In den vergangenen zehn Jahren starben auf deutschen Straßen bei Verkehrsunfällen wegen Sichtbehinderung durch Nebel 495
Menschen.
Nach einer vom ACE Auto Club Europa am Mittwoch in Stuttgart vorgelegten Bilanz passierten zwischen 1991 und 2001 insgesamt 9.055 Nebelunfälle mit Personenschäden. Dabei wurden 14.143 Menschen zum Teil schwer verletzt. Die eigentliche Unfallursache
sei allerdings nicht der Nebel, sondern unangepasste Geschwindigkeit, betonte der ACE. Sein Zahlenwerk, das auf Angaben des
Statistischen Bundesamtes beruht, zeigt, dass so genannte Nebelunfälle kontinuierlich zurückgehen.
Während 1991 mit 91 Getöteten noch ein absoluter Höchststand bei den Unfallfolgen registriert wurde, sankt die Zahl um rund
66 Prozent auf 30 Tote im Jahr 2001 ab. Auch die Unfallhäufigkeit ist in den vergangenen zehn Jahren stark rückläufig
gewesen. Der ACE führt diese Entwicklung unter anderem auf den zunehmenden Einsatz automatisch gesteuerter
Verkehrsleitsysteme zurück, die unmittelbar vor Gefahren wie Staus, Glätte und Nebel warnen.
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Verkehrssicherheitsexperten des Autoclubs mahnen, bei Nebel grundsätzlich das Tempo zu drosseln und den Sicherheitsabstand
zu erhöhen. Falsch und gefährlich sei es, wenn Wagenlenker in der "Milchsuppe" Orientierungshilfe beim Vordermann suchten.
Wie Seeleute das Leuchtfeuer, behielten sie die Rücklichter des voraus fahrenden Fahrzeugs immer im Auge. Je dicker der
Nebel, umso dichter werde aufgefahren. Der Vordermann fühle sich dadurch bedrängt und versuche durch stärkeren Druck aufs
Gaspedal seinem Hintermann zu entkommen. Dann, so der ACE, drohe das böse Finale mit einer Kettenreaktion von Kollisionen
und Massenkarambolagen.