Die Fahrzeug-Automatisierung schreitet mit großen Schritten weiter voran: Kaum eine Woche vergeht,
ohne dasss ein Hersteller neue Systeme präsentiert, die Komfort und Sicherheit weiter steigern sollen,
in dem nach und nach der Computer die Aufgaben des Fahrers übernimmt. Abstands-Tempomaten und sog.
Spurassistenten gibt es bereits als Sonderausstattung zu kaufen - etwa in der Mercedes S-Klasse oder
im Actros -, und auf den Teststrecken der Hersteller drehen längst erste Autos ihre Runden, die völlig ohne
Fahrer auskommen. Nach und nach werden solche und weitergehende Systeme verstärkt auf den Markt kommen.
dasss sie das Fahren schöner machen, wird von vielen zu Recht bezweifelt, ob sie Sicherheit auf den Straßen
steigern können, bleibt abzuwarten. Ungeklärt ist hier insbesondere noch die Frage nach der Zuverlässigkeit der
Systeme im jahrelangen Praxiseinsatz und die Haftungsproblematik bei einem Versagen.
Heute erreicht uns eine Meldung von Seat, wonach in einem Prototypen des Toledo ein ACC
(Advanced Adaptable Cruise Control) getauftes System Komfort und Sicherheit optimieren soll.
Das Fahrassistenzsystem regelt neben der Fahrtgeschwindigkeit auch automatisch die Distanz zum vorausfahrenden
Fahrzeug, erkennt Verkehrssignale, Straßenschilder sowie Fahrbahnbegrenzungen. Der ACC-Prototyp besteht aus einer
Kamera über dem Rückspiegel sowie Laser-Sensoren in den Frontscheinwerfern, und zeichnet sich im
Wesentlichen durch vier Funktionen aus:
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Stop and Go: ACC reduziert automatisch die Fahrtgeschwindigkeit, wenn die Sensoren ein vorausfahrendes Fahrzeug
mit langsamerer Geschwindigkeit erfassen. Sobald dieses Fahrzeug nicht mehr registriert wird, kehrt der Fahrerassistent
zur ursprünglich programmierten Geschwindigkeit zurück.
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Erkennung von Tempolimits: Mit Hilfe der Kamera werden Straßenschilder - und damit auch Tempolimits - erkannt.
ACC gibt diese Informationen akustisch und optisch an den Fahrer weiter. Der Fahrer kann ACC so einrichten, dasss
die Geschwindigkeit des Fahrzeuges automatisch den jeweiligen Tempolimits angepasst wird.
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Lenk-Kontrolle: Diese Funktion warnt vor einem unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur. Überfährt der Fahrer eine
Spurbegrenzungslinie ohne den Blinker zu setzen, erhält er eine Warnung: Der Lenker vibriert oder es ertönt ein
akustischer Warnton. Das Abkommen von der Fahrspur wird so vermieden. Das Fahrerassistenzsystem berechnet
kontinuierlich die Distanz zwischen Fahrzeug und Spurbegrenzung.
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Kontrolle der Kurvengeschwindigkeit: Das Fahrspur-Erkennungssystem ist mit einem vorausschauenden
Navigationssystem kombiniert. Mit dieser Informationsverknüpfung steht der elektronische Assistent auch in engen
Kurven hilfreich zur Seite und passt die Geschwindigkeit automatisch dem Straßenverlauf an.
Wann das System serienreif zur Verfügung stehen soll, wurde nicht bekannt.