Audi
Erstmals auch als
Stufenheck-Limousine: Audi A3
Audi füllt eine weitere Lücke im Modellprogramm: Nach Drei- und Fünftürer kommt der A3 ab Herbst erstmals
auch als viertürige Limousine. Die Sportback-Alternative aus ungarischer Produktion gibt sich groß, unauffällig
und verzichtet auf merkliche Aufpreise.
Das war vor nicht allzu langer Zeit klare Mittelklasse: Bis zu 4,46 Meter lang ist der A3 inzwischen.
Die viertürige Stufenheck-Limousine überragt den Sportback noch einmal um 15 Zentimeter. Weil der Radstand
hier wie dort 2,64 Meter beträgt, verfügt die Limousine am Heck um einen entsprechend größeren Überhang.
"Die Überhänge sind kurz", heißt das im Audi-PS-Jargon lapidar.
Die Limousine ist mit 1,80 Meter elf Millimeter breiter als der Sportback, in der Höhe (1,42 Meter) bleibt
sie neun Millimeter unter dem Schwestermodell. Trotz der größeren Karosserie gibt Audi das Basis-Leergewicht
mit 1.250 Kilogramm an, 30 weniger als beim Sportback. Der Kofferraum fasst 425 Liter und damit 45 mehr als
das Pendant im Sportback, das stets aufs Neue klar macht, warum der Sportback nicht Avant heißen darf.
Eine Durchladeeinrichtung lässt sich Audi hier wie dort extra bezahlen. Die Limousine setzt, anders als etwa
die sogar noch etwas längeren, aber konzeptionell einfacher gestrickten Konzernbrüder Škoda Rapid und
Seat Toledo, auf einen klassischen Kofferraumdeckel. Der Grund liegt im Marketing: Was
dort als praktisch gilt, wäre für Audi aus Imagesicht kontraproduktiv.
Optisch sieht die Limousine genau so aus, wie man sie sich vorstellt. Dass die sog. "Dynamic Line" über den Schwellern
stärker geneigt als bei den beiden anderen A3-Modellen verläuft, die Seitenflächen intensiver gewölbt und die Motorhaube
eine modifizierte Kontur aufweist, dürften nur Fans mit hoher Markenexpertise wahrnehmen. Auffälliger sind die etwas
weiter herausgezogenen und optisch betonten Radhäuser und die Rückleuchten, die besonders breit wirken und ein modifiziertes
Innenleben aufweisen: Wie sonst nur beim A8 sind die leuchtenden Schlusslicht-Bereiche nach oben verlängert.
Bei den Stoßfängern, den Lufteinlässen und dem Einsatz des Singleframe-Grills folgt der Viertürer ebenfalls einer eigenen Linie.
Antriebsseitig stehen zum Marktstart zunächst nur drei Treibwerke zur Verfügung, namentlich der 1,4 TFSI in der Variante
mit 140 PS Leistung, 200 Nm Drehmoment und Zylinderabschaltung ("cylinder on demand"), der in 8,4 Sekunden aus dem Stand
auf Tempo 100 sprintet, maximal mit 217 km/h zum nächsten Termin eilt und im Norm-Mittel 4,7 Liter verbraucht, sowie der
1,8 TFSI mit 180 PS und 250 Nm (7,3 sec, 235 km/h, 5,6 Liter) und der 2,0 TDI mit 150 PS und 320 Nm (8,7/220/4,1).
Zwei Basis-Motoren werden folgen, wohl der 1,4 TFSI mit 122 PS und der 1,6 TDI mit 105 PS. An der Spitze steht wie im Sportback
der S3 mit 300 PS.
Audi begibt sich mit der A3 Limousine, die notabene in Ungarn gebaut wird und im Gegensatz zu früher auch als Basis für
das kommende Cabrio dienen wird, auf ein neues Martktfeld. Was zunächst merkwürdig anmuten mag - sind kleine Stufenheck-Autos
in Deutschland doch seit Jahrzehnten verpönt -, dürfte eine richtige Weichenstellung sein, weil sich der Geschmack gerade leicht
zu wandeln scheint, weil
Mercedes mit dem CLA ein mehr oder weniger vergleichbares Pendant feilbietet,
und weil das Segment kompakter Limousinen das größte ist - weltweit betrachtet.
Ab Herbst wird ausgeliefert, die Preise für den 1,4 TFSI COD werden bei rund 25.000 Euro starten, nur knapp oberhalb des Sportback.
Wer Audi und seine Ausstattungspolitik kennt, weiß freilich: Als Diesel mit guter, aber keinesfalls voller Ausstattung
werden es leicht 40.000 Euro.