BMW hat im Werk Leipzig in der vergangenen Woche planmäßig die zweite Pressenstraße in Betrieb genommen. Sie wird
direkt vor Ort Karosserieteile u.a. für den neuen BMW-Van herstellen. Auch neue Mitarbeiter werden eingestellt.
Die Erweiterung des Presswerks mit nach Unternehmensangaben Investitionen von rund 70 Millionen Euro dient der Umsetzung der
"Presswerk-On-Site"-Strategie. Danach werden künftig möglichst alle am Standort benötigten Pressteile unmittelbar vor Ort hergestellt
und direkt der Karosserie-Produktion zugeführt.
Die fünfstufige, 84 Meter lange Highspeed-Servo-Presslinie sei die modernste und schnellste Anlage ihrer Art, heißt es. Mit 9.100 Tonnen
Gesamtpresskraft und bis zu 17 Hüben pro Minute verarbeitet sie höher- und hochfeste Stähle im Rekordtempo und erhöht so Effizienz, Fertigungstiefe und
Flexibilität im Werk, wo bereits 2009 eine erste Highspeed-Servo-Pressenstraße sowie 2011 eine Coilanlage in Betrieb gegangen war.
Beide Pressen zusammen formen jährlich ca. 110.000 Tonnen Stahl zu Karosseriebauteilen um, vorwiegend Außenhautteile. Bis
Mitte 2014 sollen mit weiteren 100 Mio. Euro Investitionen noch eine dritte Pressenstraße, eine zweite Coilanlage sowie eine Einarbeitungspresse
folgen.
"Wir bauen Leipzig nicht nur zum Kompetenzzentrum für die Produktion von Elektrofahrzeugen aus, sondern investieren auch weiter in die
klassische Fahrzeugproduktion. Mit solch innovativen und effizienten Technologien können wir unsere Fertigungstiefe in Leipzig weiter
steigern und künftig noch flexibler neue Modelle fertigen", sagte Werkleiter Manfred Erlacher. So läuft im Werk Leipzig ab 2014 das
Serienmodell des
BMW Concept Active Tourer vom Band - jenes Modell, das gleich in drei Disziplinen (Karosserieform,
Antrieb, Motorisierung) den Tabubruch wagt.
Insgesamt investiert BMW im Werk Leipzig derzeit einen dreistelligen Millionenbetrag vor allem im Presswerk und im Karosseriebau, hinzu
kommen rund 400 Mio. Euro Investitionen zur Fertigung der i-Modelle ab Herbst 2013. Zwischen 2011 und 2013 wächst die Zahl der Mitarbeiter
insgesamt um über 1.000 Beschäftigte, alleine in diesem Jahr sind noch 500 offene Stellen zu besetzen. Das Stammpersonal wird dann etwa
3.700 Mitarbeiter umfassen.
Die "Presswerk-On-Site"-Strategie sorgt nicht nur für mehr Effizienz und kürzere Fertigungszeiten, sondern auch für den Entfall des
Transports im Zwischen-Werke-Verkehr, hier sollen es laut BMW jährlich rund zwei Millionen Lkw-Kilometer sein.