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Neu ab 2003: Beetle Cabriolet
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© Volkswagen AG
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Als der New Beetle von Volkswagen erstmals auf einer Messe stand und später nach dem überwältigenden Echo des
Publikums auch tatsächlich in die Serienproduktion ging, blühte allerorten auch bald die Phantasie eines Beetle
Cabrios auf. Immer wieder gab es Gerüchte, ob Volkswagen sich auch hier zu einer Markteinführung durchringen
könne: Diverse Zeichnungen und mehr oder weniger gelungene Fotomontagen - meist nicht als solche gekennzeichnet -
rauschten durch die Gazetten und diverse Internet-Angebote. An derlei Spekulationen - regelmäßige Besucher wissen es -
beteiligt sich Autokiste grundsätzlich nicht. Doch nun ist es offiziell: Der offene Beetle wird kommen, und Volkswagen
hat Ende der Woche erste Details und Fotos veröffentlicht.
Das Beetle Cabrio ist demnach als vollwertiger Viersitzer konzipiert und bietet darüber hinaus eine Durchladeeinrichtung.
Das mit Stoff bezogene dreilagige Verdeck liegt wie einst beim Käfer geöffnet im Bereich der imaginären C-Säule auf.
Dank einer besonders aufwendigen Faltung konnte dabei jedoch eine wesentlich niedrigere Höhe des zusammengefalteten Verdecks
realisiert werden. Zum Öffnen wird das Verdeck über eine Einhandbedienung entriegelt. Danach kann es in seine Ruheposition
gebracht werden. Im Falle des elektrohydraulischen Systems geschieht das Öffnen und das Schließen des Verdecks via
Tastendruck jeweils in nur 13 Sekunden. Einen eleganten Übergang zwischen der Verdeck- beziehungsweise
Fensterunterkante und der Karosserielinie bildet eine rundumlaufende Chrom-Zierleiste. Die Heckscheibe ist in Glas
ausgeführt, und beinhaltet also auch eine vernünftige Heckscheibenheizung.
Harmonisch integriert wurde in die Silhouette des geöffneten Cabriolets der automatisch auslösende Überrollschutz. Das System befindet sich hinter der Rücksitzlehne. Ein Überroll- und Crashsensor ermittelt dabei die Gefahr eines möglichen Überschlages und löst das Schutzsystem aus. In diesem Fall schnellen zwei Stützprofile hoch und sichern, gemeinsam mit dem verstärkten Windschutzscheibenrahmen, den Innenraum ab - ein System, wie man es bereits von Mercedes-Cabrios kennt und
das mutmaßlich auch beim nächsten Golf Cabrio den Überrollbügel alias "Henkel" ersetzen dürfte. Für die nötige Sicherheit
sorgen außerdem die üblichen sechs Airbags und ESP.
Alte Bekannte werkeln unter der Motorhaube: Drei Benziner und ein TDI mit Leistungen zwischen 75 PS und 115 PS
sind zum Start verfügbar, wobei der kleine Benziner hier wohl mehr für einen niedrigen Einstiegspreis als für echte
Fahrfreude sorgen dürfte. Die 115 PS-Maschine ist optional mit der neuen Sechsgang-Tiptronic kombinierbar. Zu erwarten
ist, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch leistungsstärkere Triebwerke sowohl im Benziner- als auch im TDI-Bereich
angeboten werden.
Volkswagen führt mit dem neuen Modell seine rund um den Globus erfolgreiche Tradition viersitziger Open-Air-Bestseller fort:
Der New Beetle folgt zwei der meistverkauften offenen Automobile dieser Welt, dem Golf Cabriolet und dem Käfer Cabriolet,
ist aber konsequent auf Lifestyle-Habitus getrimmt. Der offene Beetle interpretiere, so die Wolfsburger PR-Strategen, "auf
erfrischende und progressive Art die positive Ausstrahlung des historischen Käfer Cabriolets", sein eigenständiges
Design sei ein "Synonym für statusneutrale Lebensfreude". Das soll sich in der Serie auch durch neue, eigenständige
Lackierungen bemerkbar machen: Aquarius Blue, Mellow Yellow und Harvest Moon, um nur einige zu nennen, sollen bereits mit
ihren Bezeichnungen unterstreichen, dass die positive und sympathische Ausstrahlung dieses Automobils Programm ist.
In der Tat: Viele Menschen mögen den Beetle, seine Idee und sein Design - und würden ihn doch nie kaufen, weil er
im Alltag als unübersichtlicher Zweitürer viel zu unpraktisch ist: Ein Golf ist nicht nur günstiger, sondern auch
das erwachsenere und zweckmäßigere Auto. Diesen Nachteil macht das Beetle Cabrio wett: Er ist so unpraktisch,
aber auch so anders und luftig wie jedes Cabrio. So gesehen, und vorausgesetzt, die Wolfsburger wiederholen nicht die Pannen
bei der Markteinführung der Limousine, dürfte das Cabriolet auch in Deutschland einen zweiten Frühling für den Beetle
einläuten - er hat es verdient.
Auf der Detroit Motor Show im Januar 2003 wird die offene "Knutschkugel" erstmals in natura präsentiert, die Markteinführung
ist in Deutschland für das erste Quartal vorgesehen. Preise sind bisher nicht bekannt, aber dass sie unter 20.000 Euro
beginnen werden, ist leider nicht anzunehmen.