen die Franzosen auf einen Elektroantrieb, hier den des Kangoo Z.E. mit 44 kW/60 PS. Die Ladebuchse ist unter der Rhombe auf der Motorhaube integriert. Die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 22 kWh ist unterflur eingebaut, die Reichweite des Frendzy beziffert Renault auf bis zu 170 Kilometer.

Der Frendzy ist bereits die vierte von angekündigten sechs Studien aus der Feder des neuen Renault-Designchefs Laurens van den Acker, die die unterschiedlichen Lebensabschnitte mit ihren speziellen Mobilitätsanforderungen verkörpern sollen. Nach der zweisitzigen Coupé-Studie DeZir für Verliebte folgten der Crossover Captur für junge Paare und der Kompaktvan R-Space für Familiengründer. Wir sind noch immer vor allem darauf gespannt, welche Ideen Renault der älteren Generation zu widmen gedenkt.
text  Hanno S. Ritter
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