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Freitag, 19. April 2024
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195-PS-Diesel und neue Assistenzsysteme treffen leicht aufgefrischtes Design

Facelift Opel Astra: Frisch gemacht

Opel
Facelift für den
Opel Astra
Zuletzt war der Opel Astra in fertigungstechnisch-politischer Hinsicht in den Schlagzeilen, jetzt gibt es Neues vom Produkt selbst: Das Halbzeit-Facelift steht an. Dezente Design-Retuschen treffen auf einen neuen Top-Diesel, zusätzliche Assistenzsysteme – und ein Sondermodell zum Schnäppchenpreis. Optisch hat sich Opel bei der Modellpflege des Astra zurückgehalten - sicher eine gute Entscheidung, darf das Design des Kompaktklassewagens doch als gelungen gelten und werden so bisherige Varianten nicht zu sehr abgewertet.

Inspiriert vom Look des kürzlich eingeführten Coupés Astra GTC zeigen nun auch Fünftürer, Kombi und das kürzlich nur von hinten gezeigte Stufenheck-Modell im unteren Bereich des Kühlergrills ein modifiziertes Gitter-Muster, dessen "technischere, präzisere Anmutung" wohl nur Opel-Kenner wahrnehmen dürften. Auffälliger sind die zentrale unlackierte Fläche und die neue flügelförmige Chromquerstrebe im oberen Grill. Den Facelift-Look der Front runden Chromrahmen und schwarze Einlagen in den Scheinwerfern ab, die bisher den hochwertigeren Ausstattungen vorbehalten waren. Zudem liefert Opel das Tagfahrlicht in der LED-Ausführung künftig dort, wo es nicht serienmäßig ist, optional auch ohne Kombination mit Xenon-Scheinwerfern.

Am Heck finden sich Rückleuchten mit leicht geändertem Innenleben. Beim Fünftürer kommt eine breitere Aussparung für das Kennzeichen in der Heckschürze hinzu sowie eine horizontale Chromleiste über die gesamte Wagenbreite, die auch der Sports Tourer trägt. Die Seitenansicht bleibt von zwei neuen 18- bzw. 19-Zoll-Alurädern im Fünf-Doppelspeichen-Design und modifizierten Radkappen für die Stahlfelgen abgesehen unverändert.

Das Interieur hat Opel nur minimal geändert; neue Stoffe, Farben und "hochwertige Lackierungen für Dekorelemente" sind angekündigt. Die etwas kleinteilig beschrifteten Instrumente, deren rote Beleuchtung und die Schalterwüste auf der Mittelkonsole bleiben dagegen erhalten.

Mehr Neues gibt es in technischer Hinsicht zu vermelden: So bekommt nun auch der Astra eine Reihe von Assistenzsystemen, die im Insignia und Zafira Tourer eingeführt wurden. Dazu zählen die zweite Generation der Frontkamera mit erweitertem Verkehrsschildassistent, Spurassistent, Abstandsanzeige und Frontkollisionswarner, außerdem der ultraschallgestützte Tote-Winkel-Warner und der radarbasierte adaptive Geschwindigkeitsregler mit automatischer Gefahrenbremsung, der in einem Bereich von 50 bis 180 km/h aktiviert ist. Ebenfalls neu im Angebot ist eine Rückfahrkamera und wie berichtet die zweite Generation des Fahrradträgers FlexFix für den Kombi.

Motorseitig liefert Opel den Facelift-Astra zunächst noch mit den bekannten Motoren aus, bevor Anfang 2013 sukzessive die neuen Triebwerke zum Einsatz kommen, beginnend mit dem 1,6-Liter-Benziner SIDI. Als Krönung des Diesel-Angebots transferieren die Rüsselsheimer aber schon in diesem Jahr den neuen BiTurbo-Diesel aus dem Insignia auch in den Astra (nicht in die Limousine). Mit 195 PS und bulligen 400 Nm Drehmoment ist er einer der stärksten Diesel in diesem Segment, wie auch Opel bei den Benzinern mit dem 280 PS starken OPC weit vorne mitfährt.

Die Top-Diesel-Modelle tragen ihren Sonderstatus auch optisch nach außen. So entspricht der Kühlergrill in Form und Dimension dem des Astra GTC, wobei die Querspange statt in Chrom in Wagenfarbe gehalten ist. Während der GTC als BiTurbo seine breite Querstrebe wie der normale GTC oben am Kühlergrill trägt, verfügen die entsprechenden Varianten von Fünftürer und Sports Tourer über die neue, schmalere Spange in Flügelform. Der Übergang vom zentralen in den äußeren Grill ist laut Opel wie eine Haifischflosse gestaltet. Die Seitenfenster sind nur im oberen Teil in Chrom eingefasst. Zusätzlich verhelfen zwei Auspuff-Endrohre sowie der ausgeprägte Heck-Stoßfänger dem BiTurbo-Modell zu einem muskulöseren Erscheinungsbild.

Der Innenraum demonstriert mit Sitzbezügen in "JetBlack" und einem asymmetrisch für Fahrer und Beifahrer ausgeführten Streifen auf den Sitzflächen mehr Sportlichkeit. Für Kontraste sorgen zudem Sitzwangen sowie Doppelnähte in auffälligem Rot, die sich auch in den Türverkleidungen und im Bereich des Schaltknaufs wiederfinden. Ein unten abgeflachtes Lederlenkrad und spezielle Fußmatten mit roter Umrandung sind weitere Komponenten.

Opel verkauft die neue Astra-Version ab sofort; Fünftürer und Kombi aktuell sogar zum Schnäppchenpreis ab 14.990 Euro. Dieser Preis gilt für ein Sondermodell namens "Fun", das ausschließlich mit den Benzin- und Autogas-Motoren erhältlich ist und zusätzlich zum regulären Basis-Serienumfang über manuelle Klimaanlage, 17-Zoll-Stahlräder, Radio und LED-Tagfahrlicht verfügt. Der Preisvorteil zur Serie beträgt nach Werksangaben bis zu 3.190 Euro.

Der Opel Astra ist in Deutschland mit großem Abstand zum Marktführer VW Golf das zweitmeistverkaufte Auto der Kompaktklasse. In Europa steht der Astra insoweit auf dem dritten Platz. Für Opel ist der Astra eminent wichtig - rund 30 Prozent aller verkauften Opel-Modelle sind Astra. Insgesamt wurden nach Unternehmensangaben von der aktuellen Astra-Generation bisher rund 641.000 Einheiten verkauft. Der Nachfolger wird wie berichtet ab 2015 nicht mehr in Deutschland gebaut.
text  Hanno S. Ritter
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