Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Dienstag, 15. Oktober 2024
Autovermieter plant Bestellung von 100.000+ Elektroautos aus China

Sixt gibt Großauftrag an BYD

Die deutschen Autobauer reden viel von Elektromobilität, die ausländischen verkaufen derweil ihre E-Autos. Und das zum Teil in rauen Mengen an deutsche Unternehmen, so wie jetzt BYD an Sixt.
Sixt gibt Großauftrag an BYD
Sixt
Sixt will nach jetzigem Stand bis 2028
über 100.000 E-Autos von BYD kaufen, zunächst den ATTO 3
ANZEIGE
Build Your Dreams, BYD, hat eine Kooperation mit Sixt abgeschlossen, die den Autovermieter und Leasinganbieter ein großes Stück in Richtung Elektromobilität bringen soll. Der erste Schritt umfasst die Lieferung mehrerer Tausend E-Autos von BYD, die noch in diesem Jahr beginnen soll. Doch das ist nur der Anfang: Sixt will in den kommenden sechs Jahren mehr Fahrzeuge bei BYD bestellen - konkret weitere 100.000 Stück.

Sixt wird dabei der erste Autovermieter sein, der BYD-Fahrzeuge in sein Angebot aufnimmt. Umgekehrt startet BYD mit Sixt erstmals ins Vermietgeschäft. Zunächst werden Sixt-Kunden in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien den ATTO 3 nutzen können, ein vollelektrisches Kompakt-SUV mit 150 kW starkem Frontantrieb und etwa 420 Kilometer Reichweite aus einem etwa 60 kWh großen Lithium-Eisenphospat-Akku.

BYD ist nach den Worten von Sixts Chefeinkäufer Vinzenz Pflanz aktuell der größte Hersteller im Bereich E-Mobilität - Build Your Dream nimmt man bei BYD gerne wörtlich. Zwar will Sixt auch andere E-Autos bestellen, die Entscheidung ist aber eine Klatsche für die deutsche Autoindustrie, die zwar E-Modelle im Angebot hat, mit diesen aber überwiegend nicht den Markt beherrscht. Koreaner und Chinesen sind hier weiter, selbst der Stellantis-Konzern hat mehr zu bieten als etwa Volkswagen.

Sixts Entscheidung reiht sich damit in eine Reihe von Großaufträgen an ausländische Autobauer ein: Amazon kauft 100.000 Rivian, Hertz orderte die gleiche Menge an Teslas, Google-Tochter Waymo lässt sich 20.000 Jaguar I-Pace liefern, und (deutlich kleiner im Umfang) Coca-Cola fährt Kona.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
ANZEIGE