Audi
Geschärfter Blick:
Facelift für den Audi Q5
Audi überarbeitet den Q5. Das SUV fährt ab Sommer mit moderat aufgefrischtem Design, sparsameren Antrieben
und neuen Details zu den Kunden.
Äußerlich gibt sich das Q5-Facelift wie erwartet nur an Details zu erkennen. So trägt der Kühlergrill nun oben
angeschrägte Ecken. Der Stoßfänger integriert Lufteinlässe mit hochglänzend schwarzen Einsätzen und
Nebelscheinwerfer mit Chromringen. Während die Seitenlinie unverändert bleibt, sind der Diffusor-Einsatz am
Heck und die unten abgeflachten Endrohre der Abgasanlage - in zwei Varianten, je nach Motorisierung - neu
gezeichnet.
Wichtigste Änderung ist, typisch Audi, die neu arrangierte Lichtoptik. In den Schweinwerfern bildet das
LED-Tagfahrlicht nun eine zweigeteilte, umlaufende Spange; sie ist wie den anderen neuen Audi-Modellen nun
nicht mehr punktförmig, sondern homogen ausgeführt. Auch in den Heckleuchten arbeiten jetzt durchgehend
homogene Leuchtbänder, die in ihrer Form neu arrangiert sind. LED-Technik für Tagfahrlicht und Rückleuchten
bindet Audi aber weiterhin an optionale Xenon-Scheinwerfer, die auch deswegen fast jeder Kunde bestellt.
Kurven- und Abbiegelicht kosten dann - im Gegensatz zu VW - noch einmal extra. Die Farbpalette umfasst 15
Farben, darunter vier neue.
Die Änderungen im Interieur werden nur Audi-Kenner entdecken. Viele Bedienelemente tragen jetzt
jene schmale
Chromspangen, die schon seit längerem in VW Golf & Co. eingesetzt werden. Die Lenkstockhebel, der Zündschlüssel
und die Instrumente sind minimal modifiziert. Die schmalen Blenden auf der Mittelkonsole tragen hochglänzendes
Schwarz. Alle Lenkrad-Varianten, auch die Versionen mit Schaltwippen, präsentieren das neue, Q-spezifische Design.
Wie in den Facelift-Modellen von A4 und A5 kommt die "MMI Navigation plus" jetzt mit vier Tasten aus, ihr
Lautstärke-Drehregler erhält zusätzlich eine Skipfunktion. Die Sitzheizung ist nur noch dreistufig, kann
dafür aber einfacher bedient werden. Das Programm an Materialien, Farben und Bezügen ist neu abgestimmt -
drei neue Innenraumfarben, je drei Stoff- und Lederqualitäten sowie 35 verschiedene Kombinationen lassen
Freiräume zur Individualisierung.
Als Ergänzung für die MMI Navigation plus dient das Bluetooth Autotelefon online. Sein integrierter WLAN-Hotspot
ermöglicht es den Beifahrern, mit ihren mobilen Geräten frei im Internet zu surfen und zu mailen. Für den Fahrer
holt es die Online-Dienste von "Audi connect" ins Auto, etwa die Google-Sonderzielsuche per Sprachbedienung, die
Navigation mit Google Earth-Bildern oder Google Street View.
Motorseitig bleibt es grundsätzlich beim bisherigen Programm. Die Basis bildet der 2,0 TDI mit 143 PS und
Frontantrieb, der jetzt mit 5,3 statt bisher 5,7 Litern Normverbrauch gelistet wird. Die stärkere Version
dieses Motors legt um sieben auf 177 PS und um 30 auf 380 Newtonmeter Drehmoment zu, während der Verbrauch parallel
dazu um 1,0 auf 6,0 Liter sinkt. Der V6-Diesel im 3,0 TDI erstarkt in der Leistung unwesentlich um fünf auf 245 PS,
im Drehmoment aber deutlich um 80 auf 580 Newtonmeter. Hier sinkt der Verbrauch von 7,5 auf 6,4 Liter - ein für die
Mischung aus Sechszylinder, Allradantrieb und Automatikgetriebe (Doppelkupplungsgetriebe, DKG) wahrlich respektabler Wert.
Auf Benzinserseite fungiert der 2,0 TFSI mit 225 PS und 350 Nm als Einstiegsvariante und als Ersatz für die
bisherigen Versionen mit 180 und 211 PS. Der Verbrauch sinkt um einen halben auf 7,6 Liter. Noch mehr Power
offeriert der neue 3.0 TFSI - der Dreiliter-V6 mit Kompressor-Aufladung, der den 3,2-Liter ablöst, gibt 272 PS
Leistung und 400 Nm Drehmoment ab. Die Eckdaten: 0 auf 100 km/h in 5,9 Sekunden, Topspeed 234 km/h, Verbrauch im
Mittel 8,5 Liter (bisher: 9,3). Diese Variante wird nun an die 8-Gang-Automatik gekoppelt, nicht mehr an das
7-Gang-DKG. Diese S-tronic ist beim Top-Diesel weiterhin serienmäßig und beim 177-PS-TDI optional zu haben.
Alle Varianten sind jetzt mit Start-Stopp-System ausgerüstet. EU6-konforme Modelle
wie Mercedes beim
Facelift-GLK kann Audi nicht bieten. Dafür gibt es das - antriebstechnisch unveränderte - Hybridmodell.
Im übrigen hat Audi eine optimierte Abstimmung des Fahrwerks angekündigt - bei der Charakteristik der Federn,
der Dämpfer und der Stabilisatoren. Die Servolenkung arbeitet fortan neue elektromechanisch statt hydraulisch,
was die Effizienz erhöht und zusätzliche Funktionen wie die Einparkautomatik und den Spurhalteassistenten mit
Lenkeingriff statt Vibration ("active lane assist") ermöglicht. Das "drive select"-System wird um den vierten
Modus "efficiency" ergänzt. Serienmäßig hält die Müdigkeitserkennung Einzug. Der Abstandstempomat kann jetzt im
Falle eines Falles unterhalb von 30 km/h automatisch eine Vollbremsung durchführen.
Die Preise steigen dem Vernehmen nach nur leicht, bestensfalls um höchst moderate 150 auf 39.900 Euro für
den 177-PS-TDI. Die weiteren Preise liegen noch nicht vor, insgesamt aber ist der Q5 natürlich kein Sonderangebot,
schon weil die Ausstattung knauserig ausfällt: Selbst Dinge wie diebstahlhemmende Radschrauben, Fußraum- und Umfeldbeleuchtung,
beheizte Außenspiegel, verschiebbare Rücksitzbank, Tempomat, Mittelarmlehne, Einstiegsleisten oder Abschließfunktion für
das Handschuhfach ließen sich die Ingolstädter bisher extra bezahlen, und daran
dürfte sich auch nichts geändert haben. Mit einigen Extras kommen so schnell
55.000 Euro zusammen - zu viel für die allermeisten Privatkunden.