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Ab 40.000 Euro: |
Ford |
Ford Focus Electric |
Eine Million Elektroautos will die Politik bis 2020 auf Deutschlands Straßen sehen. Die Hersteller mühen sich
jedenfalls bisher nicht um Unterstützung: Das neueste Elektroauto in Deutschland ist teuer und macht sich rar.
Anderthalb Wochen nach dem
Produktionsstart des Ford Focus Electric in Saarlouis hat
der Autobauer jetzt das wichtigste Geheimnis gelüftet. 39.990 Euro wird das Auto kosten, ab 39.990 Euro, versteht sich.
Damit kostet das Elektroauto fast auf den Euro genau das Doppelte von jenem Focus Kombi, den die Kölner aktuell auf ihrer
Website bewerben, und lässt selbst gegenüber dem fünftürigen, vergleichbar starken Diesel mit Automatik noch
satte 12.500 Euro Abstand.
Der Ford Focus Electric für Europa basiert auf dem Topmodell des konventionellen Ford Focus namens "Titanium".
Abweichend sind Armaturenträger, Kühlergrill und 17-Zoll-Aluräder ausgeführt, dazu kommen als Unterscheidungsmerkmal
die Ladebuchse auf der Fahrerseite und der fehlende Auspuff. Zusätzlich sind elektrisch anklappbare Außenspiegel,
das schlüssellose Zugangs- und Startsystem, das Sony-Navigationssystem inklusive Rückfahrkamera und Ford SYNC mit
Notruf-Assistent, der
pfiffige Türkantenschutz und LED-Technik für die Rückleuchten
serienmäßig. Während die regulären Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Abbiege- und Kurvenlicht Aufpreis kosten, liefert Ford
besonders energiesparende Bi-Xenon-Einheiten serienmäßig; sie dürften wie etwa im VW Beetle ohne Scheinwerfer-Reinigungsanlage
auskommen.
Herzstück sind die beiden, zusammen rund 300 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Batterie-Blöcke mit einer Gesamtkapazität
von 23 kWh. Sie werden je nach Außentemperatur entweder gekühlt (Flüssigkeit) oder beheizt, um stets die optimale
Reichweite zu ermöglichen, Ford hat sich insoweit auf maximal 162 Kilometer festgelegt. Der Elektromotor leistet
107 kW (145 PS) und entwickelt ein maximale Drehmoment aus dem Stand von 250 Newtonmetern. Die Höchstgeschwindigkeit
beträgt 137 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert bestenfalls 11,4 Sekunden, und der Verbrauch liegt
bei 15,4 kWh pro 100 Kilometer.
Das Laden der Batterien über das mitgelieferte Kabel an einer Haushaltssteckdose dauert elf Stunden.
Mit einer stationären Ladebox, die extra bezahlt werden muss, sinkt diese Zeitspanne auf sechs bis sieben
Stunden. Dies gilt auch für öffentliche Ladestationen mit 16 A, bei 32 A (erfordert spezielles Kabel)
reichen drei-vier Stunden.
Der Elektro-Focus ist ab sofort bestellbar, lässt sich auf der Hersteller-Website jedoch bisher nicht konfigurieren.
Wer sich trotz des hohen Preises für das batterieelekrische Auto interessiert, darf sich am Schluss noch über eine gute
Nachricht freuen - und muss drei schlechte verkraften: Das Elektroauto wird mit einer Fünf-Jahres-Garantie geliefert.
Statt elf stehen aber nur sechs Außenfarben zur Wahl, das Kofferraumvolumen sinkt um mehr als ein Drittel auf 237
Liter, und lediglich 15 Händler in Deutschland werden das Auto zum Start überhaupt vertreiben. Klingt nicht nach
einem Verkaufsrenner.