Jahrelanger Verschleiß oder die extreme Belastung eines Unfalls können einen Sicherheitsgurt unbrauchbar machen.
Autoinsassen wären dann bei einem Unfall nicht mehr optimal geschützt, warnt Hans-Otto Staubach, Leiter der
Abteilung Sondergutachten bei Dekra: "Das gilt auch für Fahrzeuge, die mit einem Airbag ausgestattet sind, da der
Gurt bei einem Aufprall einen großen Teil der notwendigen Rückhaltekraft aufbringt."
Der Experte empfiehlt deshalb, nach einem Crash die belasteten Gurte und Gurtschlösser von einer Fachwerkstatt
oder einem Sachverständigen kontrollieren zu lassen. Wichtig ist dieser Aspekt auch beim Gebrauchtwagenkauf.
Außerdem sollten Autofahrer von Zeit zu Zeit den Zustand der Sicherheitsgurte überprüfen. Der Sachverständige
sagt, was dabei besonders wichtig ist:
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Beginnt der Gurt an den Rändern auszufransen, oder zeigen sich Einstiche, Knickstellen oder mehrere Millimeter
tiefe Einrisse, muss er umgehend ausgetauscht werden.
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Anschmelzspuren, Reibstellen oder eine wellige Oberfläche weisen auf starke Belastung und Überdehnung des Gurtes
bei einem schweren Unfall hin. Auch in diesem Fall ist ein Austausch notwendig.
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Sperrt ein Gurt schon beim langsamen Herausziehen aus dem Aufrollautomaten, ist er ebenfalls nicht mehr
alltagstauglich. Die Sachverständigen von DEKRA warnen aber dringend davor, den Automaten zu öffnen. Er steht
unter Federspannung, deshalb kann gut gemeintes Do-it-yourself buchstäblich ins Auge gehen.
Wer die Sicherheitsgurte seines Wagens lange in einem guten Zustand erhalten möchte, sollte sie grundsätzlich
pfleglich behandeln, sie möglichst nicht knicken, verdrehen oder einquetschen. Für die Reinigung eignet sich am
besten ein trockener Lappen oder eine weiche Kleiderbürste. Chemische Reinigungsmittel können das
Kunstfasergewebe schädigen und dürfen nicht verwendet werden.