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Umweltbundesamt: 634 Stunden erhöhte Werte an 151 Messstationen
Sommer 2002: Belastung mit Ozon weiter rückläufig
Der Sommer in Deutschland ist vorbei und scheint die positive Entwicklung der bodennahen Ozonbelastung der vergangenen Jahre
zu bestätigen. Seit Beginn der 90er-Jahre gehen die Stunden mit Überschreitungen der Schwellenwerte für das
gesundheitsschädliche Ozon sowie die Höhe der Belastung zurück. Das Umweltbundesamt (UBA) wertet dies als Erfolg der
Anstrengungen, die Ozon bildenden Luftschadstoffe in Deutschland zu mindern. Während der vom 17. bis 19. Juni 2002
andauernden Ozonepisode wurde mit 292 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3) an der Station Gießen in Hessen die
höchste diesjährige Ozonkonzentration registriert. Entgegen der Beobachtungen der vergangenen Jahre war die meteorologische
Situation während dieser Episode nicht durch eine mehrere Tage andauernde, stabile sommerliche Hochdruckwetterlage
gekennzeichnet.
Der in der Europaeischen Union (EU) gültige Alarmwert von 360 µg/m³ wurde nach UBA-Angaben nicht überschritten; der
Informationsschwellenwert von 180 µg/m³ (1-Stunden-Mittel) wurde zwischen Mai und August an 151 der 362 deutschen
Messstellen (2001 waren es 205) überschritten. Insgesamt sind, verteilt auf 27 Tage, 634 Stunden mit erhöhten Werten
registriert worden. An Tagen mit Überschreitungen haben die Bundesländer gemäß 22. Bundes-Immissionsschutzverordnung
(BImSchV) die Bevölkerung unterrichtet.
Ein Belastungsschwerpunkt während der Juni-Ozonepisode lag in einem vom Nordwesten Deutschlands ausgehenden, bis zum Raum
Düsseldorf verlaufenden Streifen. Der andere lag in einem zweiten, in Mittelhessen beginnenden, zum Rheingraben
verlaufenden Bereich, in denen durchweg maximale Konzentrationen über 240 µg/m³ gemessen wurden. Maßgeblich geprägt wurde
die Situation durch einen kräftigen und intensiven Vorstoß heißer und schwüler Luftmassen nach Mitteleuropa. Unter dem
Einfluss dieser Luftmassen erfolgte großräumig eine Ozonproduktion, wobei bereits mit Ozon vorbelastete Luft von
Süd- und Südwesteuropa nordwärts verfrachtet wurde. Auch lokale Quellen (Ballungsräume, Industrieanlagen wie zum
Beispiel Raffinerien) führten zu örtlichen Belastungsverstärkungen.
text Hanno S. Ritter
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