Toyotas Imageträger Prius geht bereits in die vierte Generation. Das neue Modell auf neuer Plattform wird in
vielen Belangen etwas besser als bisher. In einem weichen Kriterium übertrifft es sich selbst sogar noch einmal – leider.
Toyota
Hybrid in 4. Generation:
Auf der IAA steht der neue Toyota Prius
Der neue Toyota Prius feiert auf der IAA seine Publikumspremiere. Genaue Fakten mag Toyota im Vorfeld der Messe-Premiere noch nicht
verraten, kündigt aber an, der Fortschritt in Sachen Verbrauch sei noch nie so groß gewesen wie beim jetzt bevorstehenden
Generationswechsel.
Bisher steht der Prius mit 3,9 Litern Normverbrauch im Datenblatt, wir schätzen die Neuauflage auf 3,2 Liter. Möglich wird dies
neben zahlreichen Detailverbesserungen vor allem durch einen erhöhten Wirkungsgrad des Benziners von nun über 40 Prozent sowie
durch Gewichtseinsparungen. Einige Komponenten des Hybridantriebs sind kompakter und wurden neu positioniert. Damit leisten sie
einen Beitrag zum niedrigeren Schwerpunkt des Fahrzeugs. Beim Akku setzt Toyota weiterhin auf die nicht eben moderne, aber
ausgereifte Nickel-Metallhydrid-Technik; auch der Akku wurde in den Abmessungen kleiner und soll deutliche Verbesserungen beim
Ladeverhalten aufweisen.
"Der Prius beschleunigt sanfter, spricht direkter auf Gaspedalbewegungen an, ist bei höherem Tempo ruhiger und vermittelt
ein lineares Verhältnis von Geschwindigkeit und Motordrehzahl", verspricht der Hersteller. Das Auto basiert als erstes Modell
auf der neuen Plattformstrategie TNGA - Toyota New Global Architecture. Sie ermöglicht abgesehen von Skaleneffekten
den abgesenkten Schwerpunkt, eine optimierte Fahrerposition, erhöhte Sicherheit und neue Fahrwerkskomponenten.
Laut Toyota verschafft TNGA zudem den Designern neue Möglichkeiten, ein, so wörtlich, "attraktives Design mit niedrigeren Linien
und athletischerem Profil" zu entwerfen. Man darf jedoch annehmen, dass der ganz überwiegende Teil der deutschen Autofahrer hier
nicht wird folgen können, sondern den Prius irgendwo zwischen exotisch, unmöglich und hässlich einordnen wird. Das Design ist
noch markanter als bisher, nimmt Anleihen beim Brennstoffzellen-Auto Mirai. Die Frage, warum Toyota seinen Markenbotschafter
nicht ansehnlicher und mehrheitsfähiger verpackt, bleibt offen.
Als Alternative steht weiterhin der Auris Hybrid bereit. Der ist zwar auch kein Beau, aber doch etwas verträglicher gezeichnet.