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Donnerstag, 18. April 2024
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Dekra warnt vor Schäden / Kalibrierung mindestens jährlich

Über ein Viertel aller Drehmomentschlüssel arbeiten falsch

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Fotolia/runzelkorn
Drehmomentschlüssel
sind laut Dekra oft falsch kalibriert
Radschrauben und andere Schrauben am Auto müssen mit einem bestimmten Drehmoment angezogen werden. Oft ist dies aber offenbar in den Werkstätten nicht gewährleistet, weil die Werkzeuge außerhalb der Toleranz arbeiten, hat die Dekra festgestellt. Mehr als jeder vierte Drehmomentschlüssel in deutschen Autowerkstätten überschreitet die zulässigen Abweichungen. Das hat eine Erhebung der Sachverständigenorganisation Dekra ergeben. Bei einer Stichprobe innerhalb eines Monats wurden die Kalibrierungen von rund 4.500 Drehmomentschlüsseln in Werkstätten analysiert. Dabei waren 28 Prozent der Werkzeuge außerhalb der Toleranz. Bei jedem fünften beanstandeten Gerät reichte eine Justierung nicht aus, es war eine Reparatur nötig.

In der Stichprobe für die Erhebung waren sowohl Geräte enthalten, die schon vorher regelmäßig von Dekra überprüft wurden, als auch Geräte von Neukunden, die eventuell noch nie einer solchen Prüfung unterzogen wurden. "Wenn unsere Prüfer zum ersten Mal in eine neue Werkstatt kommen, zeigen unsere Erfahrungswerte, dass sage und schreibe bis zu drei Viertel der Drehmomentschlüssel außerhalb der Toleranz liegen", erklärte Dr. Gerd Neumann, Mitglied der Dekra-Geschäftsführung, auf der automechanika in Frankfurt.

"Eine gesetzliche Vorschrift zur Überprüfung der Drehmomentwerkzeuge gibt es zwar nicht. Doch nicht ohne Grund machen viele Fahrzeughersteller und Importeure ihren Servicepartnern klare Vorgaben zur Kalibrierung", so Dr. Neumann weiter. In der Regel sollten Drehmomentschlüssel jährlich kalibriert werden - oder, abweichend davon, nach 5.000 Belastungen. "Das klingt zunächst nach sehr viel. Wenn man aber von fünf Verschraubungen pro Rad ausgeht, sind nach nur 250 Fahrzeugen diese 5.000 Belastungen erreicht.

Neumann empfiehlt, die Werkzeuge mindestens jährlich zu kalibrieren. "Schließlich können fehlerhafte Verschraubungen am Fahrzeug zu Schäden führen, die die Kalibrierkosten um ein Vielfaches übersteigen." Das betreffe nicht nur Radbefestigungsschrauben, sondern auch etwa Scheibenwischerarme, Zünd- oder Glühkerzen sowie Ölablassschrauben.
text  Hanno S. Ritter
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