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Donnerstag, 28. März 2024
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Bekannter Motorenentwickler bezeichnet E-Mobilität als Irrweg

Indra hält nichts vom Elektroauto

Prof. Dr. Fritz Indra, einer der bekanntesten Motorenentwickler der Welt, hält den Elektroantrieb auch in der Zukunft für keine Alternative zum Verbrennungsmotor. Lieber produziere man dereinst synthetischen Kraftstoff als den teuren und nicht umweltfreundlichen Irrweg der E-Autos zu akzeptieren, sagte er in einem Interview. Indra (73), der heute an der TU Wien lehrt und unter anderem Entwicklungschef bei BMW-Alpina sowie Chef der Motorenentwicklung bei Audi und bei Opel war, sagte den "VDI nachrichten", zu effizienten Verbrennern gebe es auf absehbare Zeit keine Alternative. "Davon bin ich überzeugt."

Der Verbrennungsmotor sei dem Elektroantrieb weit überlegen. "Einer seiner großen Vorteile ist, dass er mit ganz viel verschiedenen Kraftstoffen arbeiten kann - egal, ob flüssig oder gasförmig", so Indra. "Und wenn's dann eines Tages kein Erdgas mehr gibt und auch kein Erdöl, dann gibt es die Idee, dass wir uns den Kraftstoff selber machen."

Ärgerlich zeigt sich Indra, dass dem Elektroantrieb attestiert wird, er sei sparsamer als der Verbrennungsmotor. "Seriöse Berechnungen belegen eindeutig, dass das Elektroauto in Deutschland eine 1,6-mal so schlechte CO2-Bilanz hat wie ein vergleichbares Fahrzeug mit modernem Verbrennungsmotor." Auch in Zukunft werde ein Großteil des Stroms aus kalorischen Kraftwerken mit hohem CO2-Ausstoß kommen. "Dann entsteht das CO2 eben nicht im Auto, sondern im Kraftwerk. Das Elektroauto leistet somit keinen Beitrag zum Umweltschutz. Außerdem ist es für das, was es bietet, viel zu teurer."

Die Autokäufer hätten sich aus praktischen Erwägungen schon längst gegen das Elektroauto entschieden. "Der Autofahrer kauft lieber einen konventionell motorisierten VW Golf oder Opel Astra mit effizientem Verbrenner, fährt damit 20.000 km pro Jahr, im Sommer wie im Winter, vollbesetzt oder allein, mit Gepäck oder nicht - und er wird nichts von dem aufgeben wollen, was er heute hat."

Auch der Brennstoffzellentechnik attestiert Indra keine Zukunft, "weil kein normaler Mensch sie bezahlen kann. Auch der Aufbau eines flächendeckenden Wasserstofftankstellennetzes ist eine Illusion. Unter anderem, weil man Wasserstoff nur so schwer verteilen kann", so Indra. "Das ist ein ganz leichtes, flüssiges Gas. Man wird es nie im ganz großen Maßstab über viele Kilometer hinweg transportieren können."

Die Zukunft liege daher eindeutig in der Verbesserung des Verbrennungsmotors. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Autos zu verbessern, die in großen Volumina gebaut werden, also: Verbrenner. Und die müssen wir weiter verbessern."
text  Hanno S. Ritter
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