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Freitag, 29. März 2024
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ADAC-Staubilanz / Jeder sechste Stau über zehn Kilometer in Baustellen-Bereichen

Staurekord im Reisesommer 2000: 617-mal Stop and Go

Der erste Reisesommer des neuen Jahrtausends brachte einen neuen Staurekord. Von Ende Juni bis Anfang September registrierte der ADAC an den Wochenenden nicht weniger als 617 Staus mit zehn Kilometer Länge und mehr. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres zählten die Verkehrsexperten noch 462 Staus, vor fünf Jahren (in den Ferienmonaten 1995) stauten sich die Fahrzeugkolonnen 222-mal. Etwa jeder sechste der diesjährigen Staus bildete sich aufgrund von Baustellen und hohem Verkehrsaufkommen. Insgesamt summierten sich in den Sommermonaten 2000 die ungewollten Zwangspausen zu einer Strecke von rund 10.000 Kilometern.

Von den 617 Staus, die Polizei und ADAC-Stauhelfer auf Deutschlands Hauptreiserouten meldeten, waren 470 Stau-Strecken zwischen zehn und 19 Kilometer lang, 147 waren 20 Kilometer und länger. 291 aller Staus entfielen auf einen Freitag, 173 Fahrtunterbrechungen gab es an den Samstagen, und 153-mal steckten Autoreisende an einem Sonntag in einer Stop-and-go-Kolonne. Gegenüber dem Sommer 1999 steigerte sich die Zahl der Freitag-Staus um etwa 23 Prozent und die der Samstag-Staus um etwa 35 Prozent. An Sonntagen hat die Zahl der unfreiwilligen Stopps um 56 Prozent zugenommen.

Viel Arbeit für die ADAC-Stauberater im Sommer 2000, Bild: ADAC Die meisten Staus auf den Ferienautobahnen wurden von der A 1 Köln - Bremen - Hamburg - Lübeck gemeldet. Auf dieser Route gab es 67 Staus zwischen zehn und 19 Kilometer und 14 Staus mit einer Länge von 20 Kilometern und mehr. Es folgten die A 7 Kempten - Würzburg - Hannover - Hamburg - Flensburg (53/26), die A 3 Passau - Nürnberg - Frankfurt - Oberhausen (56/20), die A 9 München - Nürnberg - Berlin (41/24), die A 8 Salzburg - München - Stuttgart - Karlsruhe (34/19) und die A 99, Umfahrung München (25/8).

Stark zu schaffen machten den Autofahrern die vielen Baustellen. Am häufigsten bremsten Baustellen den Urlaubsverkehr auf der A 1 zwischen Osnabrück und Bremen, auf der A 3 zwischen Frankfurt und Würzburg und hier vor allem zwischen den Anschlussstellen Seligenstädter Dreieck und Marktheidenfeld, auf der A 9 im Abschnitt Nürnberg - Halle und auf der A 61 zwischen Koblenz und Mönchengladbach. An den Freitag-Autoschlangen waren wesentlich Pendler und Wochenend-Heimfahrer beteiligt. Typische Freitags-Strecken auch während der Ferien: A 45 Hagen - Gießen, A 61 Mönchengladbach - Koblenz, A 81 Stuttgart - Singen, A 6 Mannheim - Heilbronn, A 9 München - Nürnberg - Berlin, A 3 Passau - Nürnberg - Frankfurt - Oberhausen und A 1 Köln - Bremen - Lübeck.

Von den zwölf vom ADAC untersuchten Wochenenden war am 28. bis 30. Juli die Verkehrsbelastung auf den Urlaubsstrecken am größten. Überdurchschnittlich hoch war das Verkehrsaufkommen auch den Wochenenden 14. bis 16. Juli, 21. bis 23. Juli sowie an den beiden ersten August-Wochenenden.
Neunmal standen Autofahrer an den Reisewochenenden auf den deutschen Autobahnen in einem Stau von 50 Kilometern und mehr. Den längsten Super-Stau (80 Kilometer) gab es am Sonntag, 25. Juni auf der A 1 Bremen - Münster zwischen Wildeshausen und dem Kreuz Lotte-Osnabrück.

Nach der ADAC-Staubilanz bildeten sich auf folgenden Fernstrecken Staus von 50 Kilometern und darüber:
  • Sonntag, 25. Juni, A 1 Bremen - Münster (80 Kilometer)
  • Samstag, 15. Juli, A 3 Würzburg - Nürnberg (70 Kilometer)
  • Samstag, 15. Juli, A 1 Münster - Bremen (70 Kilometer)
  • Freitag, 28. Juli, A 1 Bremen - Hamburg (65 Kilometer)
  • Samstag, 5. August, A 8 Salzburg - München (65 Kilometer)
  • Freitag, 7. Juli, A 2 Hannover - Magdeburg (60 Kilometer)
  • Sonntag, 25. Juni, A 3 Nürnberg - Frankfurt (50 Kilometer)
  • Samstag, 22. Juli, A 1 Dortmund - Bremen (50 Kilometer)
  • Freitag, 28. Juli, A 7 Ulm - Würzburg (50 Kilometer)
text  Hanno S. Ritter
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