Im Juni entwickelte sich der Automarkt in Deutschland besser als im Mai, insgesamt aber weiterhin schlecht. Praktisch
alle Fahrzeugklassen weisen einen Rückgang gegenüber 2012 auf, im ersten Halbjahr stehen über acht Prozent Minus in der Bilanz.
Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg mitteilte, wurden im Juni 2013 insgesamt rund 329.500 Kraftfahrzeuge
neu in den Verkehr gebracht, darunter 283.000 Pkw. Während dies gegenüber dem Mai deutliche Zugewinne bedeutet, stehen im
Vergleich mit dem Vorjahresmonat jeweils 4,7 Prozent Minus unter dem Strich.
Im ersten Halbjahr 2013 wurden insgesamt rund 1,75 Mio. Kfz inklusive 1,5 Mio. Pkw neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
zeigte sich damit ein Minus von 8,0/8,1 Prozent. Von den ersten sechs Monaten dieses Jahres wies lediglich der April mehr Neuzulassungen
aus als im Jahr zuvor. Der Anteil gewerblicher Halter lag im ersten Halbjahr mit 61,7 Prozent um 7,4 Prozent unterhalb des
Vorjahreswertes, der Anteil der privaten Zulassungen ging um 9,0 Prozent zurück.
Die Elektrofahrzeuge bildeten mit einem Neuzulassungsanteil von 0,2 Prozent im Vergleich zu den herkömmlichen Verbrennungsmaschinen
(Benzin: 51,2 %, Diesel: 47,3 %) nach wie vor eine Minderheit - sie erfuhren mit 68,4 Prozent jedoch die stärkste Zunahme, gefolgt
von Erdgasfahrzeugen (+46,2 %) und Hybridautos (+34,5 %). Der CO2-Ausstoß der Neuwagen reduzierte sich weiter um 3,8 Prozent auf
jetzt 137,6 g/km.
Alle Fahrzeugklassen von Motorrädern über Nutzfahrzeuge bis zu Wohnmobilen und selbst die Anhänger wiesen in der Halbjahresbilanz
ein negatives Vorzeichen auf. Mit 18,1 Prozent lagen die Sattelzugmaschinen dabei im zweistelligen Minus-Bereich.
Die insgesamt rückläufigen Zulassungszahlen zeigen sich auch in der Betrachtung nach
Fahrzeugklassen.
Mit Ausnahme der Minis (+0,2 %), SUVs (+3,6 %) und Wohnmobile (+2,9 %) gab es im ersten Halbjahr überall Rückgänge - auch im zweistelligen
Bereich.
Als einzige deutsche Marke wies Porsche mit 3,0 Prozent einen Zuwachs auf, alle anderen schrieben Zulassungsverluste, vor allem wieder
einmal Ford und Opel. An der Spitze der Importwertung steht mit gut fünf Prozent Marktanteil erneut Škoda, viel spannender ist allerdings
die sagenhafte Entwicklung von Seat: Lange Zeit
das Sorgenkind im VW-Konzern, dürften die Spanier angesichts eines satten Plus'
von 30 Prozent mehr als nur eine Flasche geöffnet haben - gute und ansehnliche Produkte wie der neue Leon
(
Fahrbericht Leon SC) sind noch immer die beste Medizin. Auch Jaguar und Land Rover legten kräftig zu,
Kia, Dacia und Subaru leicht.
Der Gebrauchtwagenmarkt entwickelte sich im Juli besser. Fast 600.000 Pkw-Besitzumschreibungen bedeuten ein Plus von
2,7 Prozent zum Vorjahr, der gleiche Wert ergibt sich auch für alle Kfz. Nach sechs Monaten stehen insgesamt 4,05 Mio.
Halterwechsel, darunter 3,57 Mio. bei Pkw, in der Statistik, entsprechend 1,9 bzw. 2,4 Prozent Zuwachs gegenüber dem ersten Halbjahr
2012. Motorräder und Busse waren weniger gefragt.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.