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Freitag, 29. März 2024
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Rostresistente Leichtbau-Federn debütieren im A6-Facelift

Audi: Fahrwerksfedern aus GFK statt Stahl

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Audi
Dicker, aber leichter:
Federn aus GFK statt aus Stahl
Vorsprung durch Technik, wenn auch nur ein kleiner: Als erster Autobauer will Audi noch in diesem Jahr erstmals Fahrwerksfedern aus GFK statt aus Stahl einsetzen. Neben der Gewichtsersparnis bietet das neue Material weitere Vorteile. Die GFK-Feder, die Audi gemeinsam mit einem italienischem Lieferanten entwickelt hat, unterscheidet sich schon optisch von einer Stahlfeder. Sie ist hellgrün gefärbt, ihr Faserstrang ist dicker als der Draht einer Stahlfeder, ihr Gesamtdurchmesser bei geringerer Windungsanzahl etwas größer.

Vor allem aber ist sie um gut 40 Prozent leichter: Während eine Stahlfeder für ein Modell wie den Audi A6 knapp 2,7 Kilogramm wiegt, beschränkt sich die GFK-Feder auf zirka 1,6 Kilogramm. Gemeinsam senken die vier GFK-Federn das Gewicht folglich um etwa 4,4 Kilogramm - eine Verbesserung, die zur Hälfte den sogenannten ungefederten Massen zugute kommt und damit im Detail auch die Fahrpräzision und den Schwingungskomfort verbessern.

Als Kern der Feder dienen lange, miteinander verdrillte Glasfasern, die mit Epoxidharz durchtränkt werden. Um diese nur wenige Millimeter dicke "Seele" wickelt eine Maschine weitere Fasern, abwechselnd in +45-Grad- und -45-Grad-Winkel zur Längsrichtung. Diese Zug- und Drucklagen stützen sich den Angaben zufolge gegenseitig; so können sie die Spannungen, die auf das Bauteil einwirken, optimal aufnehmen. Im letzten Produktionsschritt härtet der Rohling in einem Ofen bei Temperaturen von über 100 Grad Celsius aus.

Neben der Gewichtsersparnis bietet das Material weitere Vorteile: Es ist frei von Korrosion, auch bei Steinschlag, und unempfindlich gegenüber Chemikalien wie Felgenreiniger. LAut Audi erfordert außerdem die Produktion sehr viel weniger Energie als die von Stahlfedern. Eingeführt werden die neuen GFK-Federn noch in diesem Jahr in einem Modell der "Oberen Mittelklasse", wie Audi sich ausdrückt, also im Facelift des A6. Anzunehmen ist, dass Audi die Neuheit nicht varianatenübergreifend einführen wird, sondern zunächst entweder optional anbietet oder nur in den ultra- und/oder Top-Modellen.
text  Hanno S. Ritter
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